Trennung, wo bleibt das Kind?
Guten Morgen an alle,
ich hab mich nun entgültig von dem Vater meines Sohnes getrennt. Er hat mich zuletzt mit einem Messer bedroht und in der Schwangerschaft öfter geschlagen, weshalb ich jetzt endlich entschieden habe, das ich ohne Ihn besser dran bin.
Allerdings ist mir sehr wichtig das der kleine bei mir bleibt und er ihn nur am Wochenende sehen kann. Kann ich, dadurch das er mich mit einem Messer bedroht hat und mich schon öfter geschlagen hat und sogar eine Anzeige gegen Körperlicher Verletzung von mir hat, das bei Jugendamt ansprechen, damit der kleine nicht bei ihm bleibt sondern nur am Wochenende? Weil er wird beim Jugendamt ansprechen das ich Deppressiv bin. Ich werde aber dem Jugendamt mitteilen das ich daran arbeiten möchte. Allerdings hat er ja in der Vergangenheit vor unserem Sohn das Messer raus geholt. Und hatte den kleinen sogar noch auf dem Arm…
8 Antworten
Du solltest aufjedenfall alle Vorfälle und natürlich die Anzeige dem Jugendamt vorlegen. Genauso solltest du Beweise (Fotos deiner Verletzungen, vielleicht Zeugenaussagen durch Nachbarn etc.) sammeln für das Gericht.
Grundsätzlich ist das Jugendamt kein Gericht, es geht nicht darum zu entscheiden, wer jetzt lügt oder wer der Schulige ist, als vielmehr zum Wohl des Kindes zu handeln. Sprich, das Jugendamt entscheidet unter der Prämisse "Was ist das Beste für das Kind." Genauso entscheidet auch das Familiengericht. Wenn von dem Vater eine aktive Gefahr ausgeht und sich das negativ auf das Kind auswirken wird, ist der Vater nicht das Beste für das Kind. Dennoch hat er ein Recht darauf sein Kind zu sehen und auch die Kinder wollen oft ihren Papa sehen. Demnach muss der Umgang genau geprüft werden. Da spielen dann wiederum die Anzeige und deine Schäden eine Rolle.
Bei Depressionen ist auch abzuwägen, ob eine Kindeswohlgefährdung im Raum steht. Bist du so depressiv, dass du dein Kind (emotional) vernachlässigst, wird das Jugendamt und das Familiengericht Konsequenzen ziehen. Hast du diagnostizierte depressive Verstimmungen ist das nochmal etwas anderes.
Grundsätzlich sind depressive Verstimmungen kein Grund dir den Umgang zum Kind zu verwehren. Bei schweren diagnostizierten Depressionen sieht das nochmal anders aus. Hier solltest du auch Hilfe vom Sozialamt oder vom Therapeuten in Anspruch nehmen um den Willen zu zeigen, dass du an dir für dein Kind arbeiten willst.
Wenn durch das Gericht der Umgang geklärt ist, kann das Jugendamt hier wieder unterstützen und Treffen organisieren, den Umgang (wenn vorgesehen) begleiten oder auch andere Maßnahmen und Hilfen einleiten.
Wenn du dein Kind behalten möchtest, solltest du kooperativ mit dem Jugendamt und Gericht arbeiten, stets bei der Wahrheit bleiben und auch du solltest bei allem was du tust immer das Wohl deines Kindes im Blick haben. Also nimm gerne Hilfen in Anspruch und zeige deinen Willen, das Beste für dein Kind zu tun.
Ein Anwalt für Familierecht kann dich hier unterstützen.
Zudem: Sind deine Depressionen diagnostiziert durch einen Therapeuten oder Psychater, oder behauptet dein Ex das nur?
Bevor du zum Arzt gehst, würde ich einen Anwalt konsultieren und fragen, ob es jetzt sinnvoll ist, oder ob es jetzt eher kontraproduktiv ist. Im Moment ist es nur eine Behauptung deines Ex, die er nicht beweisen kann. Das kann auch positiv für dich sein. Also bevor du zum Therapeuten gehst, solltest du einen Familienanwalt fragen.
Wie alt ist das Kind denn?
Alles klar. Danke! Mein Sohn ist heute 8 Monate alt geworden🥰
Da er noch sehr jung ist, wird das Familiengericht auch hier nochmal anders entschieden, denn dein Kind kann ja noch nicht seinen eigenen Willen äußern und beispielsweise sagen, dass er nicht zum Papa will. Deshalb sammle deine Beweise und sei kooperativ mit dem Amt und Gericht.
Ich wünsche dir viel Kraft und Erfolg!
Ja, natürlich sollst du das ansprechen und dir auch von einem Anwalt/einer Anwältin dabei helfen lassen.
Ich würde mein Baby oder mein Kleinkind sicher nicht so einem Menschen überlassen, der dürfte das Kind bei mir besuchen aber nicht ein ganzes Wochenende mitnehmen. Nicht so einem Menschen, ganz sicher nicht! Der Typ ist nicht ganz richtig im Kopf! Alternativ kannst das Kind unter der Aufsicht des Jugendamtes sehen.
Wenn du Probleme hast und Hilfe brauchst, kann dir das Jugendamt auch da weiter helfen, Hauptsache das Kind wird gut versorgt und ist glücklich.
JA, genau sollst Du das machen, liebe Moni!
....und das SCHNELL!
Sage denen, dass Dein Ex nicht nur Dich, sondern auch das Kindeswohl Eures Sohnes bedroht!
Und da ich jetzt erst erfahren habe, dass Deine Depression NICHT AKTENKUNDIG ist, würde ich diese erst einmal leugnen und als eine reine Behauptung Deines Mannes bezeichnen!
Ich kann dir nur raten, einen Fachanwalt für Familienrecht zu beauftragen, deine Interessen zu vertreten.
Bei Euch ist arg was im Argen. Wie entschieden wird, kann hier keiner sagen! Das bleibt einem Richter überlassen.
Ich hoffe für Dich, dass Du Dich sehr gut um Dein Kind kümmern kannst. Dann hast Du auch Chancen.
Der Typ ist von Früh bis spät Nachmittag arbeiten. Natürlich kümmere ich mich mehr um mein Sohn als er
Es ist nicht nur die Zeit, die Du mit Deinem Kind verbringst - sondern die Arbeit, die dahinter steckt. Wirst Du Durchhaltevermögen haben, ohne Dein Kind anzuschreien? Wirst Du geduldig sein? Wirst Du präsent sein?
All das ist wichtig.
Danke, für deine ausführliche Antwort.
Ich selber behaupte das ich „leicht“ depressiv bin. Es wurde vom Arzt nicht bestätigt. Ich hab es auch noch nicht kontrollieren lassen. Ich vermute auch, das es ganz leicht ist. Ich habe absolut keine Soizidgedanken und bin auch nur meinem Ex gegenüber sehr schlecht gelaunt und beleidigend.
Ich werde es dennoch vor dem Besuch beim Jugendamt beim Arzt abklären lassen, falls wirklich was ist, das mein Kind nicht in Gefahr ist. Aber ich würde alles beweisen, das ich meine schlechte Laune 0,0000 bei meinem Kind raus lasse…