Jobs mit Pferden?

8 Antworten

Viel Geld verdient man mit Tieren sehr selten.

Das meiste im Pferdebereich sind ja doch Dienstleister, viele davon inzwischen als selbst finanzierte Ausbildung. Da steckt man also erstmal ne Menge Geld rein.

Man nehme sich also einfach mal sämtliche Dienstleister, die inzwischen so unterwegs sind... Hufbearbeiter, Physio, Osteopath, Futterberater, Angstreiter Coach, Saddle Fitter, aber auch handwerkliches wie Seilarbeiten und Lederarbeiten sind durchaus relevant. Die meisten machen sowas wohl eher im Nebenerwerb als im Haupterwerb und sind damit dann auch fast immer selbständige und machen damit ihre eigenen Preise.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

"Ich will was mit Tiere machen und möglichst auch viel Geld verdienen"

Sorry, so wird das nix.

Weder als Bereiter noch als Reitlehrer wirst du reich werden. Wenn du es nebenberuflich machen willst, kannst du froh sein, wenn du irgendwann mal das wieder rein geholt hast, was du in deine eigene Ausbildung davor rein gesteckt hast. Außerdem schafft diese Jobs auch keiner mehr körperlich bis zur Pension durchzuhalten.

Und die andren Jobs haben nur entfernt was mit Pferden zu tun und man kann dir da auch nichts empfehlen wenn man nicht weiß, ob du da überhaupt Interessen außer "das ist mit Pferd" hast bzw auch nur den Ansatz von handwerklichem Geschick.

Man sollte seine Lebenskarriere wenn möglich schon auf etwas stabilerem als "ich mag Pferde" aufbauen.

Bereiterin oder Reitlehrerin kann man nicht als Nebenjob machen. Für beides würde sich eine Ausbildung zum Pferdewirt Fachrichtung klassische Reitausbildung empfehlen.

Sattler ist ein gefragter Beruf, allerdings ist es schwierig, an einen Ausbildungsplatz zu kommen, von de Berufsschule ganz zu schweigen. Wenn du die Möglichkeit findest und nachher gut bist (möglichst mit Meisterbrief), kann man da sicher gut von leben.

“Physio“ wird man am besten im Rahmen eines tiermedizinischen Studiums mit entsprechenden Zusatzqualifikationen.

Für all diese Beruge braucht man viel Kraft, und muß sehr fleißig lernen, weil komplexes Hintergrundwissen erforderlich ist, wenn man so gut sein will, dass man vernünftig Geld verdient.


lynnmary1987  06.09.2024, 07:16
“Physio“ wird man am besten im Rahmen eines tiermedizinischen Studiums mit entsprechenden Zusatzqualifikationen.

Nur blöd, dass das zb in Österreich schon wieder abgeschafft worden ist noch während die erste Charge an Studenten an ihrer Ausbildung waren. Es wurde alles so zusammengestrichen dass die studierten Pferdephysiotherapeuten jetzt nur noch dann ans Pferd dürften wenn ein Tierarzt daneben steht.

Eine Stallkollegin hat dieses Studium absolviert und darf jetzt genau gar nichts damit anfangen solange sie nicht von einem Tierarzt eingestellt wird. Sie mistet jetzt hauptsächlich Ställe aus.... und hat dafür nicht nur den Pferdewirt mit Matura gemacht sondern auch 3 Jahre studiert.

Urlewas  06.09.2024, 08:18
@lynnmary1987

Mit „tiermedizinisches Studium“ meine ich nichts anders, als dass man genau das wird: TIERARZT. Und für solche gibt es Osteopathie und ähnliches als ZUSATZqualifikation. Nicht stattdessen. Ich finde es gut, dass es in Österreich so ist. Mir käme so ein Pfuscher, der bloß nen. kleinen Kurs im Händeauflegen gemacht hat, ohnehin nicht ans Pferd. Beim Menschen wird ja auch niemand physiotherapeutisch behandelt ohne ärztliche Verordnung.

lynnmary1987  06.09.2024, 08:26
@Urlewas

Der "kleine Kurs" war ein eigenständiges dreijähriges Studium und ja, dieser Lehrgang wurde zwar viel von angehenden Tierärzten zusätzlich besucht - ein Medizinstudium war aber keine Voraussetzung. Nur hat man es sich noch während die ersten Studenten in der Ausbildung waren anders überlegt und das finde ich extrem unfair den Leuten gegenüber, die hier jetzt Jahre investiert haben und den erlernten Beruf nicht ausführen dürfen.

