Wäre Leben möglich in einem Sternenhaufen?

7 Antworten

offene Sternhaufen innerhalb der Milchstraße bestehen aus ganz normalen Sternen und haben kein Alleinstellungsmerkmal hinsichtlich Leben.

Kugelsternhaufen hingegen bestehen aus deutlich älteren Sternen einer anderen Zusammensetzung von Elementen (sog. Population), die viel weniger schwere Elemente enthalten, die für Leben nötig wären. Das "wirr umher fliegen" ist bei deren Sterndichte nicht so das Problem, vor allem außerhalb der Kernregion - da ist das Zentrum der Milchstraße gefährlicher.


Stefan997  23.09.2024, 17:25

Anmerkung zu "offene Sternenhaufen": Sie sind normalerweise Gebiete der Sternentstehung (es gibt auch Sternenhaufen die sich im Laufe ihre Entwicklung nicht zerstreuen) . Diese haben "kein Alleinstellungsmerkmal hinsichtlich Lebensentstehung", allerdings viel weniger Zeit für die Entwicklung dieses Lebens. Daher wenn Leben dann sicher nur primitivstes Leben.

Die Milchstraße ist nichts anderes als ein Sternenhaufen. Einer von X Milliarden und mehr. Das Sterne ein Planetensystem mit sich schleppen ist nicht nur in der Milchstraße eher der Normalfall, wie wir heute wissen. Das wir uns in einer Spiralgalaxie befinden, bringt Begünstigungen mit sich ist aber nicht zwingend erforderlich. Selbst ein intergalaktischer Stern (ein Stern der zu keiner Galaxie gehört, sondern scheinbar einsam durch den Raum fliegt) kann sein eigenes Sternensystem beherbergen.

Solche Sterne können zb durch massive gravitative Wechselwirkung mit einem schwarzen Loch oder einer anderen Galaxie rausgeworfen werden. Ein generelles Ausschlusskriterium für die Entstehung von Leben wäre es aber nicht.

Woher ich das weiß:Hobby – Naturwissenschaften: langjähriges Hobby
Da "fliegt" ja alles wirr umher, da sich da alles Gegenzeitig anzieht.

Nein, da fliegt nichts wirr umher. Wären Kugelsternhaufen so instabil, gäbe es sie längst nicht mehr. Du unterschätzt die Entfernungen, weil du als Außenstehender diese Haufen aus großer Entfernung als kleine Ballungen von Sternen betrachtest. Dieser Eindruck oder diese Vorstellung ist genauso falsch wie die Darstellung von Asteroiden in SF-Filmen als nahe aneinander vorbeifliegende Brocken, die ständig zusammenstoßen.

In einem Kugelsternhaufen wie M13 ist für mich das Problem weniger, dass da alles ungeordnet herumfliegt - eher im Gegenteil: Kugelsternhaufen sind extrem stabile Gebilde, die sehr lange existieren, und die häufig sehr alte Sterne beinhalten. Nein, das Problem sehe ich eher in der Kompaktheit der dort versammelten Sterne und dem daraus resultierenden ziemlich hohen Strahlungsniveau, insbesondere im Zentrum des Kugelsternhaufens, wo der Abstand zwischen den Sternen teilweise auf wenige Lichtwochen zusammenschrumpft. Dazu kommen die Bahnstörungen der Planeten durch vorbeiziehende Sterne:

Ein Planet, der einen Stern im Abstand von einer Astronomischen Einheit umkreiste, würde in einem Kugelsternhaufen wie 47 Tucanae im Durchschnitt nur rund 100 Millionen Jahre überleben (Steinn Sigurdsson: Planets in globular clusters? In: Astrophysical Journal. 399. Jahrgang, Nr. 1, 1992, S. L95–L97, bibcode:1992ApJ...399L..95S)

Quelle: Wikipedia

Und die Tatsache, dass die Sterne sehr alt sind, ist auch ein Hinderungsgrund; selbst, wenn ein Planet lange genug existiert, dass er Leben tragen könnte, könnte dieses kaum eine technische Zivilisation hervorbringen, weil es kaum genug schwerere Metalle in den Sternen gibt.

Woher ich das weiß:Recherche

Prinzipiell ja. Würde ich mal sagen. Sehe da kein Grosses problem. Ich denke du unterschätzt hier die Dimension des begriffes sternenhaufen.

Die abstände sind zwar geringer. Aber dennoch sprechen wir hier über mittlere abstände von 0,5 bis 1 Lichtjahr. Was durchaus jetzt keine Kurzen strecken sind.

Entscheidender ist hier eher ob das ganze ein aktives sternentstehungsgebiet ist. bzw. wie alt die Sterne sind die dort existieren. In nem sternentstehungsgebiet wirds schweiriger mit leben so weit ich weiss. und wenn die sterne alle ziemlich jung sind auch.