Katze aus animal hoarding Haushalt?
Hallöchen
Ich lebe in einer kleinen Familie ohne kleine Kinder mit großem Haus und kleinem Garten.
Ich würde gerne eine Katze aus dem Tierheim adoptieren, ich hatte wegen einer bestimmten angerufen die leider schon vermittelt wurde. Mir wurde gesagt dass ich zwei Katzen anschauen könnte die aus einem animal hoarding Haushalt kommen und ängstlich sind.
Wenn ich versuche mich über das Thema zu informieren finde ich nur Reportagen zum Thema an sich aber nichts darüber wie ich am besten mit so einer Katze umgehen.
Ich möchte der Katze wenn ich sie adoptiere ein schönes Leben schenken gerade weil sie vorher wohl sehr gelitten haben muss, nur bin ich mir leider nicht sicher ob ich der Aufgabe gewachsen bin.
Ich bin ein mitfühlender Mensch und habe auch genügend Geduld nur habe ich selber noch nie eine Katze gehabt. In meiner Kindheit hatten wir zwar welche aber das ist etwas anderes als selbst Katzenhalter zu werden. Deswegen ist meine Frage einfach nur kann man sich solch ein Tier zutrauen als erste Katze? Mit was muss ich rechnen über was sollte ich mich im Vorfeld informieren?
Klar werde ich erst genaueres wissen wenn ich auch vom Tierheim höre wie die Katze so drauf ist aber ich würde mich trd schonmal gerne darauf vorbereiten.
Kann eine solche Katze alleine gehalten werden? Es wäre immer jemand da der sich kümmert und wenn sie kastriert etc ist wäre auch die Möglichkeit zum Freigang vorhanden.
Ich danke euch im voraus und seid bitte ehrlich denn nur so kann ich der Katze gegebenenfalls wirklich helfen
3 Antworten
Tiere aus solchen Haushalten sind sehr vielseitig, es gibt solche und solche, leider sind viele mitunter einfach in einem schlechtem Zustand oder auch Charakterlich nicht ganz ohne und Ängstlich ist auch etwas allgemein ausgedrückt, aber im Grunde geht man genau wie mit anderen Ängstlichen Katzen um. Berücksichtig dass es keine Garantie gibt das Katzen zutraulich und schmusig werden, es gibt welche die brauchen euch gefühlt nur zum Futter öffnen und haben sonst eher weniger mit ihren Haltern am Hut, eventuell einwenig streicheln wenn sie wollen, da gibt es solche und solche Katzen.
Gebt ihnen Zeit, Freiraum, genügend Rückzugsorte und lasst die Katzen von sich aus kommen. Gerade Ängstliche Tiere brauchen viel Zeit, sie sollten ruhe haben und niemanden der dauernd auf sie zukommt. Hierzu empfehle ich auch gerne Deckenkratzbäume, denn Katzen mögen es oben zu Sitzen und zu liegen, sie lassen sich frei gestalten und ein Kratzbaum sollte min. so hoch sein, dass sich Katzen problemlos daran hochstrecken können und noch immer Luft nach oben haben. Zusätzlich sollten noch Alternativen wie Kratzpappe und co vorhanden sein, min. 1 Klo mehr als Katzen im Haus (Katzen min. 4 Wochen, tendenziell 6 Wochen nicht nach draußen lassen für die Eingewöhnung) und verteilt Trinkmöglichkeiten im Haus, hier kann ich Trinkbrunnen empfehlen, muss aber nicht sein, falls ihr dennoch welche holt bietet sich Edelstahl an.
Zudem würde ich euch empfehlen, auch zur Sicherheit der Katzen dass ihr euren Garten Katzensicher umzäunt, so können die Katzen später dennoch raus, ohne dass ihnen Gefahren drohen oder selbst zu einer Gefahr werden, stichwort Jagen auf Singvögel und der Ausgesetzten Gefahren durch Giftköder, Menschen, Öffentliche Verkehrsmittel, andere Katzen usw. gerade Ängstliche Tiere können in Panik sehr unvorsichtig sein und ein Katzensicherer Garten ist da sehr empfehlenswert, so müsst ihr auch keine Sorgen haben wenn diese draußen sind und es gibt Firmen die sowas Fachgerecht anbringen, kann ich euch sehr empfehlen.
Tendenziell Katzen möglichst nicht alleine halten, Katzen sind keine Einzelgänger, sondern nur Einzeljäger und können starke psychische Probleme entwickeln.
