Nachteile, als Student mehr als 20h/Woche zu arbeiten?
Hallo,
mich interessiert, welche Nachteile es nun tatsächlich hat, wenn man die „erlaubten“ 20 Wochenarbeitsstunden als Student überschreitet. Ich überlege, eine Stelle anzutreten, womit ich im Monat inkl. Minijob auf 30 Stunden die Woche käme.
Ich weiß, dass man nicht mehr hauptberuflich als Student gilt und damit das Werkstudentenprivileg entfällt (das ich für den Studenten nicht unbedingt als Privileg empfinde, da der Pauschalbeitrag zur studentischen Versicherung nach meinen Rechnungen selten niedriger ist als die potenziell anfallenden Beiträge zur KV und PV im Falle einer „normalen Anstellung“).
Wirkt sich der Verlust des Studentenstatus auf das Kindergeld aus? Ich habe gelesen, dass es bis zum Abschluss der ersten Ausbildung keine Rolle spielt, wie viel man verdient/nebenher arbeitet?
Gelte ich im Verhältnis zur Uni immer noch als Vollzeit-Student? Ändert sich da etwas? Sind Tätigkeiten als studentische Hilfskraft noch möglich, trotz „Teilzeit-Studium“?
Ich finde das Thema wirklich sehr unübersichtlich, da vielerorts auf diese 20 h-Grenze gepocht wird, die keinesfalls überschritten werden dürfe. Aber was sind denn nun die tatsächlich spürbaren Nachteile?
Besten Dank im Voraus!
1 Antwort
Hauptnachteil ist in meinen Augen:
Ein anständiges Studienfach kostet dihc mind. 40-60 Stunden Lernzeit die Woche.
Wenn du jetzt arbeiten gehst, fehlt dir Zeit neue Erfahrungen zu sammeln, frür Freizeit, Berufsverbände & Networking, bzw. in anderen AKtivitäten über den Tellerrand hinaus zu sehen.
Hinzu kommt, dass wenn man das Studium dadurch verlängert, gefahrläuft "Hängen zu bleiben" - Danke hierfür an das katastrophale deutsche Studiensystem! Außerdem verdient man dadurch weniger da ein Job ohne Studienabschluss häufig schlechter bezahlt ist als ein Job mit Studienabschluss.
Randinfo: Ich habe mein Studium in 4 Jahren beendet (BSc in NL, MSc in London). Die erhöhten Kosten durch den MSc und geringeren Verdienst während diesem haben sich praktisch innerhalb des ersten Arbeitsjahres dadurch rentiert, dass ich Studiensystembedingt schneller fertig war als in Deutschland und bereits wesentlich früher Geld verdient habe.
Hauptnachteil ist einfach: Du bekommst weniger Geld für zu viel Leistung.
Formal ist es wie jedes andere Angestelltenverhältnis: Du fällst aus dme Ausbildungstarif deiner KV (trifft aber bereits bei 20h zu), du bekommst vermutlich kein Bafög, hast höhere ABgaben als bei 20h, usw. ist alles im Rahmen und nichts besonderes.
Danke für deine interessante Antwort, Michael. Ich gehe auf das Ende meines Studiums zu und habe das alles (mehr oder weniger) durchdacht. Die Tätigkeit wäre auch nicht von langer Dauer. Es ging mir aber eher um die unmittelbaren, „formalen“ Nachteile, nicht um das, was dabei möglicherweise noch mitschwingt. Trotzdem vielen Dank für den Erfahrungsbericht.