Warum darf man nicht sterben?

Support

Hallo marceljansen435,

Deine Situation klingt für mich sehr besorgniserregend. Sprich bitte unbedingt mit einem Menschen darüber, dem Du vertraust! Das kann ein guter Freund, ein Verwandter oder zum Beispiel auch eine Vertrauensperson aus der Schule sein.

Du kannst Dich zudem jederzeit an die Telefonseelsorge wenden. Dort ist rund um die Uhr jemand erreichbar und Du hast die Möglichkeit, ein anonymes und vertrauliches Gespräch zu führen: 0800/1110111 oder 0800/1110222 (gebührenfrei aus dem deutschen Fest- und Mobilfunknetz).

Auf der Webseite der Seelsorge kannst Du auch chatten, falls Du das lieber möchtest: http://www.telefonseelsorge.de/

Das Wichtigste ist jetzt: Überstürze nichts! Tu nichts, was  Dich in Gefahr bringt und was Du nicht rückgängig machen kannst!

An den Beiträgen anderer beobachten wir, dass es vielen Menschen sehr ähnlich wie Dir geht. Du bist nicht alleine; es gibt immer einen Weg in eine bessere Situation. Oft braucht man nur jemanden, der einem hilft, ihn zu finden. Rede deshalb schnell mit jemandem über Deine Gedanken und gib niemals auf! 

Auf dieser Seite https://www.gutefrage.net/aktion/suizid-hilfe-bei-selbstmordgedanken/ haben wir für Dich weitere wichtige Hotlines, Links und Tipps zusammengestellt.

Zögere im Notfall bitte auch nicht, den Notruf 112 zu wählen!


Viele GrüßeJenny, Support31 von gutefrage

8 Antworten

Ich erzähle dir nun zwei Geschichten und vielleicht verstehst du dann, dass es eben auch Mord ist, gegenüber Menschen, die dich liebten.

Die Mutter einer Schulkameradin, mit der ich locker befreundet war, starb an Krebs. Das war schon schlimm, sehr schlimm. Nur, ein Jahr später, am Todestages ihrer Mutter...ging sie von der Schule heim und fand ihren Vater aufgehängt im Wohnzimmer...sie war 14 und ich sah sie nie wieder.

Unser Klassenlehrer erzählte, was passiert war und warum sie nicht wieder kommt.

So und nun die zweite Geschichte...da waren wir so um die 22 Jahre alt und der Vater einer Arbeitskollegin ging unter den Zug...sie kam damit nicht klar, er lösche ihr leben auch aus. Das ist egoistisch...

Auch wenn du physisch nur dich umbringst, psychisch bringst du jeden andern auch um, der dich liebte...

Alle die sich das Leben nahmen wurden nicht bestraft.

Jedes Lebewesen hat Evolutionsbedingt eine Hauptaufgabe: Überleben und sich vermehren. D.h. der Drang zu leben, der steckt tief in uns und den kann man nicht einfach ausschalten. Das nennt sich Überlebensinstinkt, um genau zu sein.

Jemand, der sich bewusst und entschlossen das Leben nehmen möchte, ist also psychisch so dermaßen labil, dass er Hilfe braucht, weil dieses Verhalten und diese Entscheidung gegen die Natur spricht. Deshalb werden Ex-Selbstmörder, die es nicht geschafft haben, in Kliniken eingesperrt. Dort versucht man den Menschen, die psychisch am Ende sind, zu helfen.

Ich denke die Meisten, die sich zuvor umbringen wollten, die in so einer Klinik waren, sind hinterher froh, dass sie es nicht geschafft haben.

Keine gesunde und psychisch stabile Person kommt plötzlich spontan auf die Idee, sich selbst bewusst einfach umzubringen.


Goldlaub  05.09.2024, 23:47

Ja. Es gibt aber noch die, die todkrank unter hohen Schmerzen weiter leben, und ihr Leid nur durch den Tod beendet werden kann. Der ethische Konflikt besteht demnach nicht in der Schmerzvermeidung, dies ist ethisch durchaus vertretbar; sondern dass Schmerzvermeidung bzw. -beendigung untrennbar mit der Herbeiführung des Todes verbunden ist. Und jemanden zu töten ist nun mal ein strafbares Tötungsdelikt.

