Kann ein gebautes Haus als Sicherheit dienen?
generelle Frage, kann ein soeben gebautes Haus als Sicherheit dienen? Die Frage ergab sich aus einem Gespräch mit einem bekannten:
- Er nahm an, dass wenn man z.B. ein Grundstück bereis hat (Wert ca. 100.000€) und man dann z.B. ein Haus für 1.000.000€ drauf baut, würde das Grundstück, als auch das Haus welches man dann draufbaut als Sicherhheit dienen.
- Somit wäre kein Eigenkapital nötig
- Ich halte das für eher unrealistisch, andererseits hat die Bank ja immer einen Gegenwert zum gegebenen Kredit, da Kredit ja immer nur dann abgerufen wird, wenn Rechnungen bezahlt werden, d.h. der Gegenwert/die Sicherheit ist ja real vorhanden als Bausubstanz.
- D.h. wenn das Grundstück komplett bebaut wurde, wurde der gesamte Kredit abgerufen und das Haus dient der Bank als Sicherheit und dieses ist mit den Grundstück ja dann auch mehr wert als die Kredithöhe.
Wie gesagt war nur ein Stammtischgespräch, aber ist sowas überhaupt realistisch?
3 Antworten
Bis zu einem gewissen Grad bestimmt. Absolute gibt es aber nicht in diesem System.
Ein vorhandenes unbelastetes Grundstück hat in gewisser Weise beleihungstechnisch einen eigenkapitalersetzenden Charakter.
Denke dass das bei einem EFH klappen kann, da hohe Grundstücks und im VH weniger Hohe Baukosten. Bei einem Mehrfamilienhaus sieht das womöglich anders aus.
Die Banken wollen eine größere Sicherheiteeserve. Denn im Bedarfsfall müsste die Kreditsumme, hier also die Million bei einer Zwangsversteigerung sicher erlöst werden. Ich gehe davon aus, dass die Bank etwa 60% des Gesamtwertes als Sicherheit akzeptiert.
Bei rein theoretischen 344m² Wohnfläche sollte das denke ich machbar sein. Also wenn man mal 344m² x günstige 3500m² annimmt hat man schon 1.2 Millionen.
ca. 1 Million Baukeisten nach grober Überschlagung. Sollte aber sehr gut hinkommen.
Ok, warum meinst du dass das nicht reicht?
Weil die Baukosten im Vorprojektstadium um 25 % abweichen können und die Sicherheit nicht erreicht wird.
Was heißt das konkret in Zahlen? D.h. der Verkaufserlös sollte mitn. 1.250.000€ sein? Wenn man mit 4.000€ pro m² rechnet ist man bei 1,36 Mio., d.h. dann wäre es möglich oder? 4000€ sind in der Gegend eig. auch realistisch.
Wenn der Verkaufserlös bei 1,2 Mio liegt, gibt die Bank im Normalfall 700.000, wenn man guter Kunde ist, 900.000. Das reicht ja nicht.
Die Baukosten liegen ja schon höher.
Wenn natürlich an anderer Stelle Sicherheiten da sind, sieht das anders aus.
Und nicht zu vergessen: Der Kredit muss bedient werden können.
D.h. um eine Beleihung von 900.000€ zu bekommen müsste der Verkaufserlös bei 1,5 Mio. liegen.
Kommt aber denke ich stark auf das Verhältnis zwischen Grundstückswert und Höhe der Beleihung an oder?