Ist der Kapitalismus am Ende?

10 Antworten

Leider leben bereits knapp ein Drittel aller Deutschen an der Armutsgrenze.

Wobei die Armutsgrenze sehr niedrig eingestuft ist meiner Meinung. Gut leben können etwa nur die Hälfte. Die anderen schwimmen knapp über Wasser, was auch nicht unbedingt schön ist.

Früher konnte eine Familie (Mutter, Vater, Kind) mit ca. 30 Mark pro Woche Lebensmittel einkaufen. Das wären heute 15 Euro. Ich brauche allerdings bereits 70 Euro für zwei Personen pro Woche... Die Inflation wurde durch Corona und den Krieg stark beschleunigt.

Was man dagegen tun kann, weiß ich leider selbst nicht. Dazu habe ich zu wenig Reichweite. Also heißt es, Geld zusammenkratzen wo's nur geht und arbeiten bis zum umkippen...


Das Einzige, was bisher immer am Ende war, war der Sozialismus…🤣

Preissteigerungen sind in wachsenden Wirtschaften normal und sogar wichtig. Du hast leider vergessen, auch die Entwicklung von Löhnen und Gehältern zu betrachten.

Lebensunterhalt ist min. um die Hälfte gestiegen

Über 15 Jahre ist das ist eine jährliche Preissteigerung von 2,7 %, und das ist historisch eher wenig.

Schere zwischen arm und reich steigt stetig 
  1. Stimmt nicht.
  2. Und wäre auch egal, solange beide Schneiden der Schere nach oben gehen, und das tun sie.
wird die Hälfte der Bevölkerung an der Armutsgrenze leben.

Mal abgesehen davon, dass ich mich frage, von welchen exotischen Annahmen Du bei Deiner Rechnung ausgehst:

Die Armutsgrenze sagt gar nichts über die Lebensverhältnisse aus , denn sie ist, so wie Du sie verwendest, ein statistisches Phänomen, nach dem ein Multimillionär in einer Gesellschaft von Milliardären als arm gilt.

Du solltest vielleicht auch mal sagen, wodurch Du denn das freie kapitalistische System ersetzen willst. Wen man versucht, durch staatliche Vorgaben die Preise zu begrenzen, kommt entweder ein wirtschaftlicher Verfall dabei raus (siehe DDR, Venezuela etc.), oder das Ganze geht nach hinten los (siehe Versuche Brotpreise zu subventionieren: Schlimmstenfalls verfüttern die Bauern dann das billige Brot statt des teureren Getreides an ihre Tiere, es muss in Folge viel mehr Brot hergestellt werden, was Ressourcen frisst, die woanders dann fehlen und andere Produkte umso teurer machen. Ein Wohlstandsverfall ist die Folge.)

das System ist wie ein Patient auf der Intensivstation...es wird künstlich am Leben gehalten und ihnen fällt immer wieder eine neue "Behandlung" um das Herz weiter schlagen zu lassen...

Ich denke, dass es ihnen völlig egal ist was mit dem Pöbel passiert...


tevau  23.08.2024, 09:30

Solche Sätze in einem Sozialstaat sondergleichen zu bringen ist schon ziemlich verfehlt...

Und auch nicht sehr durchdacht. Wo bitte bleibt die Alternative? Meckern ist ja immer so leicht...

Green8300  23.08.2024, 09:36
@tevau

ich habe vom System gesprochen und nicht von Deutschland im Speziellen...hab ich auch nicht erwähnt...das war von mir eine Feststellung...aber gute Frage mit der Alternative...wird schwierig weil eben der Mensch ist wie er ist...gierig, neidisch, machtbesessen etc...eine Alternative kann nur von der Hochfinanz eingeleitet werden...bin da aber sehr pessimistisch...wie siehst du die Thematik?

tevau  23.08.2024, 10:33
@Green8300
wie siehst du die Thematik?

In erster Linie mal so, dass unsere Soziale Marktwirtschaft mit einem Kapitalismus, der sich demokratisch zustandegekommenen Regeln unterwerfen muss, am besten fährt. Und deshalb eine undifferenzierte Kapitalismuskritik völliger Blödsinn ist. Gerade wenn man in den freien Wohlstandsdemokratien des Westens sieht, dass ein solcher Kapitalismus den besten Kompromiss für alle Seiten darstellt.

weil eben der Mensch ist wie er ist...gierig, neidisch, machtbesessen

Absolut richtig, ohne Frage. Und das ist der Mensch auch im Kommunismus, Sozialismus.

