Pat. im KH erzählt von Suizid eines Angehörigen?
Hallo,
im Grunde teile ich so etwas in der Art nicht, allerdings hat mich das heute sehr beschäftigt und ich bin auf keine vernünftige Lösung gekommen…
Mein Pat. M/mitte 60. Hatte einen Verkehrsunfall mit Polytrauma, etlichen Frakturen und kleineren Amputationen.
Ist seit vielen Wochen auf meiner Station genauer genommen den 36 Tag im KH.
Heute hatte ich Nachtschicht. In meinem ersten Durchgang um 22 Uhr erzählte er mir aus dem Nichts, dass er einen Anruf bekam von seiner Frau, die ihm mitteilte, dass die Schwägerin sich stranguliert habe und verstorben sei.
Er hat angefangen zu weinen, ich habe ihm nur zugehört und wurde schon ganz nervös weil ich nicht wusste was ich ihm sagen soll.
Im Endeffekt sagte ich ihm: Das ist eine Schwierige Situation das kann ich verstehen. Habe mich über kleinere Details erkundigt die Situation nicht weiter verschlimmern sollten.
Dann habe ich ihn gefragt ob wir seine Ehefrau nochmal anrufen sollen, ob ihn das Gespräch mit ihr beruhigen könne.
das wollte er nicht.
ich hab meine Kollegin darüber informiert. Sie ist mit ins Zimmer gekommen und sagte “Sie müssen an sich denken”
das fande ich persönlich auch nicht sehr hilfreich in der Lage.
als die Kollegin wieder weg war fragte ich mich ob ich ihm irgendwas gutes tun könne. Auch das verneinte er.
Jetzt meine Frage ob jemand damit schon Erfahrung gesammelt hat und was ich meinen Patienten sagen könnte.
Ich bitte darum keine vorwurfsvollen Nachrichten zu bekommen, da die Situation für mich neu war. Ich bin Schülerin im letzten Jahr und möchte es in Zukunft besser machen. Darum die Frage.
Ganz Herzlichen Dank an alle liebevollen Antworten, Meinungen und Empfehlungen. :)
1 Antwort
Wenn es bei euch im Krankenhaus eine Seelsorge gibt, dies dem Patienten vielleicht anbieten. Dafür muss man auch nicht konfessionell sein und sie probieren auch nicht einen davon überzeugen (bin selbst nicht konfessionell)
Einfach als Gesprächsangebot. Ich arbeite in einer evangelischen Klinik, unsere Seelsorge ist daher auch evangelisch. Wird aber von allen Patienten in Anspruch genommen.