Vater von Ritalin nehmen überzeugen?
Hallo, ich (W15) habe heute mein Ergebnis einer ADHS Testung bekommen, wo raus kam das ich sehr stark auffällige Werte hatte die für ein ADHS sprechen. Der Arzt erklärte uns verschieden Vorgehensweisen so wie Logo/ergotherapie usw. Ich bin schon in früheren Jahren sowohl bei der ergo als auch Logo gewesen weshalb wir dies ausschließen. Er hat und alle vor und Nachteile vom ritalin erklärt und warum man es nehmen kann. Ich selber leide seit vielen Jahren sowohl schulisch als auch privat darunter das ich meinen Kopf nicht kontrollieren kann und dadurch sind meine schulischen Leistungen nicht so wie sie sein könnten und im privaten leiden meine Beziehungen und ich selber darunter. Meine Mutter und ich sagten ihm das wir das befürworten würden.
Zuhause angekommen musste ich meinen vater anrufen (der 2 Stunden von meinem Wohnort weg wohnt) und habe ihm erzählt wie das Gespräch lief ( ich muss dazu sagen das wir kein gutes Verhältnis und erst seit 8 Monaten wieder Kontakt haben nach einer langen Pause weil ich unter unserem Verhältnis gelitten habe) Er wirkte sofort sehr verschreckt von meiner Diagnose und fing sofort Die Diskussion an. Seine Argumente waren das jeder das hat und das man lernt damit umzugehen und das man dort eine Lösung sucht die keine Lösung ist, außerdem sagte er das er Angst hat das ich Depressionen davon bekomme ( er hat durch einen blödes Zufall mitbekommen das ich mich selbstverletzt habe und eine Art Depressionen hatte weshalb er da so denkt) Ich erklärte ihm das meine Therapie mir da geholfen hat und ich nicht mehr so denke und das ich es ausprobieren möchte um zu gucken ob es mir hilft. Irgendwann konnte ich meine Wut und Enttäuschung nicht mehr zurückhalten und fing an zu weinen, weil er sich nie um mich gekümmert hat und meine Mutter das alles alleine mit mir gemacht hat und er mir so viel schaden mental zugetragen hat und er es selber nicht merkt und immer davon redet was meine Mutter falsch macht und das wir ja mal wieder nur die erst beste Lösung suchen würde die mir schadet, dabei hat er sich nie um mich gekümmert und nie mit bekommen das ich darunter leide.
Ich weiß selber nicht weiter was soll ich tun?
3 Antworten
Hey du, ich bin selbst eine Mama von einem ADHS Kind. Wir haben alles durchgemacht. Psychologen, Heilpraktiker, schiess mich tot!
Jeder hat uns was anderes erzählt. Erst der alte Hausarzt meines Mannes schickte uns zum Psychiotherapeuten und der stellte sofort ADHS fest. Danach ging es bergauf. Mein Sohn hat zuerst Ritalin bekommen, aber gar nicht vertragen. Dann sind wir umgestiegen auf Strattera.
Der Arzt riet uns, nicht mit anderen Eltern darüber zu sprechen.
Zu sagen, ja das hat jeder ist allein schon ein Zeichen dafür, dass man das einfach nicht ernst nimmt.
Das ist wie wenn du zu einem Depressiven Menschen sagst, du ich bin auch manchmal traurig, aber deswegen bring ich mich nicht um....
Es ist eine Krankheit und sie gehört behandelt. Punkt!
Und wenn sie nicht behandelt wird, dann behandeln sich diese Kinder idwann selber.
Das Gute ist, sie wächst sich in den meisten Fällen aus. Unser Sohn hat ca 4 Jahre Medikamente genommen. In den Ferien meinte der Arzt, wir sollen eine Pause einlegen um danach zu testen, wie weit sich die Krankheit gebessert hat.
Er wollte danach von sich aus keine Medikamente mehr nehmen und wir sind diesen Wunsch nachgekommen.
In der Schule ist das natürlich sofort aufgefallen, sie kannten ihn ja so nicht. Ich wurde sehr schnell zum Gespräch eingeladen und hab die Geschichte erzählt. Der Klassenlehrer meinte, er findet es toll, dass unser Sohn es ohne Medikamente schaffen will und unterstützt das und spricht auch mit den anderen Lehrern.
