Sind Incels selbst verantwortlich für ihre Einsamkeit, oder haben sie einfach Schwierigkeiten, den ersten Schritt?
Viele Incels (Menschen, die unfreiwillig im Zölibat leben) fühlen sich oft sozial isoliert und haben Schwierigkeiten, romantische Beziehungen aufzubauen. Meint ihr, dass sie selbst für ihre Einsamkeit verantwortlich sind, weil sie möglicherweise keine sozialen Fähigkeiten entwickelt haben, um das Eis zu brechen und mit Frauen ins Gespräch zu kommen? Oder gibt es vielleicht andere Faktoren, wie gesellschaftlicher Druck, negative Erfahrungen oder Unsicherheiten, die sie daran hindern, Beziehungen aufzubauen? Ich frage mich, ob es eher an mangelnder Eigeninitiative liegt oder ob die Ursachen tiefer gehen.
6 Antworten
Teil - teils. Die gesellschaftlichen Probleme, sind größtenteils durchaus real. Wir leben in einer Welt in der Jungs und Mädchen eingetrichtert wird, wie sie sich zu verhalten haben, was oft aber völlig konträr zu dem steht, was tatsächlich funktioniert, weil es schlicht unserer Biochemie entspricht.
Klar kann man da sauer auf die Gesellschaft sein. Aber wenn all deine Freunde es schaffen einen Partner oder eine Partnerin zu finden, nur du nicht, dann liegt das an deiner individuellen Unfähigkeit, dich den Umständen anpassen zu wollen. Da kann die Gesellschaft nichts für. Und die dafür verantwortlich zu machen, dass du keine Freundin hast, rechtfertigt selbige Tatsache nur zu gut.
Natürlich führen gesellschaftliche Ideale, Druck durch Rollenbilder und negative Erfahrungen dazu, dass man psychische Probleme bekommen kann. Die bei Incels ja zweifellos vorhanden sind. Dennoch ist es keine Ausrede.
Eine Depression oder Angststörung wäre etwas, wofür sie keine Schuld tragen würden. Doch ihr sexistisches Weltbild suchen sie sich aus und auch ihre Weigerung Fakten zu akzeptieren oder sich professionelle Hilfe zu suchen, sind zweifelsfrei eigene Entscheidungen. Da kann niemand außer ihnen selbst etwas für.
Leute … bitte benutzt den Incel-Begriff richtig!
„Menschen, die unfreiwillig im Zölibat leben“ ist nur ein Teil davon. Jeder Incel ist so, aber nicht jeder Mann, der unfreiwillig im Zölibat lebt oder bei dem es mit den Frauen nicht so läuft, wie er gerne möchte, ist automatisch ein Incel. Und auch nicht ein Mann, der deswegen frustriert ist und möglicherweise stagniert. Da gibt es nämlich ebenso viele Frauen, die genauso gefrustet sind, weil es mit den Männern nicht so läuft, wie sie es gerne hätten, und die werden sich nicht als Incels bezeichnet.
Incels denken, dass sie einen Anspruch auf Sex mit Frauen haben, die ihnen - vom Staat oder sonst wem - zugebracht werden müssen. Sie meinen das ist ihr Grundrecht und sie leiten daraus ab, dass, wenn sich niemand „darum kümmert“ sie es sich notfalls mit Gewalt holen dürfen. Dazu kommt ein ausgewachsener Frauenhass, weil sie Frauen nur als Objekte ansehen, die sie benutzen können. DAS sind Incels. Geht mit dem Begriff sauber um, und verrührt nicht einfach irgendwas anders damit. Das ist dasselbe Prinzip wie auf politischer Ebene alle AfD-Wähler als Neonazis abzustempeln. Das ist fatal. Denn wenn man jemand lange genug als etwas bezeichnet wird er es auch.
INCELS sind selbst verantwortlich für ihre Situation und gehören in Therapie.
Andere Männer, die sich - warum auch immer - beim kennenlernen von Frauen schwerer tun, sind da nicht mehr oder weniger selber dran schuld als Frauen in derselben Situation. Bzw. deutlich weniger, weil meistens haben diese Männer absolut keine Ansprüche mehr, während Frauen in solchen Situationen oft an ihren Ansprüchen scheitern.
Meint ihr, dass sie selbst für ihre Einsamkeit verantwortlich sind, weil sie möglicherweise keine sozialen Fähigkeiten entwickelt haben, um das Eis zu brechen und mit Frauen ins Gespräch zu kommen?
Nein … es gibt Männer die sind einfach introvertierter als andere. Punkt. So wie bei Frauen auch. Nur während zu Frauen gesagt wird „sei wie du bist! Ein Mann der dich so nicht will ist nichts wert“, wird zu Männern gesagt „Du bist selber schuld! Du musst dich ändern!“ … Doppelstandards der Gesellschaft.
Oder gibt es vielleicht andere Faktoren, wie gesellschaftlicher Druck, negative Erfahrungen oder Unsicherheiten, die sie daran hindern, Beziehungen aufzubauen?
Wie gesagt, es kann zig verschiedene Gründe haben. Druck der Gesellschaft - denn ein Mann MUSS bekanntlich ja den ersten Schritt machen - negative Erfahrungen - denn gerade auf introvertierte Männer wirkt es vllt nicht so ermutigend Korb Nummer 100 zu bekommen. Und wieder: Bekommt eine Frau eine Abfuhr ist der Mann der doofe der ihren Wert nicht erkennt, bekommt ein Mann eine Abfuhr ist auch der Mann der doofe weil er sich zu dumm angestellt hat oder eh alles falsch macht, whatever … wieder doppelstandards.
mangelnder Eigeninitiative
Also ich nehme es heute keinen Mann übel, der selber keine Lust mehr hat aktiv auf Frauen zu zu gehen - solange sie sich nicht beschweren - weil am Ende kann heutzutage auch die Frau die Initiative ergreifen. Als Mann macht man es meistens eh nur falsch.
Das ist eine gute Frage, viele Menschen haben viele Probleme aber nicht alle reagieren mit Hass auf das andere Geschlecht
sie sind zu 100% selbst verantwortlich. wer nicht versteht, dass Frauenhass für Frauen nicht besonders attraktiv ist, der ignoriert diese Tatsache ganz bewusst.
als hätte ich noch nie ne Abfuhr bekommen XD natürlich ist das nicht schön, aber etwas enttäuscht zu sein ist was anderes, als geistig komplett ab zu driften und ein ganzes Geschlecht zu dämonisieren.
Warum sollte man den Fehler dann beim Gegenüber suchen? Es würde Sinn machen den Fehler bei sich selbst zu suchen.
Da geb ich dir vollkommen Recht aber setze dich mal kurz in ihre Lage du kassiert hin und wieder ne Abfuhr von jemandem würde es dich nicht irritieren irgendwann?