Es gibt nur wenige Katzen die wirklich einzelnd gehalten werden sollten, dazu gehören solche die zu lange alleine gelebt haben und deren Sozialverhalten so gelitten hat dass sie unverträglich sind, oder aber Tiere die aus gesundheitlichen Gründen nicht mit anderen gehalten werden können. Als Mensch könnt ihr keinen Artgenossen ersetzen, dass ist Biologisch auch nicht möglich und i.d.R. werden solche Katzen auch nur Paarweise vermittelt wenn sie bereits zusammen hängen, für dieses Thema habe ich euch auch ein Video verlinkt, da die Folgen der Einzelhaltung einfach ein unterschätztes, aber sehr massives Problem ist.
Hierzu muss man auch Anmerken dass Freigänger nicht automatisch gute Kontakte draußen finden, der Umgang mit Artgenossen mit denen sie zusammel Leben ist ein deutlich anderer als den, den sie zu x-beliebigen und Fremden Katzen haben und wenn ihr bereits zwei zusammen passende Tiere angeboten bekommt, würde ich euch wirklich empfehlen dass auch so bei zubehalten, dass ist für die Katzen deutlich besser.
https://www.youtube.com/watch?v=CO16PgdNPnA
Achtet auf eine Katzengerechte Ernährung, für den Anfang aber erst mal das weiter Füttern was sie vorher bekommen haben, denn eine Umstellung muss langsam angegangen werden und dauert min. 10 Tage, dass kann sonst sehr auf den Magen schlagen, vorher sollte daher erst mal das vorherige Gefüttwert werden.
Achtet auf eine klare deklaration mit min. 65% Fleischanteil und Getreide-/Gluten-, und Zuckerfrei, MjaMjam und Catz Finefood sind z.B. sehr beliebt, gibt natürlich noch viel mehr.
Vermeidet aber sorten wie Pferd und Känguru usw. um im Alter bei möglichen auftauchenden Unverträglichkeiten ein besseres Ausschlussverfahren durchführen zu können. Ebenfalls sollte Katzengras immer vorhanden sein, bitte achtet darauf das es kein Cyperus ist (Das ist das standart Katzengras) sondern Softgräser sind, da Cyperus sehr scharfkantig ist und die Tiere verletzen kann) Softgräser sind weich, meist Getreidegräser, sind ungiftig und die Tiere können sich nicht daran verletzen.
Du machst damit keinen Fehler; man merkt schon, dass Dir das Wohlergehen der Katze wichtig ist.
Ja, Katzen können alleine gut leben, solange man sich schon auch mal mit ihnen in deren Wachphasen beschäftigt. Katzen schlafen gerne 15-18 Stunden täglich; da muss man sich nicht jede freie Minuten mit ihnen abgeben. Allerdings macht man das meist recht gern, da sie doch eher zum schmusen neigen.
Katzen kann man nicht erziehen; dahingehend unterscheiden sie sich von Hunden. Es ist meist umgedreht: Man fügt sich deren Launen. Wenn Du erwartest, dass sie auf Pfiff reagiert und Dir folgt: Vergiss es...;-)
Fühlt sie sich nicht bedrängt und Du lässt es langsam angehen, wird sie Vertrauen fassen und Dich langsam akzeptieren.
Ganz wichtig und unabhängig davon, woher eine Katze stammt: Verabreiche nur Futter mit hohem Fleischanteil. Dan ganzen Billigbuntewerbungmist kannst Du ausblenden - nur etwa 5 Prozent Fleischanteil und viel Suchtmittel und Füllstoffe. Das fressen sie natürlich, weil es gut schmeckt. Gesund geht anders: Da soll es mehr als 60 Prozent Fleisch beinhalten. Das kostet nicht wirklich viel mehr, weil sie schneller satt wird und daher weniger benötigt. Insgesamt bleibt sie länger gesund und auch wird das Fell seidiger.
Ich kann zwar die ein oder andere Marke nennen, aber erfahrungsgemäß ist das nicht aussagekräftig, weil jede Katze anderes Futter bevorzugt. In Supermärkten findest Du in aller Regel bestenfalls einen Anbieter; bei Tierfachhandlungen deutlich mehr.