Übrigens jeder Mensch. Auch der, der sich beim Einkaufen oder bei der Jobsuche oder in Gehaltsverhandlungen wirtschaftlich optimiert.

bablbrabl123 
Beitragsersteller
 23.08.2024, 11:41
@tevau

Das ist auch der Grund warum Kommunismus und Sozialismus noch weniger funktionieren: weil sich der Mensch in seinen Grundzügen nämlich nicht ändert. Ein gutes Buch darüber von Erich Fromm: "Haben oder Sein". Solange der Mensch sich am Haben klammert und nicht ins Sein kommt, wird sich auch nichts bessern.

tevau  23.08.2024, 14:13
@bablbrabl123
Das ist auch der Grund warum Kommunismus und Sozialismus noch weniger funktionieren

Ja genau, und deswegen müssen wir mit dieser in Mode gekommenen Kritik am Kapitalismus aufpassen. Sie ist irreführend und wird von denen genutzt, die sie abschaffen und durch sozialistische oder kommunistische Gesellschaftsmodelle ersetzen wollen.

Nach dem Motto. Wenn ich das andere nur schlecht genug mache, hinterfragen die Leute meine Ziele gar nicht mehr. Das Prinzip nutzen ja viele, was eine sachliche und konstruktive Lösung von Problemen verhindert.

Eine Taktik, mit der z.B. die AfD bei viel zu vielen Menschen Erfolg hat.

Wir in Deutschland leben eigentlich immer noch ziemlich gut, und auch wenn ich nun vielfach auf den Deckel bekommen werde von einigen hier, ist das für mich Jammern auf hohem Niveau.

Was ich sogar positiv daran finde, ist das die Menschen nun etwas mehr über ihren Konsum nachdenken, statt permanent blind zu konsumieren. So gab es zu Corona Zeiten z.B. eine Umfrage in der Stadt, da meinte einer, er würde nun zweimal überlegen, ob die neue Jacke wirklich nötig ist, und das wurde als was unfassbar schlechtes hingestellt, der Staat müsse die Konsumlaune wieder steigern usw. und ich dachte nur: Was für ein Quatsch, ist doch gut wenn weniger unnötiges Zeug gekauft, und weniger Sachen die noch gut sind weggeworfen werden. Merkt man auch bei Lebensmitteln, die Fragen hier ob dieses oder jenes noch gut sei sind mit den steigenden Preisen mehr geworden, und das ist toll! Die Leute werfen weniger gute Lebensmittel weg, weil sie teurer sind, weil sie jetzt einen Wert haben, und das ist der richtige Weg in meinen Augen: Besser mit dem umgehen, was wir haben, statt immer mehr zu wollen.

(und nein ich bin nicht mit goldenem Löffel im Mund geboren worden, im Gegenteil. Ich habe auch schon von Harz4 gelebt, und das gut. Ich schreibe das nur zur Sicherheit da mir das gern vorgeworfen wird, wenn ich diese Äußerung treffe...)

Auch kann man früher und heute halt nicht vergleichen. Wenn ich alleine überlege was heute für Elektronik und Unterhaltung ausgegeben wird.

Früher hatte man ein Telefon im Flur stehen, heute hat jedes Familienmitglied in der Regel mindestens ein Smartphone.

Früher gab es einen Familien PC, heute haben die meisten Familienmitglieder eigene Laptops oder Tablets.

Man hatte wenn überhaupt EIN Auto, der Rest nutzte in der Regel das Rad oder seine Füße.

Urlaub wurde in der Regel in Europa gemacht, irgendwo wo man mit dem Auto hin kam, und dann zu fünft oder sechst im Familienzelt auf dem Campingplatz.

Oder auch Unterschiede in Events: Meine Abifeier fand in der Turnhalle der Schule statt, heutige Abifeiern sind Riesen Events und kosten zehntausende Euros.

Außerdem: Der Wohlstand verteilen sich halt immer besser auf der Welt, da ist es nur logisch das die die vorher sehr viel hatten, ein wenig abgeben müssen.

Ja es gibt extrem reiche die extrem viel besitzen, aber die Extreme Armut sinkt eben auch weltweit, und das jeden Tag.


bablbrabl123 
Beitragsersteller
 23.08.2024, 11:38

Kurz und knapp: Die fetten Jahre sind in D vorbei. Ja ich finde es gut, dass der Konsum mal kritisch hinterfragt werden sollte und viele Menschen mehr oder weniger dazu gezwungen werden. Der Konsumwahn ist in der Tat irre. Doch es gibt eben auch Grundbedürfnisse wie Wohnung und Nahrung welche auch von vielen schon kaum mehr abgedeckt werden können. Für solche Menschen ist es mehr ein existieren als ein Leben.