Vorteile eines totalitären Staates?

8 Antworten

Das war für mich angesichts der DDR eine ständige Frage.
Ein Vorteil ist ja, dass man alles steuern kann, und das müsste
eigentlich heißen, dass alle Ressourcen bis hin zu Berufsausbildungen
optimal genutzt werden können. Trotzdem fehlte es da immer
an irgendwas. Das heißt, ein klarer Vorteil kam aus irgendeinem
Grund nicht zur Wirkung. Oder war die Steuerbarkeit gar kein Vorteil?

Wenn man sich in Deutschland so umschaut, hat ein totalitärer Staat den großen Vorteil, dass er viel Verantwortung für das eigene Leben auf sich zieht. Man hat in einem totalitären Staat als Verlierer einen Schuldigen. Weil einen der Staat da hingesetzt hat, wo man ist und nicht zulässt, dass man sich verändert.

Es ist ja wesentlicher Trick der AfD, so zu tun, als hätte damals Merkel und jetzt Scholz die Möglichkeiten, die damals Honecker hatte. Diese Möglichkeiten hätten die auch dann nicht (gehabt), wenn sie ohne Koalitionspartner regiert hätten und sich alle in der Regierungsfraktion einig gewesen wären. In einer Demokratie wie der Deutschen gibt es zur Politik auch noch eine freie Presse, die schnell mal eine Wiederwahl verhindern kann, wenn sich eine (einzeln) regierende Partei allzu totalitär aufführt. Deshalb ist es in totalitären Regimen wie unter Putin, Xi und so weiter eher einfach zu regieren. Man muss ja nicht um die Wiederwahl fürchten.

Wenn also irgendwer in Deutschland gegen die Regierung wettert, sollte er sich immer bewusst sein, dass hier bei Wahlen entschieden wird, wie die Politik in Zukunft sein wird und dass AfD und BSW die Politik - Überzeugungen hin oder her - ganz sicher schlechter machen, weil zusammen regieren muss, was nicht zusammen passt - auch dann nicht, wenn man sein bestes versucht.

Man kann für Deutschland hoffen, dass die sicher die nächste Regierung stellende CDU/CSU einen Koalitionspartner findet, mit dem man sich zumindest ideologisch halbwegs anfreunden kann. Die Grünen wären z. B. perfekt, nur muss es für schwarz-grün erst einmal zu einer Mehrheit der Mandate reichen.

BSW passt nicht zu der CDU, weshalb man gespannt sein darf wie sich die Situation in Thüringen und in Sachsen entwickelt.

"Alles aus einer Hand" !!! (sehe ich als groessten und einzigen Vorteil an)

  • Deshalb tendiere ich auch zu einer Monarchie (^1) als Staatsform obwohl sie
  • totalitär ist aber keine Diktatur (^2) sein muss.
  1. "Monarchie" bezeichnet eine bestimmte Staatsform. Das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet "Alleinherrschaft". Im Gegensatz zur Republik übt in einer Monarchie eine einzelne Person, der Monarch oder die Monarchin, die Herrschaft aus. Das Recht zu regieren wird oft innerhalb der Familie weitervererbt (dies heißt dann "Erbmonarchie").
  2. Auch die absolute Monarchie wird nicht als Diktatur verstanden. Nach dem französischen Politikwissenschaftler Maurice Duverger besteht der Unterschied zur Diktatur darin, dass ein Monarch seine Herrschaft durch Erbschaft erlangt, ein Diktator aber durch Gewalt.
  • Ob die Vorteile oder die Nachteile dieser Staatform gegen ueber anderen Regierungen ueberwiegt haengt ausschliesslich vom Charakter, Persoenlichkeit, Intelligenz etc. des Monarchen (Koenig, Koenigin) ab.
  • Wenn du also nur die Vorteile "meines" totalitären Staates auflisten willst musst du nur die Vorteile (alle guten Eigenschaften) eines Menschen auflisten.
  • Natuerlich gibt es nicht den perfekten Menschen (Monarchen) aber das gilt auch fuer gewaehlte Volksvertreter wobei in Demokratien, auch fuer normale Menschen (nobody ist perfekt), noch das Sprichwort "viele Koeche verderben den Brei" voll "zuschlaegt" bzw. auch gute Absichten "verwaessert" oder sogar "negiert" werden.

Daß ein totalitärer Staat auch Vorteile hat, sieht man ja an China, - wo es der Bevölkerung im Allgemeinen immer besser geht!


Familiengerd  08.09.2024, 13:01

Und wie war es denn mit dem Dritten Reich?

an China, - wo es der Bevölkerung im Allgemeinen immer besser geht

Nein, nicht "im Allgemeinen", sondern nur in den urbanen Regionen.

Aber was hilft einem das "Bessergehen", wenn man wegen abweichender Meinungen ausgeschaltet wird?!?

Man kann sich einen Totalitarismus auch schönreden, wenn man die Nachteile ausblendet.

"Sonst wird dieser immer irgendwie "schlecht" geredet."

Weil es auch schlecht ist. Wenn es Vorteile gibt, werden sie von den Nachteilen überschattet.

Woher ich das weiß:Hobby – Vor und nach der Wahl sind inäqual!

Tannibi  08.09.2024, 11:02

Auch überschattete Vorteile sind erst mal Vorteile.

M4RC3LL0  08.09.2024, 11:09
@Tannibi

Zum Beispiel kann es nicht zu Streitigkeiten innerhalb einer Koalition kommen, wo es keine gibt. Gesetze könnten schneller beschlossen und mit aller Härte durchgesetzt werden. Die Nachteile liegen auf der Hand...

Nichts davon ist ein Vorteil, denn solange die negativen Aspekte überwiegen, ist es formal ein Nachteil! Man könnte also durchaus argumentieren, dass der Totalitarismus keine 'Vorteile' hat, sondern nur teilweise positive Facetten aufweist.

Tannibi  08.09.2024, 11:11
@M4RC3LL0

Du wechselst immer zwischen Summand und Summe.
Eine positive Zahl ist auch positiv, wenn die Summe durch
negative Zahlen ins Negative geht.

M4RC3LL0  08.09.2024, 11:21
@Tannibi

Nein, das stimmt so nicht. Denn Totalitarismus ist ein Zustand, der entweder gegeben ist oder nicht.

Die Vorteile können nie allein auftreten, sondern stehen in direkter Wechselwirkung mit den Nachteilen - sie koalieren sozusagen.

Solange also die Nachteile überwiegen, kann es sich nicht um einen Vorteil handeln. Es wäre nur dann ein Vorteil, wenn es keine Nachteile mit sich bringen würde, welche überwiegen...

"Die Nachteile einer schnelleren Gesetzgebung wären z.B. ein Mangel an Demokratie, Verstöße gegen Grundrechte und individuelle Freiheiten, Zensur und Manipulation von Informationen, Fehlen einer Opposition, keine Kontrollinstanzen für die Verfassungsmäßigkeit von Entscheidungen, Unterdrückung von Minderheiten usw."
  • Ist das jetzt ein Vorteil oder Nachteil?
Tannibi  08.09.2024, 11:30
@M4RC3LL0

Ich geb's auf. Ich könnte höchstens das gleiche nochmal sagen,
das ist Unsinn. Sagen wir einfach, du hast recht, womit auch immer.