Waren die Ausbildungen früher kürzer?

4 Antworten

Meine war mal gleich lang und dann zwischendurch kürzer als jetzt.

Also, ich bin ein Beruf, der bei meinem Abschluss "MTLA", Medizinisch technische Laborassistenz hieß, und der jetzt MTL, Medizinische Technolog*in Labor heißt. Die Vorgeschichte dieses Berufs kann man nicht erklären, ohne zu erwähnen, dass es auch weitere Berufe gibt, die MTA hießen bzw MT heißen, aber eben mit verschiedenen Anhängseln. Es gibt noch welche für Radiologie, Funktionsdiagnostik und Tiermedizin.

Ganz am Anfang gab es nur einen einzigen Beruf, der MTA hieß. Weil damals nur das Röntgen erfunden war und man eben Fachkräfte in Krankenhäusern brauchte, die mit den Geräten umgehen können und genug Ahnung von Physik haben, um zu verstehen, was da passiert.
Später hat sich dann immer mehr Technik in die Medizin hinein entwickelt. Und da man sowieso schon einen Beruf hatte, der sich mit der Ausführung dieser Technik in der Medizin beschäftigt, hat man die weiteren Aufgaben in dieselbe Ausbildung gepackt. So hatte man dann eine dreijährige Ausbildung, in der Grundlagen von Labormedizin, Bildgebung und Funktionstests (EKG, EEG, ...) vermittelt wurden. Erst nach dem Abschluss haben die Absolvent*innen entschieden, in welchen dieser Zweige sie rein wollen.

Später wurde dann die Trennung der Fachbereiche entschieden, und da in dem Zug für jede angehende MTA dann ja einiges an Material weggefallen ist, wurde die Ausbildung auf drei Jahre verkürzt.

Der Fortschritt hat ja aber nicht aufgehört. Neue Methoden wurden entwickelt, außerdem hat ein erhöhter Fokus auf Automatisierung mit Großgeräten dafür gesorgt, dass die Theorie der Ausbildung immer weniger zu tun hatte mit dem, was in der Praxis dann gemacht werden musste. So wurde es dann durch die längeren Lehrpläne und der Einführung von Praktika notwendig, die Ausbildungslänge wieder zu erhöhen, und die Ausbildung dauert jetzt wieder 3 Jahre.

Wie das bei anderen Berufen ist, weiß ich aber nicht. Ich weiß, dass es zb die Ausbildung, die mein Vater gemacht hat, gar nicht mehr gibt (Er hat Radio- und Fernsehtechniker gelernt). Und ich weiß, dass die Erzieher*innen-Ausbildung, die meine Mutter absolviert hat, heute auch anders ist, als sie damals war. Aber von Länge weiß ich nichts.

Normale Ausbildungsberufe waren wohl früher nicht kürzer, aber sind ja auch viele dazugekommen und viele auch wieder sozusagen von der Bildfläche verschwunden.Ausbildung und Lehre haben sich im Laufe der Zeit gewandelt. Bis ins 18. Jahrhundert waren die Lehrjahre oft von Autorität und Gehorsam geprägt. Heutzutage findet die Ausbildung junger Menschen auf Augenhöhe statt.

Unklare Fragestellung.

  • Z. B. im Handwerk IMHO nicht so sehr, dafür gibt's heute mehr Richtungen in die man sich spezialisieren kann bzw. die Wahrscheinlichkeit ist höher, dass wenn man den Job wechselt, noch ein paar Schulungen machen muss, weil man in einer anderen Richtung gelandet ist. Z. B. Gebäudeautomation vs. Telekommunikationsanlagen etc.
  • Studium: Jein. Einerseits wurde bei uns der Dipl.-Ing. (FH) bei der Umstellung auf Bachelor verkürzt und ein paar Sachen in den Master verschoben. Andererseits machen nun auch an den FHs viel mehr Leute einen Abschluss auf Uni-Niveau, was früher garnicht ging. FH-Diplom in der Praxis meist 4-4,5 Jahre, Master eher mind. 5 Jahre. Die Anforderungen wurden auch höher. Generell haben früher auch nicht soviel Leute studiert und bis man eine HS-Reife und studiert hat, hat jmd. mit Haupt-/Realschulabschluss der eine 2-3,5jährige Lehre gemacht hat schon ein paar Jahre Berufserfahrung gesammelt.

notting

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Ja. Früher sind die Schüler bereits teilweise nach der 8. Klasse von der Schule gegangen und haben eine Ausbildung angefangen die auch oftmals nur zwei Jahre lang war.

Das ist aber schon etwas länger her.