Quantitative Analyse von Nährstoffen?

2 Antworten

Die quantitativen Analysen von Fett in Lebensmitteln wurden in unseren Labors wie folgt durchgeführt: Das Lebensmittel wurde zunächst in einem geeigneten Homogenisierungsgerät fein zerkleinert. Die Einwaage richtet sich natürlich nach dem zu erwartenden Gehalt an Fett. Für Wurst hatten wir ungefähr etwa 5 - 10 g des Homogenates in ein 500 mL Becherglas auf 3 Nachkommastellen genau eingewogen. Dazu wurden einige Siedesteinchen gegeben und ca. 250 mL etwa 10 %-ige Salzsäure gegeben. Das Becherglas wurde mit einem Uhrglas abgedeckt und der Ansatz 3 Stunden im Abzug auf einer Heizplatte gekocht. Dabei wird praktisch alles, bis auf die Fette hydrolysiert und geht in Lösung oder wird zu einem dunkelbraunen Feststoff, der fein verteilt in der Brühe schwimmt. Anschließend wird die Lösung heiß durch einen vorher vollständig mit Wasser benetzten Faltenfilter filtriert. Etwas brauner Rückstand und die Fettphase bleiben im Filter zurück. Das Becherglas wird mehrfach mit fast kochendem Wasser nachgepült und der Filter damit so lange gespült, bist das Filtrat nicht mehr sauer ist. Auch das Uhrglas darf dabei nicht vergessen werden. Danach wird der Faltenfilter aus dem Trichter entnommen, ohne dabei die innere Filterfläche zu berühren und in eine Soxhlet-Hülse überführt, die ihrerseits in das leere aber noch feuchte Becherglas gegeben wird. Das verwendet Uhrglas kommt wieder drauf und das Ganze geht dann in den Trockeschrank, wo es bei 105 °C über Nacht getrocknet wird. Parallel dazu werden 250 ml Rundkolben mit weitem Normschliff und einigen Siedesteinchen über Nacht getrocknet. Danach kommt alles über Blaugel in den Exsikkator bis es auf Raumtemperatur abgekühlt ist. Der leere Rundkolben wird genau auf 3 Nachkommstellen ausgewogen. Die getrocknet Hülse mit dem Fettfilter kommt in den Soxhlet und das Becherglas nebst Uhrglas wird mit mehreren kleinen Portionen (vielleicht 5 x 50 mL) Pentan, Hexan oder Petrolether 30-40 in den Extraktor überführt. Danach lässt man die Fettextraktion etwa 3 Stunden laufen. Es sollten mindestens 20 Hübe durchlaufen. Anschließen wird die Extraktionhülse entfernt und die Hauptmenge an Lösungsmittel abdestilliert. Das LM kann weiter verwendet werden. Restliches LM wird am Rotationsverdampfer abgezogen und der Rundkolben für ein paar Stunden im Trockenschrank bei 105 °C zur Gewichtskonstanz getrocknet. Nach dem Abkühlen wird der Kolben gewogen. Der Gesamtfettgehalt der Probe in Prozent ist: F = Gaus-Gein/Einwaage * 100

Dieses ist die Referenzmethode für die amtliche Fettbestimmung nach Weilbull-Stoldt. Hier weitere Methoden zu Fettbestimmung.

Klassiker für die Schule: Fettfleckprobe. Fett hinterlässt auf Papier nicht trocknende, durchscheinende Flecken. Quantitativ ist schwierig unter schulischen Bedingungen (ich weiß ja nicht, auf welchem Niveau du fragst). Bei Biuret kann man die Farbintensität mit dem Photometer gegenüber bekannten Vergleichslösungen messen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lehrer für u.a. Chemie