Ist Kommunismus und Arnachokapitalismus nicht im Prinzip das Gleiche?
Im optimalem Kommunismus werden alle Güter und Dienstleistungen geteilt. Es wird sich darauf verlassen, dass sich niemand sich mehr nimmt als er braucht. Es gibt keine wirklich überlegene Kontrollinstanz die die Güterverteilung gewaltsam durchsetzt.
Im Anarchokapitalismus gibt es ebenfalls keinen kontrollierenden Staat. Es herscht eine Anachie. Wären in diesem System alle Menschen nett und würden teilen währe es ja Kormmunismus.
Also währe der einzige Unterschied die Einstellung im Kopf der Menschen.
8 Antworten
Du vergisst, dass es sich noch immer um ein kapitalistisches System handelt. Selbst wenn wir einen anarchischen Kapitalismus hätten, würden wir damit das Klassensystem und das Privateigentum nicht überwinden, sondern den Unternehmern und Konzernen noch viel mehr Freiheiten gewähren. Damit würde das System ungleich bleiben und eventuell noch viel mehr abdriften. Und soziale Gerechtigkeit kann in einem kapitalistischen System nicht hergestellt werden. Das geht nur durch radikale Vergesellschaftung und die Aufhebung des Privateigentums.
So gesehen hängt es am Ende immer vom Wesen des Menschen ab ob er Gerechtigkeit anstrebt oder nicht, jedoch kann man nicht davon ausgehen, dass man deshalb in jedem System eine gleiche und gerechte Gesellschaft aufbauen könnte. Und das erst recht nicht in einem System, welches auf der gesellschaftlichen Ungleichheit und Ausbeutung aufgebaut ist. Selbst wenn der Kapitalismus vernünftige und soziale Privateigentümer hätte, müssten sie noch immer nach den Spielregeln des Kapitalismus wirtschaften. Und somit bleibt ihre Tätigkeit ausbeuterisch. Ganz egal wie sozial man den Kapitalismus gestaltet.
Und wie soll das inmitten einer kapitalistischen Welt funktionieren? Wie soll eine kommunistische Kommune erfolgreich sein inmitten einer kapitalistischen Gesellschaft, die frei von Reglementierungen wirtschaften kann? Das ist zum Scheitern verurteilt. Und wenn schon eine kommunistische Kommune, warum nicht gleich ein kommunistisches System? Als kleine Kommune in einer Ausbeutergesellschaft hat man wenig Erfolgschancen.
Ich verstehe deinen Punkt nicht wirklich. Nur weil du das Recht (in einer freien Gesellschaft) hast, dein Leben nach deinen Lebensstil (zum Beispiel freiwilliger Kommunismus) zu gestalten, hast du noch lange kein Recht darauf, damit auch "erfolgreich" zu sein. Wenn du selbst glaubst, dass eine solche kommunistische Kommune (isoliert betrachtet) nicht funktionieren könnte, wessen Problem ist das jetzt? Derjenigen, die doch daran glauben, es besser wissen, dass es funktionieren könnte? Nein, deren Problem nicht. Der Außenstehenden definitiv auch nicht, denn diese sind ja, wie im Wort enthaltend, außenstehend. Unabhängig davon, dass niemand (mit seinen Ideen) ein Recht auf Erfolg hat, hättest du mir ja auch mal erklären können, warum genau eine solche Kommune "zum Scheitern verurteilt" wäre?
'Oh nein, andere Menschen dürfen Kommunisten nicht mehr unterdrücken, nicht mehr ihr Eigentum enteignen, sie nicht mehr in die Quere kommen, sondern müssen die kommunistischen Gemeinschaften ihr Ding machen lassen und in Ruhe lassen: ja dann kann dieser Kommunismus nicht mehr funktionieren, definitiv.'
Ich verstehe deinen Punkt halt auch nicht.
Wie sollen 2 grundlegend unterschiedliche Systeme gemeinsam nebeneinander existieren? Der Kapitalismus ist auf exponentiellen Wachstum ausgelegt und funktioniert am besten global verstrickt. Der Kommunismus hingegen würde in dieser Welt durch die Kapitalisten im Keim erstickt werden. Wie sollen Handel und Koexistenz so funktionieren? Wir haben oft genug erlebt wie in unserem System kommunistische Ideen gestoppt und niedergeschlagen wurden. Und die paar, die erfolgreich waren, sind schnell selbst im Staatskapitalismus geendet.
