Selbstmordgedanken und Schlafstörungen, noch einmal eine Klinik riskieren?
Hallo, bin 26 Jahre alt, Autist und habe seit vielen Jahren schwere Depressionen mit Selbstmordgedanken. Seit meinem Burnout vor sieben Jahren leide ich auch noch unter Schlafstörungen und kann seitdem kaum einschlafen.
Ich war jetzt schon in zwei verschiedenen Kliniken, in einer davon zweimal.
Ich wurde nur mit Medikamenten zugestopft und habe eine Unverträglichkeit dagegen entwickelt. Besonders nach meinem ersten Aufenthalt wurde ich mit Mirtazapin behandelt und konnte damit auch zum ersten mal nach zwei Jahren wieder regelmäßig einschlafen. Aber nach einem halben Jahr reagierte ich darauf allergisch und seitdem auch auf alle ähnlichen Antidepressiva. Meine Augen trocknen dadurch extrem schnell aus. Augentropfen und andere Mittel, die der Augenarzt verschreiben kann, helfen dagegen nicht.
Nach dem wiederholten Klinikaufenthalt wollten die mir Medikamente aufzwingen, die mich durch meine Augentrockenheit beinahe erblinden ließen. Ich musste mich notgedrungen selber entlassen, weil die mir nicht entgegenkommen wollten und nicht akzeptierten, dass ich den ganzen Scheiß nicht mehr nehmen kann.
Meine Augen waren knallrot und jeder Patient konnte meine Unverträglichkeit sehen. Bei der nächsten Klinik war das genauso: Ich wurde in einer offenen Anstalt einfach in einen Raum eingesperrt, weil ich sagte, mir geht es absolut beschissen. Die haben mir Tavor reingedrückt, davon musste ich übelst erbrechen und konnte meine Augen wegen der Trockenheit kaum öffnen. Am nächsten Tag haben die mir das wieder reingestopft, haben auf meine Bitten nicht reagiert und ich musste aus dieser Hölle raus.
Durch diese Art von Behandlung haben sich meine Depressionen verschlechtert und ich habe dadurch ein Trauma vor Kliniken.
Ich will mich wirklich behandeln lassen, aber habe Angst das die nächste Klinik wieder den gleichen Mist macht und mich in den Suizid treibt.
Ich habe auch auch Therapeuten und einen Psychiater, aber mein Psychiater ist nur alle zwei bis drei Monate erreichbar. Meine Therapeuten können mich geistig gerade noch so am Leben halten, die sagen selbst, dass ich mich in einer Klinik Behandeln lassen muss.
Deswegen wollte ich mal fragen ob es noch Kliniken oder ähnliches gibt die ein 100% behandeln wollen und auch vielleicht auf solche Traumata spezialisiert sind. In den meisten, die ich im Internet recherchierte, haben die meisten Patienten auch ähnliche Erfahrungen gemacht und konnten keine finden, wo so ein Vorfall nicht vorkam.
Suche sowas wie die wirklich letzte und beste Anlaufmöglichkeit. Ich würde sogar für die beste Möglichkeit auch in ein Nachbarland gehen, wenn es möglich wäre. Man hört ja, das gerade die Skandinavischen Länder in solchen Sachen um Welten fortschrittlicher sind.
3 Antworten
Leider sind stationäre Klinikaufenthalte gerade für Menschen mit ASS oft keine gute Therapielösung. Sie reißen den Menschen aus der sicheren Umgebung (eigenes Zuhause, safefood) und der damit verbundenen sicheren Alltagsstruktur raus. Das kann die Symptomatik (und Depression ist eine davon) zusätzlich verstärken, weil man eigentlich ununterbrochen überreizt ist.
Ich fände es für dich sinnvoller, erstmal mit einer Verhaltenstherapie anzufangen oder in eine Tagesklinik zu gehen. Dann musst du deinen Safespace nicht verlassen, hast regelmäßige, planbare Termine und trotzdem ein Therapieangebot, das dir helfen kann.
Sehe ich auch so. Das Angebot müsste spezifischer sein, ist es aber nicht. Und wird es auch absehbar kaum werden.
Verhaltenstherapie wäre sinnvoll und bei akuten Selbstmordgedanken würde ich auch ein Notfalltelefon anrufen / Nummer bereithalten.
Ich weiß, vielleicht willst du von sowas eher weniger hören aber bist/ warst du religiös? Als Christin will ich halt anderen helfen weil Jesus mir Nächstenliebe beigebracht hat. Also mein Tipp wäre halt dass du einmal versuchst zu ihm zu beten, egal ob du an ihn glaubst oder nicht. Ich kann aus Erfahrung sprechen dass er dir hilft wenn du darum bittest. Hab Geduld und er wird deine Gebete erhören.
Leider kenn ich mich mit Kliniken und sowas nicht so gut aus aber ich hoffe das hilft erstmal!
Gottes segen und möge er dir helfen❤️
Ja, ich kann mir gut vorstellen, dass es viele schlechte Pfleger, Therapeuten, Psychologen und Psychiater gibt.
Das habe ich durch die sehr komplizierte und sehr langwierige Behandlung meines Bruders mitbekommen.
Jetzt ist er zum Glück wieder vollkommen gesund und fühlt sich sogar noch befreiter als vor seiner psychischen Erkrankung. Das liegt daran, dass er später mit den "richtigen" Psychologen (- also Psychologen, mit denen er gut klar kam -) zu tun hatte. Das zeigt auch, dass es andererseits auch viele gute Pfleger, Therapeuten, Psychologen und Psychiater gibt.
Ich kann dir leider keine konkrete psychiatrische Klinik empfehlen, da ich dafür selbst mal positive Erfahrungen in einer Klinik gemacht haben müsste. - Tut mir sehr leid.
Ich kann dir nur - wie wahrscheinlich die allermeisten Fremden - ganz allgemein folgende Kontaktdaten ans Herz legen:
1) Suizidprävention und Hilfe in Lebenskrisen e. V.
Beratungsstelle für Erwachsene und Jugendliche
Saarstraße 5; 80797 München
Telefonnummer = 089/334041
2) Evangelische Kirche in Hessen und Nassau --> Kontakt über ein Kontaktformular auf ihrer Homepage https://www.ekhn.de/kontakt [27. September 2024]
3) Der Artikel "Psychologie Hilfe finden bei Suizidgedanken" unter https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/psychologie/suizidgedanken-akuthilfe-und-anlaufsstellen-finden/ [27. September 2024]
4) STIFTUNG DEUTSCHE DEPRESSIONSHILFE UND SUIZIDPRÄVENTION unter https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/depression-in-verschiedenen-facetten/suizidalitaet [27. September 2024]
5) TelefonSeelsorge
Telefonnummer = 0800.1110111 oder 0800.1110222
Ich hoffe sehr, dass diese Menschen dir helfen können.
Grüne Grüße
Douka
Diese Informationen stammen aus eigener Erfahrung mit der psychischen Erkrankung meines Bruders, https://die-arche.de/ [27. September 2024]; https://www.ekhn.de/kontakt [27. September 2024]; https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/psychologie/suizidgedanken-akuthilfe-und-anlaufsstellen-finden/ [27. September 2024]; https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/depression-in-verschiedenen-facetten/suizidalitaet [27. September 2024] sowie https://www.telefonseelsorge.de/ [27. September 2024].