Tagesklinik schlägt nicht an, kommt das noch?
Ich besuche heute erst zum 2tem mal eine Tagesklinik und werde in Zukunft von Montag bis Freitag eine besuchen.
nur, ich glaube irgendwie schlägt das einfach nicht bei mir an wie es sollte. Wir sollten uns zb selbst malen als Selbstporträt mit einem Tier was zu uns passt. Zb wir mit Katzen Ohren und schnurhaaren. Manche in meiner Gruppe hatten damit echt zu kämpfen & ich irgendwie garnicht.
ebenso wenn wir ein gruppengespräch haben mit fragen „ was kritisieren Menschen an dir am meisten?“ „ was würdest du verändern wenn du die Zeit zurückspulen könntest?“ oder „ warum besuchst du eine Tagesklinik?“. Ich kann das einfach locker erzählen und es fällt mir auch nicht schwer, obwohl ich Diagnosizierte Generalisierte Angststörung, Sozial Phobie & Mittelstarke Depressionen habe.
Ich weiß einfach nicht wieso, es gibt keinen Punkt der irgendwie in mir geht und was in mir macht. Ich bin da wie ein anderer Mensch aber die Dinge die eigentlich in mir treffen sollten, passieren so null.
hat hier vielleicht jemand Erfahrung und kann mir sagen ob das noch kommt? Ich weiß sonst nicht wie mir die Klinik helfen sollte, außer das ich für eine bestimmte Zeit lang etwas zutun habe.
6 Antworten
Man muss doch nicht mit sich kämpfen müssen oder nicht öffnen können, um davon profitieren zu können. Vielen hilft schon allein der regelmäßige Tagesablauf, das sichere Umfeld, weg vom Alltag zu kommen, verstanden zu werden und dergleichen.
Ich plapperte dort auch offen und die Aufgaben umzusetzen fiel mir gar nicht schwer. Schwerer war es so viele Menschen zu ertragen und mit ihnen abseits der Gruppen zu interagieren. Während ich in der TK war, war ich besser gelaunt, selbstbewusster, bekam im Alltag mehr geregelt. Ich wirke dort meistens kerngesund. Probleme habe ich außerhalb der Klinik, und genau deshalb finde ich die TK mitunter sehr hilfreich.
Innerhalb von 2 Tagen verändert sich übrigens kaum was. Dafür braucht es Wochen bis Monate. Und für tiefgreifende Veränderungen braucht es oft Jahre.
Außerhalb eher wenig, ich bin nur motivierter, wenn ich eh schon auf den Beinen bin, was tue, statt wie komatös im Bett zu liegen. Und mir halfen die Aufgabenlisten, die in den Privat-Ergostunden angefertigt wurden. Auch das Gefühl, dass man sich jederzeit mit Problemen an jemanden wenden kann, hilft enorm es nicht in sich reinzufressen.
Nach 2 Tagen kann man nicht erwarten, dass sich eine bedeutsame Veränderung zeigt. Psychische Störungen sind ja recht hartnäckige Muster im Erleben und Verhalten. Die brauchen eine Weile, bis man die Muster überhaupt verstanden hat (und das Nennen einer Diagnose heißt nich nicht, dass das Muster klar ist), und auch die Veränderung braucht Zeit.
Und es ist in Gruppentherapien natürlich möglich, dass Dinge behandelt werden, die mit dem, was Dich angeht, wenig zu tun haben. In Einzelgesprächen kann man viel individueller auf Dich eingehen. Das dürfte ja auch noch kommen.
Eigentlich müsste ich beispielsweise Angst vor so vielen Dingen haben, aber das habe ich nicht.
Dass Du keine Angst verspürst, ist doch eher ein gutes Zeichen, es wäre doch sehr bedrückend, wenn Du täglich verängstigt zur Klinik gehen würdest.
Sehe es eher positiv an, dass Dir auch das Antworten auf die Fragen in der Gruppe leicht fällt, das zeigt doch, dass Du offen für Veränderungen bist.
Es wird auch in Dir Punkte geben, die Dich treffen, berühren und etwas in Dir bewirken.
Das kommt noch, die Therapeuten müssen euch ja auch erst kennen lernen.
Du wirst sicher auch noch an die wichtigen Trigger gelangen, die Dich beschäftigen.
Gib Dir Zeit, ich wünsche Dir viel Erfolg.
Die Herausforderungen sind ganz unterschiedliche in den Gruppen - manche haben Schwierigkeiten sich zu äußern oder was passendes zu finden. Bei dir wiederum scheint eher die Herausforderung einen emotionalen Zugang dazu zu finden - du rufst die Dinge im blindflug ab, emotional entkoppelt. Das wiederum aufzulösen braucht etwas und da musst du dir selbst Zeit geben. Das Ziel ist nicht, die Aufgaben schnellstmöglich durchzuspielen - du scheinst ja allzu gern mit Augen zu und durch dran vorbei zu gehen… sondern hinschauen, heranlassen, durcharbeiten, aushalten.
Ich besuche heute erst zum 2tem mal eine Tagesklinik und werde in Zukunft von Montag bis Freitag ...
Mein Hausarzt sagte zu mir: Was (in meinem Fall!) 30 Jahre Zeit hatte, kaputt zu gehen, kann ich nicht am Wochenende reparieren."
Ich will es ja auch nicht in einer Woche komplett reparieren sondern frage mich nur wieso das in der Klinik nichts in mir macht.
Eigentlich müsste ich beispielsweise Angst vor so vielen Dingen haben, aber das habe ich nicht.
Darf ich fragen wie dir die Klinik außerhalb hilft?
Ich kann mir mit 2 Tagen ja garkein Urteil bilden aber ich frage mich nur wie das mir zuhause helfen sollte, so dass ich meinen Tag zb sinnvoller gestalte als nur am Handy zu sein.