Tränen euch gerade auch die Äugelein vor Freude ob der Widerlegung des "zwingend konsolidierenden Markt"?

3 Antworten

Fakt ist einfach Dass man nicht in die Zukunft schauen kann, viele es aber doch tun.

Jede Blase, ob groß oder klein, ist irgendwann zu Ende. Ob es nun mit einem lauten Knall passiert oder eher schleichend wie bei einem Schlauchboot, in das man mit einer kleinen Stecknadel ein Loch sticht, ist die andere Frage. Historisch gesehen haben sich bisher noch alle Überbewertungen im Laufe der Zeit wieder korrigiert. Denkbar wäre zum Beispiel auch, dass die Unternehmen weiter wachsen, aber die Aktienkurse nur noch seitwärts laufen, bis sich der Börsenwert dem inneren Wert annähert. Ganz genau können das aber auch alle Experten erst immer hinterher begründen.


jgobond  25.09.2024, 17:42

Solche Experten haben wir hier auf Arbeit auch.

DerAllmeister 
Beitragsersteller
 25.09.2024, 15:13

...oder aber Unternehmen nicht mehr wachsen, dafür aber weiter die Erwartungen und damit der Kurs.

Haeppna  25.09.2024, 15:16
@DerAllmeister

Wenn das Wachstum (bzw. die Wachstumserwartung) nachlässt, verlieren auch die Investoren das Vertrauen. Das konnte man bei Adobe vor ein paar Tagen schön beobachten: Obwohl die Wachstumserwartung für das laufende Quartal leicht übertroffen wurde, ging der Kurs in den Keller, weil die Wachstumsaussichten für das nächste Quartal leicht nach unten korrigiert wurden. Kurzfristig sind die Börsenkurse nicht immer rational zu begründen.

DerAllmeister 
Beitragsersteller
 25.09.2024, 15:18
@Haeppna

Oder aber es wächst die Erwartung weiter über das Wachstum wie beispielsweise bei Apple, Tesla oder aber -völlig irrational weiter- bei Tupper und GamesStop.

Haeppna  25.09.2024, 15:19
@DerAllmeister

Da sind wir dann wieder beim Ausgangspunkt: eine Blase ist nur so lange eine Blase, bis sie platzt oder die Investoren nicht mehr blasen wollen.

DerAllmeister 
Beitragsersteller
 25.09.2024, 15:20
@Haeppna

Nicht zwingend. Wer definiert eine Blase als solche und -vor allem- wer will empirisch zu ermitteln meinen, zu wissen wann selbige platzt?

Haeppna  25.09.2024, 15:21
@DerAllmeister

Wann eine Blase platzt (oder ihr die Luft ausgeht), lässt sich gar nicht empirisch ermitteln. Ob eine Aktie über- oder unterbewertet ist, aber schon.

DerAllmeister 
Beitragsersteller
 25.09.2024, 15:24
@Haeppna

Nö, lässt es sich nicht. Es wird immer nur von vermeintlich Sachverständigen alle paar nennenswerte Eckdaten herum gestochert das es "nun bald aus Grund XY so weit sein müsse".

Bei NV beispielsweise kann ich seit meinem einstieg vor einem Jahr um damals 200€ (heute auf den Split umgerechnet 20€) ständig diese "Prophezeiungen" ausmachen das der Laden bereits völlig überbewertet sei und jederzeit platzen müsse.

Ähnliches bei Rheinmetall wo ich letztes Jahr um ~150€ rein bin, ebenso wie bei Coinbase wo mein Einstieg um 80€ vor einem Jahr war.

Alles bereits damals angeblich vollkommen heiß gelaufen.

Haeppna  25.09.2024, 15:29
@DerAllmeister

Wer behauptet, dass er ganz genau vorhersehen kann, wann eine Blase platzt, ist ein Scharlatan.

Aber wenn du mal schauen willst, ob eine Aktie über- oder unterbewertet ist, gibt's ein paar einfache Ansätze. Ein Klassiker ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Wenn das KGV niedrig ist, KÖNNTE die Aktie unterbewertet sein (aber es kann auch andere Gründe dafür geben). Dann gibt’s noch das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV), das ddie Marktkapitalisierung eines Unternehmens mit seinem Buchwert vergleicht. Ein weiteres cooles Tool ist der Discounted Cashflow (DCF), da geht's darum, zukünftige Cashflows abzuschätzen. Schau dir auch mal die PEG-Ratio an, die berücksichtigt das Wachstum.

Keywords zum Googeln:

  • "KGV vs. KBV"
  • "Discounted Cashflow Berechnung"
  • "PEG Ratio Erklärung"

Das sind zwar alles keine magischen Zauberformeln, um das Platzen einer Blase vorherzusagen, aber wenn mehrere dieser Indikatoren übereinstimmen, dann sind das deutliche Warnsignale.

DerAllmeister 
Beitragsersteller
 25.09.2024, 15:34
@Haeppna

Dass das KGV quasi keinerlei wirkliche Relevanz aller weltweiten Werte gegenüber hat, zweigt wie vermeintlich "überbewertet" demnach viele der Nastaq-Werte wären.

Denn während sich hier bei uns teils wirklich elementar Wertvolle Unternehmen wie Porsche, Lufthansa, BASF und auch SAP irgendwo um einen KGV von 3-20 herumschlagen liegen einige US-Amerikanische Globalplayer bei einem KGV oberhalb der 100 und gelten als Wertgerecht bewertet.

Haeppna  25.09.2024, 15:40
@DerAllmeister

Deswegen habe ich dir ja ausdrücklich geschrieben, dass man nicht nur auf das KGV allein schauen soll..

Keine Ahnung, was die Glaskugeln von Leuten gesagt haben, die du als vermeintliche Spezialisten bezeichnest.

Man kann sich jedenfalls getrost einen Satz neuer Spezialisten suchen, wenn die die wesentlichste Grundregel an den Börsen nicht beachten. "Don't fight the Fed."

Wie sollen Märkte ordentlich konsolidieren, wenn die Zentralbanken schon den kleinsten Anstieg der Arbeitslosigkeit oder monateweise Rezession mit Zinssenkungen beantworten?