Schau auf die Inhaltsangaben; da stehen die Prozentangaben meist gut verständlich. Dann nimm von jedem Hersteller zwei kleine Dosen verschiedener Geschmacksrichtungen und schau mal, welche die Katze nicht mag. Stell aber nie zwei unterschiedliche Dosen gleichzeitig hin; nur immer eine. Du kannst auch am Geruch und der Konsistenz schon eine Auswahl treffen.
Kauf auch zwei spezielle Deckel für die Dosen, damit sie nicht offen, sondern einigermaßen gut luftdicht gelagert werden können. Die Katzen müssen ja nicht immer den Inhalt einer ganzen Dose auf einmal verputzen.
Tierarzt: Besuche schon mal Praxen in der Nähe und schau, welchen Eindruck das Personal macht. Gibt es einen regen Wechsel oder sind sie recht abweisend, würde ich dort eher nur im absoluten Notfall hingehen, wenn es eine bessere Alternative geben sollte. Es ist vorteilhaft, das im Vorfeld zu wissen, weil Du ja nie weißt, wann ein Besuch nötig ist.
Sollte eine Tierklinik in der Nähe sein, ist das ein Plus, weil dort oft 24/7 jemand erreichbar ist. Mindestens diese Adressen solltest Du am Kühlschrank notiert haben.
Wenn ein Hoarder viele Tiere hat, dann haben die meisten davon kaum Kontakt zum Hoarder, der sich nicht um alle Tiere kümmern kann.
Katzen brauchen in den ersten 12 Lebenswochen viel Kontakt zum Menschen (und eine Mutterkatze, die dem Menschen traut), um zahm zu werden.
Wird die sozialisierung an den Menschen verpasst, dann werdwn Katzen menschenscheu.
Mit sehr viel Geduld und sehr viel Zeit kann man jede Katze zähmen. Das kann aber Wochen, Monate oder Jahre dauern. Abhängig davon, wie viel Kontakt zum Menschen sie beim Hoarder hatten.
Du hättest erst einmal eine oder zwei Katzen, die nichts mit dir zu tun haben wollen und die sich verstecken und nur Nachts herauskommen.
Man zähmt Katzen, indem man ihnen erst einmal nur ein Zimmer zur Verfügung gibt.
Dort verbringt man viel Zeit mit ihnen, singt und redet mit den Katzen. Man bedrängt sie nicht und wartet, bis sie auf einen zukommen.
Hat man eine Katze gezähmt, dann hängt sie stark an dir - und flüchtet, wenn andere Menschen zu Besuch sind. Viele bedchreiben es als ein unwahrscheinlich starkes Glücksgefühl, wenn die Katze das erste mal von sich aus auf den Schoß kommt.
Alternativ könntest du die Beiden als halbwilde Gartenkatzen halten. Auch dann werden sie sich an dich gewöhnen, es wird nur sehr viel länger dauern.
Dass sie so scheu sind, ist der schlimmste Fall. Im besten Fall bedeutet "ängstlich", dass sie den Menschen ein wenig kennen und schneller auftauen werden.
Ob dir das liegt, also viel Liebe und Zeit zu investieren, bevor du von den Katzen im Gegenzug Zuneigung bekommst, musst du selbst wissen.
Vielen Dank für die schnelle Antwort! Ich habe mir genau darum Sorgen gemacht. Also dass ich es vlt nicht schaffe sie gut zu sozialisieren. Ich habe kein Problem damit, dass sie Katze erst Mal sehr viel Zeit brauchen wird und ich brauche auch nicht direkt ihre Zuneigung ich möchte erst Mal dass sie sich wohlfühlt. Super Tipps auch mit dem Zimmer. Nochmals danke und schönen Abend
Finde als erstes heraus, was das Tierheim unter " ängstlich" versteht.
Schlafe danach ne Nacht darüber jnd rede mit deiner Familie.
Wenn die Antwort danach Ja lautet, dann wirst du die Zähmung hinbekommen.
Ein katzensicheres Zimmer hat den Vorteil, dass sie dir nicht ständig ausweichen können, um nichts mit dir zu tun zu haben müssen.
Und für dich ist es vermutlich beruhigend zu wissen, wo sie sind
Danke schonmal für die guten Tipps gerade mit dem Futter! Hast du da Marken die du empfehlen kannst? Ich mag Katzen gerade so sehr weil sie nicht auf "pfiff" kommen also passt das auch für mich :) Nochmals herzlichen Dank für die schnelle Antwort und einen schönen Abend 😸