Mathe im Abi mündlich oder schriftlich?

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Die mündlichen Abiturprüfungen sind nicht mit der Mitarbeitsnote vergleichbar. In Bayern war es zu meiner Zeit so, dass wir für unsere Prüfung vorab den Schwerpunkt auf eines der Halbjahre der Oberstufe festlegen durften. Hierzu sollten wir in der Prüfung eine Art kleinen Vortrag halten, wofür wir kurz vor der Prüfung in einem separaten Raum eine kurze Vorbereitungszeit bekamen. Unterlagen durften wir nicht mitnehmen, allerdings konnte man das Thema gerade in kleineren Prüfungsfächern oft schon indirekt vorhersagen und eine entsprechende Präsentation Zuhause vorbereiten und auswendiglernen. Anschließend wurden Fragen zur Präsentation, zum gesetzten Schwerpunkt sowie den restlichen Themen der weiteren Halbjahre gestellt. Ein Halbjahr durfte gestrichen werden, zu dem dann keine Fragen kamen.

In Bayern mussten wir Mathematik schriftlich belegen, sodass ich leider nichts/nicht viel zur mündlcihen Prüfung schreiben kann. Ich gehe jedoch davon aus, dass die mündlcihe Prüfung für "Mathenieten" einfacher ist, da man hier deutlich mehr mit Grundlagenwissen und einfachen Definitionen punkten kann. Grundsätzlich wirst du auch hier eine mathematische Aufgabenstellung kurz vor der Prüfung bekommen, die du bearbeiten und anschließend an der Tafel bzw. am Overheadprojektor vorstellen musst. In die Vorstellung fließt nicht nur der korrekte Lösungsweg und das Ergebnis mit ein, sondern auch deine Erklärung, weshalb welcher Schritt in welcher Reihenfolge erfolgt oder auch einfache Definitionen von z.B. geometrischen Figuren. Wenn du ein bisschen was sagen kannst und nicht nur schweigst, wirst du sicherlich den einen Punkt holen können, den du zum Bestehen benötigst. :)

Lernen musst du so oder so und auch in der mündlichen Prüfung wird dir nicht viel geschenkt. Wenn du bisher schriftlich hauptsächlich die Note 6 (oder meinst du 6 Notenpunkte?) hattest, wirst du schriftlich vermutlich nicht mehr viel aufholen können. Schriftlich bedeutet, dass nur das zählt, was schriftlich gefordert wird. Was du sonst noch so drumherum weißt, wird nicht bewertet (nur in der mündlichen Prüfung ggf. wenn relevant).

Allerdings ist es in Bayern so, dass man in den schriftlichen Fächern auch in die Nachprüfung zur Notenverbesserung kann bzw bei 0 NP muss. Du musst auf insg. min. 300 NP in den Abiprüfungen kommen. Schaffst du das? Wenn nein, dann könnte es strategisch klug sein, Mathe schriftlich zu nehmen, die mündliche Nachprüfung in Kauf zu nehmen, und lieber mit einem anderen Fach in den mündlcihen Prüfungen die notwendigen Punkte zum Ausgleich zu holen.

Lass dich bitte ausführlich von deinem Oberstufenkoordinator und deinem Mathelehrer in einem gemeinsamen Gespräch beraten. Sie kennen deine Stärken, deine Schwächen, die grundlegenden Prüfungsbedingungen sowie die Prüfungsregeln deines Bundeslandes.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Medizinstudium