Man sieht nur sich selbst, weil man etwas objektiv verteidigt?
Beispiel: Wenn einem von jemandem, der findet, dass Schwule psychisch gestört sind, vorgeworfen wird, man sehe nur sich selbst, weil man sagt, dass Schwule nicht psychisch gestört seien, obwohl man das zwar vielleicht von seiner persönlichen Meinung her tatsächlich so sieht, man aber weiß, dass es objektiv nicht so ist, und den anderen daher korrigiert, dieser daraufhin aber meint, dass man nur sich selbst sehe, obwohl man ja gerade die Interessen von Dritten (also Schwulen in dem Fall) verteidigt hat, stimmt dann die Behauptung, dass der "Schwulen-Verteidiger" nur sich selbst sehe, weil das Einstehen für die Interessen Dritter ja offenbar von ihm gewollt ist? Also weil ER ja möchte, dass Schule nicht als psychisch gestört gelten?
Ist das dann "nur-sich-selbst-sehen" oder Verteidigung der Interessen Dritter? Oder beides?
Ich hoffe, man versteht, was ich fragen will. Ich kann es nicht besser ausdrücken. Wer möchte, kann die Frage besser formulieren.
Ich stelle die Frage nochmals ein, weil finde, dass sie nicht so verstanden wurde, wie sie gemeint ist.
3 Antworten
So hab ich das Thema nie betrachtet. Aber ich sags mal so.
Ich selbst habe komplexe PTBS und F62.0 was heftige psychische "Störungen" sind. Und ich habe eine wundervolle sehr harmonische Beziehung mit meiner Frau.
Ergo würde ich den Typ der aus solchen Gründen offensichtlich versucht was negatives abzuleiten in die Schranken weisen.
Selbst wenn es eine psychische Krankheit wäre, macht das den Menschen ansich ja nicht schlechter oder besser.
Ergo, dein gegenüber mit dem du da diskutiert hast würde ich einfach als Idioten abstempeln und weitergehen. Solche Menschen sind die Zeit nicht wert.
Naja. Objektiv bedeutet du bräuchtest Beweise mit denen du es belegen kannst. Andernfalls ist es einfach deine Meinung.
Also leg ihm beweise vor, dass es keine psychische Krankheit ist. Fakten kann man nicht anzweifeln.
Was, wenn man dann ist Studien ankommt und derjenige aber meint, auch die Studien seien lediglich die Meinung des Studienautors?
Dann hat er recht.
Studien sind keine Beweise. Sie können beweise zwar "unterstützen" oder kräftigen. Aber ein Beweis ist 100% unangreifbar. Eine Studie ist dies leider wirklich nicht.
Streng genommen kann ich jetzt ne Studie starten und nur leute Fragen die gleich denken wie ich....
Richtig macht es die Studie dann noch lange nicht. Habe ja nur die gleiche personengruppe gefragt. Und selbst wenn es verschiedene personengruppen sind, ist es eben kein beweis.
Also in diesem Punkt hat dein Gegenüber streng genommen Recht.
Der Logik nach zufolge dürfte keiner von beiden Recht haben.
Tja, dann brauchste eben einen Beweis. Wie gesagt. An einem Beweis kann man nicht rütteln.
Das wiederspricht sich. eine objektive Verteidigung beruht auf Fakten. Sieht man nur sich selbst, ist es eine subjektive Verteidigung!
Nur weil ich z.B. nicht gerne schneller als 100 fahre, rechtfertigt das noch kein Tempo 100 Limit auf der Autobahn.
Das ist ja gerade die Frage: Sieht man dabei nur sich selbst oder vertritt man die Meinung des Allgemeinwohls? Gerade auch, wenn das, was man verteidigt, nicht seinen eigenen Werten entspricht.
Objektivität ist abseits wissenschaftlicher Tätigkeit kaum herzustellen.
Aber schon der Versuch mit jemandem, der solch krude am Rande der Debilität gelagerte Thesen verbreitet, fair oder gar "objektiv" sprechen (argumentieren) zu wollen, ist tapfer, aber eigentlich unsinnig. So jemanden sagt man was er ist und wendet sich sinnigeren Dingen zu.
Es gibt sicher weniger "Weltanschaulich" belastete Themen, aber Objektivität bleicht ein Problem (siehe die Werttheorie oder die Deutungen des Holocausts )
Ja, Holocaust ist auch so ein Thema. Ist es Objektivität, zu behaupten, dass der Holocaust stattgefunden hat oder ist es Meinung?
Man darf historische Fakten nicht manipulieren, das ist Fakt!
Es gibt ja welche, die meinen, es seien eben keine Fakten, sondern diese Behauptung sorge nur dafür, dass der deutsche Schuldkult weiter bestehe.
Verschwörer sind nichts weiter als Verschwörer, man darf sich nicht mit ihrem Gedankenmüll befassen, das kostet nur Zeit.
Dass mit dem schwulsein und der psychischen Störung ist nur ein Beispiel. Darum geht's in meiner Frage nicht, sondern um das Phänomen, dass man etwas (einen Umstand, eine Menschengruppe, eine Sache), der/die einen nicht selbst betrifft, vor einem anderen verteidigt und dessen Ansichten man selbst nicht unbedingt vertritt, man aber weiß, dass der Diskussionspartner aus objektiver Sicht im unrecht ist und man deshalb mit ihm diskutiert.
Es geht also darum, dass man Objektivität über seine eigene und die des Diskussionspartners Meinung stellt.
Der Diskussionspartner versteht das jedoch nicht oder will es nicht verstehen oder versteht es, es interessiert ihn aber nicht, da er seine eigene Meinung für die objektive Wahrheit hält und denkt dadurch, dass es beim Gegenüber genauso wäre, obwohl es bei diesem nicht so ist, und unterstellt ihm daher fälschlicherweise Ich-bezogenheit.