Selbstverletzung, Hilfe in der Klinik?
Hallo zusammen,
Ich bin 19 Jahre alt und meine Diagnosen sind:
-Borderline, Depressionen, PTBS, Angststörung
Nun hat es seit letzter Woche bei mir wieder mit SVV angefangen, was ich nun täglich tue. Auch habe ich SM Gedanken gehabt, da ich Antidepressiva nehme, habe ich überlegt ein paar Tabletten mehr zu nehmen, was ich aber nicht habe. Meine Panikattacken nehmen auch zu…Ich bin momentan aber in der Ausbildung zur Kinderkrankenschwester und kann mir keine Fehlzeiten leisten. Noch dazu habe ich mit meiner Mama kein gutes Verhältnis und weiß nicht wie ich da mit ihr drüber reden kann. Ich habe zwar sehr gute Freunde die wie Familie für mich sind, die möchte ich aber nicht damit belasten…. Ich schäme mich dafür…
Habt ihr einen Rat?
Hallo AngeliqueJsk,
nachdem ich Deine Frage gelesen habe, mache ich mir etwas Sorgen um Dich!
Auch wenn Dir die Selbstverletzungen kurzfristig helfen, ist dieses Gefühl nur vorübergehend. Es kann zur gefährlichen Sucht werden, die Dich auf Dauer unglücklich macht.
Ich möchte Dir daher ans Herz legen, Dir professionelle Hilfe zu suchen. Es gibt viele Möglichkeiten, wie Du den Drang, Dich selbst zu verletzen, bekämpfen kannst. Schau doch mal hier vorbei: https://www.gutefrage.net/aktion/ritzen-hilfe-bei-selbstverletzungen/
Dort haben wir wichtige Anlaufstellen & Tipps für Dich zusammengestellt.
Denk dran: Du bist mit Deinen Problemen nicht alleine und Du kannst sie bewältigen, wenn Du Dir Unterstützung suchst.
Viele Grüße & alles Gute!
Viele Grüße
3 Antworten
Du solltest sofort Hilfe in Anspruch nehmen.
Fehlzeiten sind völlig in Ordnung, da es um deine Gesundheit geht.
Und deine Freunde sind auch dazu da, dich zu unterstützen, das würdest du doch andersrum auch so sehen, wenn einer deiner Freunde Probleme hätte, oder?
Danke, dass du den Mut hast dich hier mitzuteilen. Du solltest dir Hilfe holen. Wenn du Bedenken hast auf deine Mutter zuzugehen, dann erzähl das einer vertrauten Person. Deine Freunde sind wie Familie schreibst du, dann zeige dich in deiner Verletzlichkeit und wahre Freunde werden Verständnis für deine Situation haben und für dich da sein. Es gibt keinen Grund sich zu schämen. Es gibt viele Menschen denen es ähnlich geht wie dir. Deine Ausbildung und die damit verbundene Anwesenheitspflicht belastet dich derzeit zusätzlich. Frage dich ob du diese Situation ernsthaft aufrecht erhalten kannst. Denk an erster Stelle an deine geistige und physische Gesundheit und deinem Wohlbefinden. Du musst für dich funktionieren bevor du für was anderes funktionieren kannst.
Wenn du merkst dass du instabil wirst, such dir sobald es geht auf jeden Fall ambulante Unterstützung. Oft ist es möglich sich ambulant behandeln zu lassen und trotzdem weiter in die Ausbildung gehen zu können. Bei deiner Ausbildung hast du auf die Ausbildungszeit nur ein gewisses Kontingent an Fehlzeiten. Daher wäre es wünschenswert, wenn das ambulant machbar wäre. Wenn du einen Psychiater hast, vereinbare sobald es geht einen Termin und bespreche es mit ihm. Ihr werdet dann gemeinsam schauen, was am Besten ist.
Bei Antidepressiva macht es normalerweise keinen Sinn eigenintiativ mehr einzunehmen, da man normalerweise schon die therapeutisch wirksame Dosis einnimmt und die bei Overdose nicht besser wirken werden, sondern nur noch Nebenwirkungen verursachen. Außerdem brauchen die meisten Antidepressiva ca. 2 Wochen regelmäßige Einnahme um überhaupt einen Effekt spüren zu können. Du kannst aber mit deinem Psychiater (oder der Person, die sie verordnet hat oder du in Behandlung bist) besprechen ob es Sinn macht, die Dosis langfristig zu steigern oder ob du schon am obersten Ende der therapeutisch wirksamen Dosis angekommen bist.