Und Fakt ist, dass der Kapitalismus immer die Klassengesellschaft und Ausbeutung aufrecht erhalten wird. Es ist ein Irrglaube zu glauben, dass dieser unter anarchistischen Bedingungen für die Gesellschaft fördernd wäre. Klassengesellschaft bleibt Klassengesellschaft.
Einfach, indem sie ihre jeweiligen Rechte respektieren. Wenn das für das Funktionieren einer kommunistischen Kommune fraglich ist, spricht das nicht gerade für "Kommunismus". Ich bin dennoch überzeugt, dass es schon ein paar Kommunisten gibt (oder geben wird bzw. kann), die sich friedlich gegenüber Andersdenkenden und Anderslebenden verhalten können. Jeder friedliche Mensch, egal ob Teil er Kommune oder außerhalb, hat denselben Anspruch auf Gerechtigkeit, von daher gibt es auch niemanden diese Kommunisten "im Keim ersticken" würde, außer sie selbst.
Das ist wie der allgemeine Lebensstil frage. Wenn ich mir jeden Tag 20kg Essen in mich reinstopfe, darf mich keiner (nach Recht) aufhalten. Deswegen ist dieser Lebensstil möglich und "funktioniert", darum geht es mir. Es ist jedem bewusst, dass dieser Lebensstil nicht gesund ist, und deswegen nicht tatsächlich funktioniert (in diesem zweiten Sinne). Dass Gemeinwirtschaft ineffizient(er) ist, ist mir bekannt, aber ich würde dennoch eine voluntär-kommunistische Gemeinschaft nicht ausschließen.
Solange wie wir davon ausgehen, dass eine friedliche Koexistenz funktioniert, würde ich zustimmen. Diese Idee erscheint mir wahnsinnig utopisch, ist aber in der reinen Theorie von mir aus so in Ordnung. Es ist aus meiner Sicht zwar nicht möglich, dass 2 grundverschiedene Systeme parallel ohne Hindernisse existieren können, aber wenn wir uns eine perfekte Welt vorstellen, in der all das anders läuft und alle gemeinsam in Harmonie leben, dann ja.
Man braucht keine Utopie dafür, um zu sagen, dass Aggression bestraft wird, und somit eine friedliche Koexistenz folgt. Selbstverständlich kann es im Einzelfall dazu kommen, dass es keine Ressourcen (für Sicherheit und Recht) gibt, oder das nicht sporadisch zu Korruption und sonst was kommen könnte. Aber die Ökonomie lehrt uns, dass die Konsumentenbedürfnisse (wie Recht und Schutz auf dem freien Markt, wie es auch Untergruppen und Subgesellschaften zukommen wird) optimal befriedigt werden können, nicht perfekt, ewig und stets und all-heilig.
Im Anarchokapitalismus werden die Regeln, die Besitzende daran hindern den Rest der Gesellschaft für ihren eigenen Wohlstand auszuqueteschen, abgeschafft.
Es ist das gegenteiligste Gegenteil vom Kommunismus, dass man sich vorstellen kann. Denn im Kommunismus gibt es wiederum für wirklich jeden Murks Regeln.
Im Anarchokapitalismus gibt es nur Besitzende, keine Unbesitzenden (bezogen auf beliebiges). Ist dir das bewusst?
Dachte immer, dass es im Kommunismus einen starken Staat gibt, der das regelt
Aber im optimalen Kommunismus ist ein Staat doch garnicht nötig
Du hast den alles entscheidenden Unterschied übersehen: Im Anarchokapitalismus gehören die Produktionsmittel Privatpersonen oder Unternehmen, die frei und ohne staatliche Einmischung agieren. Im Kommunismus sind die Produktionsmittel gemeinschaftlich im Besitz der Gesellschaft, und Privateigentum an diesen Mitteln wird abgelehnt, um soziale Gerechtigkeit und gleiche Verteilung der Ressourcen zu gewährleisten.
Ist immer eine Frage der Definition. Gerade bei solchen Extremformen gehen die Definitionen oft auseinander.
Du kannst im Anarchokapitalismus eine kommunistische Kommune gründen, sofern die Mitglieder freiwillig teilnehmen bzw. austreten können, und nicht das Eigentum der Außenstehenden, Externen bzw. Andersdenkenden verletzt.