Studium, stimmen die Erzählungen?

7 Antworten

Es kommt darauf an, wie man sich im Einzelnen einrichtet.

Wo der eine Student tagtäglich 2 h mit dem Weg zur Uni und zurück beschäftigt ist, kann sich ein anderer, der direkt auf dem Campus wohnt, täglich 2 h Freizeit gönnen ohne auch nur eine Minute weniger Zeit fürs Studium aufzuwenden.

Der eine will unbedingt jeden Tag bis 12:00 im Bett bleiben und nach 18:00 macht man natürlich auch nichts mehr weil's schon Abend ist, also hat er nen stressigen Nachmittag und wundert sich dass er so wenig Zeit am Tag hat. Während der andere konsequent um 6:00 aufsteht, schon vor dem Mittagessen mehr fürs Studium gemacht hat als ersterer am ganzen Tag und sich jeden 2. Nachmittag guten Gewissens freinehmen kann.

Der eine lässt sich von seinen Eltern monatlich genug Geld überweisen, bringt die Wäsche zum Waschen vorbei und hakt alle vier Wochen alibimäßg seine Aufgaben auf dem WG-Putzplan ab, während der andere versucht jede Woche 20 h zu jobben, sich täglich frische Mahlzeiten selbst zuzubereiten und einen Haushalt mit drei Haustieren im Alleingang sauberzuhalten.

So können zwei Studenten, die dasselbe studieren und dies gleich schwierig finden, komplett unterschiedlich ausgelastet sein.

Kommt sehr auf den Studiengang und die individuellen Ansprüche an. Wer einen sehr guten Abschluss will, sich aber schwer mit dem lernen tut, muss natürlich deutlich mehr Zeit investieren, als jemand, der die Zusammenhänge schnell begreift und/oder auch mit mittelmäßigen Leistungen zufrieden ist.

In meinen Wirtschaftsmodulen waren es tatsächlich weitaus mehr als 200 Folien, die wir für eine draufhaben mussten. Da war Auswendiglernen aber auch nicht hilfreich, sondern man musste vor allem die Zusammenhänge verstehen und anwenden.

Dagegen war der Aufwand in meinen Linguistikmodulen zB wieder geringer und man konnte gut mit Altklausuren und Auswendiglernen durchkommen.

Allgemein würde ich sagen, dass es sich ungefähr die Wage hält. Es gibt immer wieder stressige Phasen, in denen andere Dinge dann auch häufig zu kurz kommen. Aber genauso gibt es eben auch entspanntere Wochen und Monate, wo man dem ganzen Rest dann wieder mehr Aufmerksamkeit widmen kann.

Es ist eher anders herum, du wirst nie wieder so viel Zeit für andere Sachen haben.

Zumindest nach einer gewissen Eingewöhnungszeit von 1-2 Semestern

Die ultimative Wahrheit kann ich dir jetzt auch nicht liefern, sondern nur meine Wahrnehmung basierend auf den Erfahrungen von Freunden, die BWL oder WiWi studieren und was man sonst noch so hört:

Insbesondere bei Wirtschafts-Studiengängen ist es mit "einfach durchkommen" und "4 gewinnt" nicht getan. Der Konkurrenzdruck ist enorm hoch und gute Noten spielen eine große Rolle. Um das zu erreichen, muss man natürlich auch entsprechend Zeit aufwenden. 200 Folien auswendig lernen ist ein völlig normales Arbeitspensum für ein Modul mit 3-6 CP.

Wie hart dein Studium ist, hängt auch davon ab, was DU daraus machst. Welche Noten strebst du an? Wie viel Zeit planst du ein? Was musst du abseits der Uni noch erledigen (Arbeiten für Lebensunterhalt, Angehörige pflegen, Behandlung eigener Krankheiten, etc...)?

Ich habe schon noch Zeit für andere Dinge aber mit nebenbei arbeiten ist es stressig. Ich erspare mir durch ein Fernstudium viel Zeit .