Heute ist er 18 und von ADHS ist keine Spur mehr. Er ruht in sich selbst, ist ein guter Schüler und ich sag immer, du hast deine ganze Energie in der Kindheit verschossen.
Zu sagen, ja das hat jeder ist allein schon ein Zeichen dafür, dass man das einfach nicht ernst nimmt. [...]
Es ist eine Krankheit und sie gehört behandelt. Punkt!
Danke! Genau das ist es: der Vater nimmt das Problem nicht ernst. Damit macht er es schlimmer statt zu helfen.
Mache ihm einen Vorschlag:
- Entweder fährt er dich 2 mal pro Woche zur Ergotherapie. Suche einen Therapieplatz, der gut mit dem Auto zu erreichen ist. Deine Mutter hat aber keine Zeit dich hinzufahren.
- Oder du versuchst es mit Ritalin und kommst erst dann darauf zurück, dass er dich zur Ergo fährt, wenn es nicht hilft.
Nein, es haben nicht alle ADHS. Dass Ritalin einfach so die Probleme beseitigt, ist auch nicht realistisch. Dein Arzt geht aber wohl von positiven Effekten aus.
Ergo- und Logotherapie können auch helfen, wenn du das früher schon probiert hast. Das kannst du auch zusätzlich machen.
Ein Kernproblem bleibt aber: Dein Vater hilft dir nicht. Du hoffst das und wünschst dir das, aber du weißt, dass das nicht läuft. Es wird ein Teil des Erwachsenwerdens sein, dass du dich von dieser Hoffnung friedlich und konsequent verabschiedest.
Das ist traurig und schwach von deinem Vater, aber was hilft es, wenn ich das anprangere?! Das ist wie wenn du ein Bein verloren hättest. Grausam, hard und tragisch, aber dann muss es halt mit einem Bein gehen.
Wenn du die Zustimmung deines Vaters aus juristischen Gründen brauchst, kannst du ihm das erklären (vielleicht schriftlich mit Kopie für dich): Du hast dich in Anwesenheit deiner Mutter von einem ausgebildeten Arzt beraten lassen. Der hält positive Effekte für möglich. Das ist ein sehr guter Grund es zu versuchen. Selbst wenn das der einfachere Weg wäre, nimmst du das nicht um dich auszuruhen, sondern um gute schulische Leistungen zu bringen. Du brauchst einen ordentlichen Schulabschluss und da darf er nicht blockieren.
Falls er es doch verhindern will, kann und wird das Jugendamt dich davor schützen. Für die ist deine Meinung und die des Mediziners wichtig. So kann ihm auch das Mitspracherecht entzogen werden.
Du bist da im Recht. Ritalin ist kein spaßiges Zeug, aber falls es dir hilft, wäre es eine Vernachlässigung dir das vorzuenthalten.
Ja, Ritalin hat ernste Nebenwirkungen: sehr häufig Schlafstörungen, verstärkte Reizbarkeit, Appetitlosigkeit, Magenbeschwerden, Übelkeit und Erbrechen. Depressionen sind eher nicht zu erwarten. Dein Vater redet blödes Zeug daher. Sowie du schlimme Nebenwirkungen bekommen würdest, würdest du das Mittel ja auch absetzen!
Du hast Möglichkeiten, wie du auch ohne seine Zustimmung Medikamente nehmen kannst. Es geht nur darum, ob er dir den Weg dorthin leicht oder schwer macht. In letzterem Fall wirst du ihm das für immer übelnehmen.
Erkläre ihm also, welche Alternativen er überhaupt hat, denn da gibt es wenig Spielraum. Er hat einmal die Chance ein klein wenig zu glänzen, oder er macht sich zur Flachwurst und du machst es ohne ihn.
Dann lasse ihn frei und höflich mit der Entscheidung alleine. Gib ihm die Telefonnummer des Arztes und warte ab.
Boah, was für ein überflüssiger Stress! Dein Leben ist schwer genug, auch ohne dass Eltern da herumzicken. Sehr gut, dass du dich um dich kümmerst. Das ist der Weg.
Ritalin ist im Grunde medizinisches Speed!
Somit eine Droge!
In deinem Alter würde ich absolut davon abraten, das sollte die LETZTE Alternative sein und auch erst, wenn ALLES ANDERE nicht geklappt hat!
