Selbstisolierung aus Angst, etc.?
Hallo, ich bin 19 Jahre alt. Ich beschäftige mich selbst viel mit Psychologie etc. daher bin ich letztlich auch auf etwas von “meiner Persönlichkeit” gestoßen die mir sehr aufgefallen ist und mich auch stört und woran ich auch arbeiten möchte. Und zwar ist mir aufgefallen das ich selbst gerne richtig neue Freunde kennenlernen möchte ich mich allerdings immer quasi selbst isoliere von Leuten. Ich weiß das mich die Leute mögen und gerne haben und ich bin auch ein relativ offener Mensch und rede immer mit den Leuten egal wo ich bin allerdings ist mir eben wo ich darüber nachgedacht habe aufgefallen das in der Schule, auf der Arbeit oder auch bei so gängigen Freundesgruppen ich mich irgendwie immer alleine fühle oder ich mich selber auch unterbewusst etwas isoliere von den anderen obwohl ich aber gerne dabei wäre und auch von den anderen Sachen kommen. Was ich auch an mir selber gemerkt habe ist eine große Angst dann auch immer das die anderen mich doch nicht mögen, nicht dabei haben wollen etc. obwohl ich an sich weiß dass das nicht stimmt. Woran kann es liegen das ich das habe und was kann ich daran ändern? An eurer Meinung bin ich sehr interessiert und offen für tipps 🤍
2 Antworten
Einerseits ist es nicht verkehrt, Distanz zu halten zu Menschen, die einem nicht gut tun. Andererseits brauchen wir den anderen Menschen, um nicht ständig uns um uns selbst zu drehen und so seelisch/psychisch zu erkranken.
Es entsteht ein existentielles Vakuum, wenn Menschen keinen tieferen Sinn in ihrem Dasein erkennen. Das existentielle Vakuum zeigt sich durch auftretende Langeweile, die man zu überspielen versucht. Im Gegensatz zum Tier sagen dem Menschen heute keine Instinkte, was was er muß und der Traditionsverlust sorgt dafür, dass er nicht mehr weiß, was er soll. Um das auszugleichen ist der Mensch darauf aus, entweder nur zu wollen, was andere tun oder nur das zu tun, was andere wollen. So kommt es zu dem Wunsch, sich den anderen anzupassen, sich so zu verhalten, dass man gemocht wird. Klappt das nicht wirklich, wird man nicht gemocht, entstehen existentielle Ängste.
Ich denke, Du solltest herausfinden, wer Du eigentlich bist und auf welche Ziele Du Dein Leben ausrichten willst. Orientiere Dich nicht alleine an Deinen Bedürfnissen sondern sieh mitfühlend Probleme im Leben Deiner Mitmenschen und gehe mit helfender Hand durch das Leben. Deine Fähigkeiten und Begabungen hast Du nicht ausschließlich nur zur Befriedigung Deiner Bedürfnisse, sondern auch zum Wohl anderer Menschen.
Hast du eventuell Mobbing-Erfahrungen bzw. allgemeine schlechte Erfahrungen, insbesondere in der Kindheit gemacht, sei es in der Familie, schule und/oder an andere Orte. (Gewalt, Mobbing, Ausgrenzung etc.) ?
Unser Gehirn neige häufig dazu vergangenes zu verdrängen (nicht zu verarbeiten), man kann gewisse Situationen vergessen aber leider, kommen diese häufig unterbewusst zustande, da man einiges noch nicht ganz verarbeitet hat. Sollte dies der Fall sein, sprich mit einem Therapeuten, der kann das genaue Problem finden und mittels einer Therapie langfristig beheben.
Falls dies bei dir nicht zutrifft, liegt es dann wahrscheinlich daran, dass du dir zu viel Kopf machst, wahrscheinlich meinst du Gedanken wie: wenn ich mitkomme und etwas vermassle, dann mögen mich die Leute nicht mehr und danach werde ich ausgegrenzt etc.
Dafür gibt es eine einfache Lösung.
Nehmen wir an du stehst bei deinen Freunde, bewerte die Situation nicht weiter; also in dem Sinne was könnte weiter passieren. Du bist im hier und jetzt und der Rest sind nur negative Gedanken, die momentan nicht zur Realität gehören.
Spricht: Sieh die Situation wie sie ist, ihr steht da, spielt Videospiele oder lacht. Nicht mehr nicht weniger. Wie bereits erwähnt, alles andere sind überflüssige negative Gedanken, die nicht mit zur Realität gehören.
Natürlich soll es jetzt nicht heißen, dass du unüberlegt etwas unangebrachtes tuen sollst, sondern deiner Reaktion im klaren bist.