Ist es normal zu einem Kind einen besseren Draht zu haben als zu dem anderen?
Guten Abend,
Wir (32 und 34 J.) sind mit zwei wunderbaren Töchtern gesegnet.
Die Große (fast 5 J.) und die Kleine (2 J.) haben sich sehr lieb und sind unterschiedlich wie Tag und Nacht.
Die Kleine ist super kuschelig, zeigt ihre Gefühle und ist sehr warmherzig.
Die Große ist sensibel und hat ein großes Herz, mag allerdings gar keine körperliche Nähe und braucht sehr viel "extra Aufmerksamkeit".
Natürlich ist jedes Kind gut wie es ist.
Ich merke allerdings wie ich mit der Art der Kleinen persönlich viel besser klar komme und sie besser "verstehe", dazu kommt, dass sie mir das Gefühl gibt geliebt und gebraucht zu werden.
Die Große kam sehr früh in den Kiga (11 Monate), wurde zwar lange gestillt (2 1/2 Jahre) war aber seit 1 1/2 J. gefühlt bis zum 3.Geburstag ein Papakind.
Bis auf Krankheit und ins Bett bringen war nur mein Mann gefragt und sie lehnte mich insbesondere nach der Geburt der Kleinen sehr ab.
Das verstärkte damals meine sowieso vorhandene (Wochenbett-) Depression und ich dachte oft an Suizid, weil ich mir sicher war dass sie meinen Mann mehr liebte und ich daher eine Unzulänglichkeit in mir und mich meiner Mutterrolle beraubt fühlte.
Seitdem sie circa 3 1/2 J. ist, ist sie wieder mehr auf mich fixiert aber zwischendurch ist mein Mann natürlich auch mal Hoch im Kurs ( er ist kaum zuhause).
Jedes mal fühlt es sich wie ein Stich an, wenn sie ihn mir vorzieht.
Bei meiner Kleinen ist aber so eine selbstverständliche, unkomplizierte Liebe zwischen uns und sie ist ein richtiges Mamakind. Zum Toben etc. natürlich gerne beim Papa, aber insgesamt lieber bei mir.
Jetzt habe ich Angst um die Beziehung zu meiner großen Tochter, ich gebe mir jede Mühe auf sie einzugehen etc. aber ich fühle in meinem tiefen Inneren, dass etwas mit unserer Beziehung nicht stimmt...
5 Antworten
Das sind Kleinkinder. Übertreib mal nicht. Ich war auch schon immer ein Papakind, hab meine Mutter trotzdem genauso lieb und heute verstehen wir uns fast besser, obwohl ich immernoch sagen würde, ich bin ein Papakind.
Dass sie dich vor allem nach der Geburt des Geschisterchens ablehnte, kommt vermutlich daher, dass sie dadurch halt weniger Aufmerksamkeit bekommen hat. Sprich, sie möchte deine Aufmerksamkeit. Also beruhig dich mal und sei einfach für beide da, wenn sie dich brauchen.
Ja, das ist durchaus normal. Und zu den jüngeren ist es oftmals eh nochmals einfacher, weil sie ja auch bedürftiger sind. Die kleine braucht dich ja auch mehr als die Große, also kümmerst du dich mehr um sie.
Das gute ist, dass meistens das passiert, was du auch beschreibst: Das Kind, mit dem weniger guten Draht, hat meistens einen besseren zum anderne Elternteil (oder Großeltern). Die andere Bezugsperson gleicht es also aus, dass bei euch die Beziehung nicht so "stimmig" ist.
Dir ist aber auch klar, dass Einschlafen und Krankheit die wichtigsten Zeiten für ein Kind sind? Da müssen die wichtigsten und engsten Bezugspersonen her. da sie dann nach dir verlangt, zeigt es, dass du ihre wichtigste Vertrauensperson bist und der Papa eben der Spaß und Gut-Wetter-Vater ist. Zu ihm geht sie ja nicht, wenn es ihr schlecht geht.
Wenn du aber das Gefühl hast, eure Beziehung ist unstimmig, dann muss das geklärt werden. Je früher, umso mehr Chancen ,das zu bereinigen. Denn auch wenn es nach außen alles normal klingt, wenn dein Gefühl nicht stimmt, wird es auch irgendwann auf die Bindung auswirken. Daher jetzt angehen. Fraglich wäre halt, ob da auch eine (Wochenbett-)Depression zwischen euch steht. Und dann sollte das auch fachmännisch thematisiert werden. Ansonsten wäre die beste Option, regelmäßig Große-Tochter-Tage einzuführen. Da wird die Kleine anderweitig betreut und nur ihr beide verbringt dne Tag und macht das, was sich die GRoße wünscht. Je älter sie wird, desto weniger REgeln braucht es und sie kann an diesem Tag alles bestimmen. Vom Aufstehen, über das Essen, wann und was und welche tätigkeiten gemacht werden.
Dann mach doch ab und zu mal einen große Tochter Tag
wo du viel Zeit für Sie hast
und die Kleine bleibt bei Pappa oder Oma
Sie liebt dich bestimmt über alles, auch wenn sie mehr mit ihrem Papa macht. Viele Kinder haben ein Elternteil, mit dem sie mehr Zeit verbringen. Das bedeutet aber nicht, dass sie das andere nicht ebenfalls lieben.
Ich denke, es ist relativ normal, wenn man mit einem Kind besser zurechtkommt als mit dem anderen.
Selbst JESUS hatte einen Lieblingsjünger (den Johannes).
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