Spricht man Kiezdeutsch bewusst?
Nach Frau Dr. Heike Wiese wird Kiezdeutsch hauptsächlich von Jugendlichen gesprochen, die jederzeit ins "normale Deutsch" wechseln können. Ich habe aber häufiger Kunden am Telefon, die erwachsen sind und Kiezdeutsch sprechen, es also selbst im beruflichen Bereich verwenden. Generell erlebe ich immer häufiger Menschen, die auch außerhalb ihrer privaten Konversationen Kiezdeutsch sprechen, z. B. sprach es gestern ein Busfahrer. Stimmt eurer Meinung nach Heike Wieses Meinung nicht? Können manche Menschen Kiezdeutsch nicht ablegen, egal, welche Situation vorherrscht? Oder kann das jeder und die Menschen, z. B. die Kunden am Telefon, sprechen absichtlich Kiezdeutsch?
2 Antworten
Okay nachdem kiezdeutsch wohl "Kanackedeutsch" sein soll, spreche ich das nicht, weil ich ein solcher nicht bin. Ich denke, dass ist ein zeichen misslungener Integration und daraus resultierende Subkulturbildung.
Richtig, weil man assozial für cool hält. Das ist ein Phänomen, dass alle Gruppen haben.
Fakt ist, dass jeder Deutsche Bürger mit einem Dialekt aufwächst. Diese sind von Bundesland zu Bundesland verschieden. Und den legt man im Grunde auch nicht ab. Egal, wie sehr man in der Schule zu Hochdeutsch gezwungen wird.
Ich habe erlebt, dass man meinen Dialekt gehört hat, als ich mich in einer völlig anderen deutschen Region befunden hatte.
Die Sprachwissenschaftler streiten ja gerne über den Begriff "Dialekt". Ob Kiezdeutsch einer ist, wird gerne diskutiert, ebenso zählen manche Ruhrdeutsch nicht zu den Dialekten, sondern sehen ihn nur als Regiolekt. Finde das Thema sehr interessant.
Das sprechen nicht nur Migranten. Bei Jugendlichen ist es unabhängig von der Herkunft sehr beliebt.