Wann sind die Rentiere in den Alpen ausgestorben?

2 Antworten

Deine interessante Frage kann ich im Kern nicht beantworten - es fehlt mir an Zeit, diese Lücke zu schließen.

Für Nordeuropa, Deutschland kann ich Dir folgendes aus einer Arbeit von mir mitgeben.

Gegen Ende der letzten Eiszeit vor 15.000 Jahren stieg das Klima im Sommer auf etwa 10 bis 16 ° Celsius an.

Vor etwa 13.000 Jahren …

Das nördliche Mitteleuropa wurde rasch wärmer, den ersten strauchförmigen Birken folgten bald Kiefern, Lärchen, Fichten und Laubbäume.  

In den lichten Wäldern fanden Rentiere, Elche, Rotwild und Wildpferde genügend Nahrung und auch Riesenhirsche lebten noch in den steppenartigen Regionen.

Mit Beginn der Bewaldung siedelte sich hier eine Jägerkultur an, die Federmesser-Gruppen.

Neben Großwild wie Rentier, Elch und Wildschwein, gehörte Kleinwild wie Hase, Eisfuchs und auch Vögel sowie Fische zur begehrten Beute der letzten Eiszeitjäger.

Das war die letzte Zeit, in der Rentiere in Norddeutschland lebten. Klimabedingt zogen die Rentiere nach Norden.

Woher ich das weiß:Hobby – Kooperation mit Archäologen und Landesämtern

Magicus111 
Beitragsersteller
 25.07.2024, 20:15

War das Klimabedingt oder die menschliche Jagd? Weil anscheinend leben in vielen Ländern angesiedelte Rentiere, denen das heutige Klima nichts ausmacht.

Was mich eben interessiert sind genauere Informationen, bis um welche Zeit finden sich Rentierreste in den menschlichen Behausungen? Woraus dann folgt, wann sie verschwunden sind, beispielsweise eben aus den Alpen.

Übrigens sind ja auch die Grosstiere der Altsteinzeit (Höhlenbär, Mammut, Höhlenlöwe etc.) nicht genau gleichzeitig verschwunden, aber das ist ja nicht meine Frage. 

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Hayns  25.07.2024, 20:28
@Magicus111

Wenn ich oben den "Kern" Deiner Frage ansprach, den ich nicht beantworten kann, dann betrifft das die Alpen.

Möglich, dass die menschliche Jagd mit dazu geführt hat, dass das Wild dezimiert wurde. Ich glaube aber mehr an die klimabedingte Änderung der Landschaft, die eine Abwanderung zur Folge hatte.

Der Riesenhirsch z.B. ist aus dieser Region bald abgewandert, weil die ehemals steppenartigen Regionen immer mehr bewaldet wurden. Die Bäume standen für diesen Riesen mit seinem mächtigen Geweih zu dicht. Das Geweih wurde drei bis vier Meter breit. Er folgte der Steppe nach Norden.

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Magicus111 
Beitragsersteller
 29.07.2024, 19:30
@Hayns

uff nach langem Suchen und dank AI habe ich nun endlich die Antwort selber gefunden...

Das Rentier ist erst um 1000 v. Chr. bis 0 aus Mitteleuropa verschwunden, wobei Reliktpopulationen ev. noch im Frühmittelalter zu finden waren, ähnlich übrigens dem Verbreitungsgebiet des Elchs, der auch um 0 herum noch in Mitteleuropa vorkam, Restpopulationen bis ins FrühMA, in Polen bis ins Hochmittelalter.

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Hayns  29.07.2024, 21:16
@Magicus111

Gut gemacht. Traue KI/AI nicht blind.

Ich musste KI schon einmal etwas beibringen - im Ernst.

In Polen gab und gibt es immer noch Elche.

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Magicus111 
Beitragsersteller
 30.07.2024, 05:25
@Hayns

Da hast du recht, nur in Zentralpolen starben sie im Hochmittelalter aus. Heute breiten sie sich ja massiv nach Süden hin aus, auch bis nach Deutschland, nur in der Schweiz hab ich noch keinen getroffen... Es ist also wieder mal nix mit Klimawandel...

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Hayns  30.07.2024, 15:41
@Magicus111
Es ist also wieder mal nix mit Klimawandel...

Doch, doch - es wandelt sich immerzu.

Jemand der sich mit Archäologie beschäftigt und am Rande noch zwangsläufig mit Geologie, wie ich, denkt in anderen Zeiträumen.

Auch wenn der aktuelle Temperaturanstieg erstmals auf den menschlichen Einfluss zurückzuführen ist, so besteht durchaus die Möglichkeit, dass in einigen Jahrtausenden Berlin wieder unter einer hunderte Meter dicken Eisschicht liegt, wie es vor etwa 25.000 Jahren der Fall war.

Frei nach Michael Baales / Thomas Terberger, aus "Die Welt im Wandel".

Die Welt im Wandel.

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Logisch wandelt sich das Klima. Aber es war nicht das Klima, das die Rentiere zum Verschwinden gebracht hat (she. meine Frage zu Anfang).