Ärzte verschreiben das gern, weils erstens dran mitverdienen und zweitens der Betroffene dann weniger Arbeit für sie macht.
Was sehr gut gegen ADHS, v.a. in deinem Alter helfen KANN:
- Sport, aber am besten sowas wie Kampfsportarten o.ä. wo man sich so richtig austoben kann UND noch dazu was Nützliches lernt
- Konzentrationspraktiken lernen und üben(z.B. in der Ergotherapie)
- psychosoziale Begleitung in Form von Gesprächen
- Strukturen und Rituale einführen und sich möglichst dran halten
Nein, bestimmt nicht. So eine dumme Antwort bekommt man von niemanden der Betroffen ist. Und Süsse und Küsschen kannst dir auch sparen!
Danke für deine Antwort.
Ich bin ein absoluter Feind von Ritalin und Co.
Ich und meine Frau haben jahrelang gegen Windmühlen kämpfen müssen, um unserem Sohn diesen Stoff zu ersparen.
Gut gemacht!! Niemals würd ich einem Heranwachsenden, dessen Gehirn noch nicht mal fertig ausgebildet ist, Amphetamine geben, und wenn sie tausend Mal legal sind!
Wirklich, euer Sohn hat Glück mit euch dass ihr so für ihn gekämpft habt - chapeau! :)
Vielen Dank.
Es ist zwar "nur" eine AmphetamineTochter, aber in meinen Augen nicht besser als Alkohol für Heranwachsende.
Ich habe mich jahrelang damit beschäftigt, wie Methylphenidat wirkt und in den Synapsen die Rückkehr der Botenstoffe hemmt.
Dadurch werden schwache Ablenkungen gebremst und nur das, worauf man sich stark konzentriert, wird noch halbwegs bearbeitet.
Ich habe viele Leute kennengelernt, die nach Jahren der Einnahme und dem Absetzen irgendwann plötzlich festgestellt haben, dass auf sie alles gleichzeitig einströmt und das Gehirn auch versucht das alles aufzusaugen.
Irgendwann griffen sie zu Cannabis, um mal runterzukommen und Ruhig zu werden.
Für mich vollkommen klar. Das heranwachsende Gehirn wurde chemisch gebremst und passte sich daran an, indem es stärker für seine Gedanken arbeitete. Nach dem Absetzen ist es befreit und "rast" unkontrolliert los.
Ich habe mehrere Leute erlebt, die irgendwann zu härteren Drogen griffen wenn z.B. keine Rezepte mehr ausgestellt wurden o.ä.
Es kommt auch vor, dass Ritalin missbraucht und durch die Nase konsumiert wird, was dann so richtig abhängig macht.
Das ist ein Teufelszeug!
Methylphenidat ist kein Amphetamin. Damit ist der Ausdruck "medizinisches Speed" sachlich falsch und damit unsinnig.
Ärzte verschreiben das gern, weils erstens dran mitverdienen und zweitens der Betroffene dann weniger Arbeit für sie macht.
Das klingt nach einem platten Vorurteil. Lies die Frage der FS um zu sehen, dass das nicht zum Ratschlag ihres Arztes passt. Wieso glaubst du, dass der Arzt am Ritalinrezept mehr verdient als an der Verschreibung einer Ergotherapie? Das Ärzte grundsätzlich Geld mit ihrer Arbeit verdienen, ist wohl auch in Ordnung, oder?
Deine Vorschläge zur Behandlung von ADHS sind ganz gut. Aber denkst du, du wüsstest es besser als der behandelnde Arzt und die betroffene Person?
Das Zeug ist ja auch nur populär geworden, weil die "Erfüllungsgehilfen der Pharmaindustrie" das ohne große Untersuchung verschreiben.
Die anderen Ärzte und Psychiater ziehen brav mit, weil sie glauben, dass es OK ist.
Wir sind von Psychiater zu Psychiater gerannt. Einer hatte tausende Werbegeschenke von Ritalin, Medikinet und Concerta im Behandlungszimmer rumstehen.
Mein Sohn saß ruhig da und malte ein Bild. Der Psychiater kam in den Warteraum und sagte: "Der hat ADHS."
Ich sage, dass er doch schon seit einer halben Stunde ruhig da sitzt und malt.
