Palliativmedizinisch begleiteter Suizid möglich?
Die momentane Rechtslage in Deutschland ist ja, dass man das Recht hat, sich das Leben zu nehmen u. hierfür Hilfe bei Dritten zu suchen. Diese Dritten (Ärzte, Organisationen) lehnen dieses Hilfeersuchen jedoch in aller Regel ab. Als Junger u. körperlich Gesunder ist es unmöglich, Sterbehilfe zu bekommen.
Nun ist mir allerdings ein Gedanke bzw. eine Frage gekommen:
Umbringen kann sich ja trotzdem jeder selbst, indem man sich bspw. erstickt, ertränkt oder Schlafmittel schluckt etc.
Das Schlimme an einem solchen sog. Brutalsuizid ist ja für den Sterbewilligen nicht, dass er stirbt, sondern die Schmerzen.
Kann man deshalb, wenn man sich einem psychologischen Gutachten unterzieht, welches belegt, dass man sich nicht aus Balabala umbringen möchte, ins Krankenhaus o. Ä. gehen u. sagen: Ich mache jetzt von meinem verfassungsgerichtlich festgehaltenen Recht auf Suizid Gebrauch u. stülpe mir eine Tüte über, bitte gebt mir Schmerzmittel, damit das Ersticken nicht wehtut.
Ist so etwas möglich?
5 Antworten
Da bringst du ein paar Dinge durcheinander. Palliativmedizin kümmert sich um chronisch erkrankte Menschen denen kurativ nicht mehr geholfen werden kann. Das ist bei dir nicht der Fall.
Erlaubt ist der ärztlich assistierte Suizid. Wie du aber schon sagst wird es noch von den meisten Ärzten abgelehnt. Du kannst halt keinen Arzt dazu zwingen.
Schmerzmittel einnehmen um das Ersticken schmerzfrei zu machen ist kaum möglich. So funktionieren Analgetika nicht. Oder du hast so viele genommen, dass du gar nicht mehr in der Lage bist dich selbst zu ersticken.
Im Endeffekt solltest du dir professionelle Hilfe suchen, damit es dir wieder besser geht. Ein Suizid ist kein Ausweg.
Natürlich ist ein Suizid ein Ausweg. Anonsten könnte man auch sagen, man bekäme keine feuchten Hände, wenn man sie ins Wasser taucht.
Ansonsten hast du mit allem Recht, leider.
Palliativmediziner versuchen ja zumindest ein Leiden beim Sterben zu verhindern und den sterbenden ruhig einschlafen zu lassen. Aber da hast du schon recht das auch da nicht alles getan werden kann. Ich bin auch für Sterbehilfe auf jedenfall aber nicht wenn das Leben noch lebenswert ist, es hat auch eine Bedeutung.
Warum sollte sich ein junger gesunder Mensch unbringen wollen? Grund kann im Grunde nur eine psychische Erkrankung wie Depressionen o.ä. Sein. Da ist dann Hilfe geboten um gesund zu werden.
Nihilismus ist eine neutrale philosophische Position. Nur weil es keine tiefere Bedeutung von Leben oder Moral geben soll , da die einfach nur menschengemacht ist, heißt das doch nicht das das Leben abgelehnt wird.
Das hat dementsprechend auch nicht mit suizid zu tun.
Nein ist nicht möglich. Im Gegenteil, du wirst sofort vom Suizid abgehalten.
Verstößt das nicht gegen das Recht auf Selbstbestimmung, wenn ein Gutachten vorliegt, wonach ich nicht balabala bin?
Die momentane Rechtslage in Deutschland ist ja, dass man das Recht hat, sich das Leben zu nehmen u. hierfür Hilfe bei Dritten zu suchen.
Das ist richtig, allerdings verpflichtet diese Rechtslage niemanden, auch den Staat nicht, dem Sterbewilligen dabei zu helfen. Wenn sich niemand findet musst Du zusehen wie Du damit zurecht kommst.
Ich weiß, dass mir niemand beim Sterben helfen muss u. wird, aber meine Hoffnung wäre, dass man mir die Schmerzen nimmt.
Nihilismus ist meines Erachtens keine psychische Erkrankung, sondern eine durch Philosophieren herbeigeführte Befreiung bzw. Erhabenheit von/über evolutionsgegebene(n) Überlebensinstinkte.