In dieser Hinsicht wird gegenwärtig intensiv ein Ausweg aus dem moralischen und juristischen Konflikt diskutiert!

marceljansen435 
Beitragsersteller
 05.09.2024, 23:36

Spontan nicht... Diesen Wunsch Hege ich seit fast 17 Jahren

Kiwi5ccc  05.09.2024, 23:59
@marceljansen435

Niemand hindert dich daran, dich selbst umzubringen, wenn das seit 17 Jahren dein Wunsch ist.

Allerdings, wie gesagt, das spricht gegen die Natur.

Du solltest dir dringend psychologische Hilfe suchen.

Psychologische Hilfe hättest du demnach außerdem schon vor 17 Jahren gebraucht...

Weil sich das Leben zu nehmen eine endgültige, nicht rückgängig machbare Entscheidung ist, welche fast immer in einer persönlichen Krise getroffen wird, welche auch überstanden werden kann. (Schwere Krankheiten würde ich da ausnehmen, da wäre ich je nach Genesungschancen durchaus auch eine Sterbehilfe auf Wunsch der betroffenen befürworten)

Die meisten haben, auch wenn sie gerade eine schwierige Phase haben, dennoch die Chance noch ein glückliches Leben zu führen. Man kann nicht vorhersagen wie sich das Leben entwickelt. Und sehr sehr viele sind hinterher dankbar / froh darüber, dass sie es nicht getan haben.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich studiere Soziale Arbeit

CountDracula  05.09.2024, 23:33

Was ist mit denen, die es immer und immer wieder versuchen, bis es irgendwann klappt?

424234  05.09.2024, 23:36
@CountDracula

Diese haben ihre Entscheidung getroffen, was dann natürlich nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Jemand der es definitiv will, wird es immer wieder versuchen. Und vielleicht irgendwann Erfolg haben.

Das schließt dennoch nicht aus, alles zu versuchen um der Person beizustehen und ihr zu helfen zu genesen - sowohl seelisch als auch potenziell körperlich. Man kann leider nicht jeden retten, aber man kann es zumindest versuchen

CountDracula  05.09.2024, 23:37
@424234

Und dabei riskieren, dass die Person schwer traumatisiert wird? Was im Übrigen auch mit viel Therapie niemals komplett rückgängig gemacht werden kann?

424234  05.09.2024, 23:41
@CountDracula

Eine Person die sich das Leben nehmen will, ist bereits schwer traumatisiert. Man ist an der Stelle bereits am absoluten Tiefpunkt angekommen, danach kann es aus meiner Sicht fast nur noch bergauf gehen.

Eine Therapie kann niemals etwas rückgängig machen. Eine Therapie ist dazu da, um eine Verhaltensänderung herbeizuführen. Das heißt aber leider nicht, dass man nie wieder mit der ursprünglichen Problematik konfrontiert wird.

424234  05.09.2024, 23:44
@CountDracula

Ich denke nicht das meine Sicht falsch ist. Du hast vielleicht eine andere Sicht als ich, das heißt aber nicht das deine richtiger ist als meine.

CountDracula  05.09.2024, 23:45
@424234

Ich und viele andere haben eine komplett andere Erfahrung als das, was Deine Sicht da beschreibt

424234  05.09.2024, 23:48
@CountDracula

Es tut mir leid, dass du diese Erfahrung noch nicht machen konntest. Ich weiß nicht ob du oder die entsprechenden anderen sich bereits passende Hilfe gesucht haben, aber ich weiß, dass es immer einen Weg in eine bessere Situation gibt, auch wenn er teils anstrengend und langwierig ist

CountDracula  06.09.2024, 00:37
@424234

Mich hat die Geschlossene nur noch mehr traumatisiert. Zumal da kaum Therapien stattfanden. Weggesperrt und mit den Gedanken allein. Das war meine Erfahrung da

Weil Menschen so verzweifelt versuchen, das Leben als geschenk zu sehen, dass sie versuchen andere davon zu überzeugen

ach ja, und weil sie sich besser fühlen wenn sie jemanden weiterleiden lassen