Kann man was dafür wenn man depri ist?

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Nein, man kann dafür nichts.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Schwere Depressionen {diagnostiziert}

fcbfan1972 
Beitragsersteller
 07.09.2024, 22:33

Bin auch diagnostiziert aber bei mittelschwere

Zwischen dem was man im Alltag unter "depri sein" versteht und einer medizinisch relevanten Depression gibt es grosse Unterschiede. Ersteres ist eine normale Gefühlsreaktion, letzteres eine ernstzunehmende Erkrankung.

Bei medizinisch relevanten (also "richtigen") Depressionen geht man davon aus, dass es diverse Faktoren gibt welche schlussendlich eine Depression auslösen. Einerseits endogenen (von innen kommenden) und anderseits exogenen (von aussen kommenden).

Der bestimmende endogene Faktor ist die genetische Veranlagung. Es ist unumstritten, dass Depressionen in gewissen Familien über Generationen hinweg gehäuft auftreten. Ebenfalls unbestritten ist, dass Kinder von Eltern bei denen ein oder beide Elternteile unter Depressionen leiden ein erhöhtes Risiko aufweisen später ebenfalls an einer zu erkranken.

Zu den bekanntesten exogenen Faktoren gehören vor allem Stress, traumatische Erfahrungen und Rauschmittelkonsum. Sie sind jeweils optional bzw. müssen nicht zwingend alle gegeben sein.

Und nun zu deiner eigentlichen Frage: Gewisse Komponenten lassen sich beeinflussen (z.B. Rauschmittelkonsum und auch chronischer Stress, zumindest in gewissen Fällen), andere hingegen nicht (z.B. genetische Veranlagung, Traumata). Jemand der chronisch MDMA (ein Betäubungsmittel dessen regelmässiger Konsum zu Depressionen führen kann) einwirft erhöht aktiv das Risiko an einer Depression zu erkranken. Jemand der eine starke genetische Veranlagung hat und zusätzlich ohne sein Verschulden traumatische Erfahrungen erleiden muss weist ebenfalls ein erhöhtes Risiko auf, trägt aber selbst aktiv nichts zu diesem bei.

Nein, dafür kann man nichts.