Urlewas  06.09.2024, 08:51
@lynnmary1987

Das ist natürlich heftig… hier in Deutschland bieten zum Teil recht fragwürdige Leute ihre Dienste an, um Pferde „zurechtzustreicheln“, oder sich als „Knochenbrecher“ betätigen, mit teilweise fragwürdigen Erfolgen.
Kleines Beispiel im Stall nebenan: ein Pferd lahmte immer wieder, und so eine Art Pferdemasseurin wurde mehrmals dran gelassen, was aber wenig half. Tierarzt stellte dann fest, dass man das Geld besser in Sattel und adäquaten Reitunterricht investiert hätte…So was spricht sich rum.Was denkst du, wie viel Leute nun noch die Dienste dieser Dame in Anspruch nehmen möchten? Ein anderes Pferd lahmte, und als der Pferdetherapeut kam, meinte die,Reitbeteiligung, das Pferd könne ja vielleicht Arthrose haben. Der Therapeut sah sich das Pferd ein paar Minuten beim Tranen an, und kam damit zur Diagnose „Arthrose“… haste Töne? Da wird einfach aufgrund von Vermutungen eine „Diagnose“ gestellt! Ne, schon gut, wenn man solchen Kurpfuschern das Handwerk legt.

lynnmary1987  06.09.2024, 10:16
@Urlewas

Faule Eier gibts überall und sich einen lustige "Berufsbezeichnung" ausdenken und sich dann so nenne darf auch jeder.

Genau deshalb wurde der Studiengang ja eingeführt um das ganze in geregelte Bahnen zu bekommen. Nur halt mal wieder auf sehr österreichisch zwischendurch wo anders dann wieder abgebogen.

Kommt ja auch auf deine Qualifikationen an - was kannst du besonders gut, was eher weniger? Eher in Richtung Handwerk (Sattler, Hufschmied), in Richtung Pädagogik (Reittherapeut, Reitlehrer), Zucht (Pferdewirt Zucht + Haltung) oder Medizin (TA + Chiro/Physio/Ostheo etc.)? Lieber ein Ausbildungsberuf (Pferdewirt, Hufschmied) oder ein Studium (Tiermedizin, Pferdewissenschaften...)?

Ich würde dir empfehlen in jeden Beruf, der in Frage kommt ruhig erstmal einige Wochen reinzuschnuppern. Mach Praktika wo immer du kannst - nur so bekommst du einen Einblick in den Alltag und darüber, ob dir das Ganze wirklich zusagt.

Aber eins muss dir klar sein: Pferdeleute sind (in den meisten Fällen) keine Großverdiener.... Da gibt es durchaus lukrativere Berufe. Auch die Arbeitszeiten sind je nach Beruf eher wild und aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass Pferdebesitzer per se auch immer komplizierter werden... Ein zusätzliches Studium in Psychologie wäre da manchmal auch hilfreich :-)

Mit Pferdejobs reich zu werden kannst du wahrscheinlich vergessen. Das schaffen heute nicht mal mehr Tierärzte.

Du willst eher was Handwerkliches / Manuelles machen?

Also Sattler, Physio, Osteo, Hufbearbeiter, Hufschuhberater. Vielleicht auch sowas wie Schreiner erlernen und dann Stallbau?

Es gibt auch Nischen. Ich kenne jemanden, der manuell Bosals herstellt. Scheint davon auch leben zu können.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologin, medizin. Fortbildungen, Pferde-Gnadenhof