Darauf erklärte der Psychiater, dass das auch ein Zeichen für ADHS ist.
Alles in Allem habe ich bemerkt, dass alle Diagnosen, die wir bekommen haben, aussagen, dass jeder Mensch ADHS zu haben scheint.
Nur durch ganz großen Zufall sind wir irgendwann an einen motivierten Psychiater gekommen, der eine komplette Diagnose in einer Tagesklinik durchführte und mit viel Wissen und grundsoliden Argumenten zeigen und beweisen konnte, dass unser Sohn Asperger Autist ist.
Mit dieser Diagnose kehrte endlich Ruhe für Mami und Papi ein. Unser Sohn bekam Schulbegleitung, Schwerbehindertenausweis, Nachteilsausgleich und Verständnis.
Auch die Schule profitierte davon, da sie die Fördermittel erhöht bekommt.
Für mich vollkommen klar.
Ist das deine persönliche Meinung oder kannst du das mit Studien belegen?
Ja, es gibt sicherlich Personen, die von Ritalin auf Cannabis umsteigen. Wäre es aber auch möglich, dass andere durch die Wirkung davon abgehalten werden, zu Cannabis zu greifen?
ADHS ist kein Schnupfen. Sich da als Nicht-Mediziner eine Meinung zusammenzubasteln und Hilfesuchenden überzubügeln, ist ethisch fragwürdig.
Der FS hilft ein ideologischer Anti-Drogenkampf nicht. Die Probleme und Gefahren sachlich zu erklären wäre hilfreicher.
Eben, genau das is das Tückische.
Da gibts sogar Studien dazu, wie unfassbar oft einfach mal so nebenbei ADHS diagnostiziert wird und das aber dann gar nicht zutrifft!! Hab mal eine gelesen, in den letzten 30 Jahren haben sich die Diagnosen von ADHS verzehnfacht.
Jap, denke ich :)
Wenn du es ohne die FS persönlich untersucht zu haben und ohne Ausbildung besser zu wissen glaubst als ihr Arzt, kannst du dich gleich hinter ihrem Vater in die Reihe stellen und einem Kind in Selbstüberschätzung das Leben schwer machen.
Es stimmt: Methylphenidat wird in Deutschland zu häufig verschrieben. Eltern sind in solchen Fällen öfter mal das größere Problem als ihre Kinder.
Trotzdem hilft das Mittel in vielen Fällen auch sinnvoll. Der Arzt der FS hat da offensichtlich sorgfältig abgewogen und es nicht als Allheilmittel angepriesen, sondern auch andere Methoden vorgeschlagen.
Sowas, wenn nicht das Selbe, habe ich auch gelesen.
Aber hauptsächlich habe ich Berichte und Studien über die Wirkung und/oder Funktion gelesen und habe mir meine eigene Meinung gebildet.
Außerdem habe ich mit ehemaligen Patienten geredet und mir deren Eindrücke gemerkt.
Wenn ich mich über soetwas schlau mache, interessiert mich weniger wir super es ist, sondern eher was es explizit bewirkt und wie es das umsetzt.
Nur durch ganz großen Zufall sind wir irgendwann an einen motivierten Psychiater gekommen, der eine komplette Diagnose [...] beweisen konnte, dass unser Sohn Asperger Autist ist.
Herzlichen Glückwunsch! Es ist schwierig, wenn man an unmotivierte Ärzte gerät.
Was hat das mit dem Problem der FS zu tun?
Ich hab mit sooo vielen Kids gearbeiter die das angeblich ja alle hatten.
In sooo vielen Fällen steckte was komplett anderes dahinter.
Daher intressier ich mich für das Thema auch so und zieh mir alles an Info rein, was ich kriegen kann.
Kenne auch ein paar die dieses Erwachsenen ADHS diagnostiziert bekommen haben. Da weiß ich auch nie was man davon zu halten hat
Mittlerweile ist mein Sohn 19 und ich informiere mich nichtmehr so sehr über dieses Thema.
Du redest nur Blödsinn! Du hast keine Ahnung aber machst dich wichtig. Jemand der nicht betroffen ist kann leicht reden.
Mach Sport, spring im Trampolin rum und mach a Konzentrationstraining....
Peinlicher gehts eigentlich nimmer!