Schwanger in der Psychatrie ?
Gesetzter Fall, eine hochgradig fremd- und/oder eigengefährliche hochagressive Frau wird in die Psychatrie eingewiesen. Wird automatisch ein Schwangerschaftstest vorgenommen ?
Als medizinischer Laie stelle ich mir vor das schwere Psychopharmaka, Sedativa und sonstige notwendige Medikamente einem Fötus massiv schaden.
Wie wird also verfahren ? Abtreibung des geschädigten Fötus ? Doch nicht gegen den Willen der psyschisch Kranken ? Wird die dringend benötigte Medikation der Kranken eingestellt oder fortgesetzt zum Schaden ihres Kindes ?
3 Antworten
In der Psychiatrie wird in der Regel nach besonderen ärztlichen Richtlinien gearbeitet.
Zunächst wird eine Routinediagnostik durchgeführt > psychiatrisches Erstgespräch und eine körperliche Untersuchung.
In vielen Fällen ist als zweiter Schritt eine spezifische Zusatzdiagnostik notwendig. Diese beinhaltet Kontrolle diverser Laborparameter, Urinuntersuchungen, Schwangerschaftstest, eventuell Drogenscreening, EEG, MRT, EP, CT.
Nicht alle Medikamente, z.b. Antidepressiva schaden dem ungeborenen Kind. Grundsätzlich gilt für Medikamente die Risiko - Nutzen - Abwägung, mit Einbezug des behandelnden FA für Psychiatrie/FA für Gynäkologie.
Es gibt Medikamente, die bei Frauen im gebärfähigen Alter kontraindiziert sind, wie Valproinsäure. Das Medikament kann Fehlbildungen verursachen. Das gilt auch für Carbamazepin. In solchen Fällen muß ein Alternativmedikament gefunden werden.
Während der Gravidität sollten psychisch, kranke Frauen auf jeden Fall engmaschig psychotherapeutisch betreut werden.
Wird automatisch ein Schwangerschaftstest vorgenommen?
Nein. Aber die Frau wird danach gefragt, ob eine Schwangerschaft möglich sein könnte. Sie kann einem Test dann zustimmen.
Als medizinischer Laie stelle ich mir vor das schwere Psychopharmaka, Sedativa und sonstige notwendige Medikamente einem Fötus massiv schaden.
Nicht zwangsläufig. Nicht alle Medikamente sind kontraindiziert.
Wie wird also verfahren? Abtreibung des geschädigten Fötus ? Doch nicht gegen den Willen der psyschisch Kranken? Wird die dringend benötigte Medikation der Kranken eingestellt oder fortgesetzt zum Schaden ihres Kindes?
Ein Abort kann nicht gegen den Willen der Betroffenen durchgeführt werden. Grundsätzlich hat die Schwangere das Recht den Fötus zu schädigen. Ihre eigene Gesundheit steht an erster Stelle.
Da werden Nutzen und Schaden abgewogen.
Ob es für die Frau aktuell wichtiger ist nötige Medikamente zu erhalten oder ob das Ungeborene wichtiger ist.
Liebe 🌞 Grüße