Tipps bei Panikattacken? Was hilft euch?

8 Antworten

Hallo,

bei einer Angststörung, wie z.B. Panikattacken, hat sich die sog. kognitive Verhaltenstherapie bewährt. Dabei lernt man zum einen Stressbewältigungsstrategien kennen, und zum anderen, wie die Angst allein durch eigene Phantasien und Katastrophendenken erzeugt wird. Ziel der Therapie ist es , den Betroffenen mit angstauslösenden Situationen zu konfrontieren, und ihnen zu zeigen, dass man die Angst aushalten und wie man sie am besten bewältigen kann.

Es gibt zwar einige sehr wirksame Medikamente gegen Angst, doch geben Ärzte sie in der Regel nur vorübergehend oder als Notfallmedikament (da sie ein hohes Abhängigkeitspotential haben). Da die Angst im eigenen Denken begründet ist, können Medikamente allein keine dauerhafte Besserung bringen. Viel wichtiger ist es, die zugrundeliegenden Ursachen zu erkennen und anzugehen.

Du fragst Dich wahrscheinlich, was Du auch selbst gegen die Angst tun kannst. Eine Möglichkeit zur Selbsthilfe ist z.B. die progressive Muskelentspannung. Durch dieses bewährte Verfahren kann man eine wunderbare Tiefenentspannung erleben. Einige Grundübungen zur progressiven Muskelentspannung kannst Du Dir auf der folgenden Website im Mp3-Format herunterladen.

https://www.tk.de/techniker/magazin/life-balance/aktiv-entspannen/progressive-muskelentspannung-zum-download-2021142?tkcm=aaus

Eine Panikattacke zu erleben, kann einen ganz schön verunsichern und die Angst weiter schüren. Mache Dir jedoch klar, dass eine Panikattacke, so schlimm sie im Moment auch ist, Dich nicht umbringen kann! Die Panik entsteht durch Gedanken und Phantasien und daher ist es auch möglich, diese zu überwinden, wenn man es lernt, seine Gedanken zu kontrollieren.

Du wirst wahrscheinlich gemerkt haben, dass Du dazu neigst, Situationen, die Ängste in Dir auslösen, zu meiden. Das ist zwar durchaus verständlich, ist aber der falsche Weg! Je öfter Du diese Situationen vermeidest, umso mehr entsteht in Dir das Gefühl, die Angst nicht aushalten zu können. Bleibst Du jedoch, soweit machbar, in der Situation oder setzt Dich ihr sogar bewusst aus (am besten unter Anleitung eines Therapeuten), wirst Du merken, dass die Angst Dich nicht zerstört und Du sie aushalten und schließlich überwinden kannst.

Was auch helfen kann, ruhiger zu werden, ist die Bauchatmung. Diese Technik ist ebenfalls sehr einfach zu erlernen und kann bereits innerhalb weniger Minuten dazu führen, innerlich entspannter zu werden. Man kann nicht gleichzeitig entspannt sein und Angst haben. Daher sind Entspannungstechniken auch so wirksam bei Angst. Eine Möglichkeit, die Bauchatmung durchzuführen, findest Du hier:

https://utopia.de/ratgeber/atemuebungen-diese-uebungen-solltest-du-kennen/

Denke auch daran: Irrationale Angst ist ein erlerntes Gefühl, dass man auch wieder verlernen kann! Das geht natürlich nicht von heute auf morgen, sondern benötigt schon eine gewisse Zeit. Wichtig ist es aber im Sinn zu behalten, dass die Angst Dich nicht ein Leben lang begleiten muss. Unter therapeutischer Anleitung bestehen gute Chancen, Ängste ganz zu überwinden.

Der folgende Artikel zeigt Dir, was Du bei einer Panikattacke direkt tun kannst:

https://www.zentrum-der-gesundheit.de/krankheiten/psychische-erkrankungen/angst/panik

Hier noch ein letzter Gedanke: Für jemand, der an Gott glaubt, kann es sehr hilfreich sein zu wissen, dass er uns sieht und sich für jeden Einzelnen interessiert. Das hatte auch der Schreiber eines Psalms erkannt, denn er sagte in einem Gebet: "Als mich Sorgen überwältigten, hast du mich getröstet und beruhigt" (Psalm 94:19). Ist das nicht ein schöner und hilfreicher Gedanke? Gott weiß genau, was Du gerade durchmachst und er kann Dir helfen!

Ich wünsche Dir, dass Du die Hilfe und Unterstützung bekommst, die Du brauchst, um Deine Ängste nach und nach zu überwinden. Lasse Dich nicht entmutigen, auch wenn nicht von jetzt auf gleich alles besser wird. Denke daran, dass es viele vor Dir geschafft haben! Warum sollte es Dir dann nicht auch gelingen?

Hier noch eine kurze Anmerkung: Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich im Hinblick auf gesundheitliche Probleme und deren Behandlung keine bestimmten Empfehlungen geben möchte - das ist immer Sache des Arztes.Verstehe daher bitte meine Antwort rein informativ.

LG Philipp

Irgendwo hinlegen

Denk daran das dein Körper denkt das du in Gefahr bist und deshalb Panikattacken kommen. Mache Atemübungen, lege dich wo gemütlich hin, und versuch an irgendwas gutes zu denken.

Das Problem bei medizinisch relevanten (also "richtigen") Panikattacken ist, dass man zwar mit Atemübungen, autogenem Training oder progressiver Muskelentspannung versuchen kann nicht völlig die Kontrolle zur verlieren, doch dies hält die eigentlichen Attacken leider auch nicht auf. Zudem gibt es keine leichten oder pflanzlichen Arzneimittel die wirksam wären. Das ist ein grösseres Problem, da man in solchen Fällen gleich mit der Chemiekeule kommen muss.

Das einzige was bei schweren medizinisch relevanten Panikattacken auf die Schnelle hilft sind Medikamente aus der Gruppe der Benzodiazepine (z.B. Alprazolam oder Lorazepam). Sie sind hoch effektiv, wirken bereits nach ca. 20 Minuten und haben nahe zu keine Nebenwirkungen (ausg. Müdigkeit). Das Problem ist jedoch, dass sämtliche Benzodiazepine bei zu häufiger Anwendung (nach ca. 4-8 Wochen) schwer abhängig machen. Folglich handelt es sich um Notfallmedikamente zur punktuellen und kurzzeitigen Anwendung. Sollte eine längerfristige medikamentöse Behandlung erforderlich sein, werden andere Arzneimittel (z.B. SSRI-Antidepressiva) eingesetzt.

Verstehe mich nicht falsch. Geht es ohne Medikamente umso besser. Ich litt unter extremen Panikattacken und wäre ohne diese Arzneimittel wohl durchgedreht.

Atemübungen. Da gibt es verschiedene, z. B. kohärentes Atmen.

Sowas kenne ich gar nicht. Normalerweise löse ich Schnappatmung bei den anderen aus.