Ist das immer so das am Anfang Programmieren am schwersten ist?

7 Antworten

Finde ich nicht aber die Probleme ändern sich. Dass man Sachen technisch umsetzen kann, diesen Punkt erreicht man ziemlich schnell.

Danach kommen aber noch viele Themen, die nicht so schwarz/weiß sind. Code Qualität, Design und Architektur, Kommunikation im Team, mit dem Kunden, Aufwände schätzen, Deadlines, Budgets, unter Druck etwas fertigkriegen, einen Fehler in einem System suchen, dass einen quasi fremd ist usw.

Aber klar ist auch bei den ersten Punkt, der imo noch ein leichterer ist der Anfang schwerer. Das ist immer der Fall.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Softwareentwickler/Projektleiter seit 2012

Würde ich nicht sagen.
Die Basics zu lernen, wie Programmieren funktioniert, nach welcher Logik alles abläuft und so weiter kann - wenn man keine Affinität dazu hat - den Anfang durchaus recht schwierig machen.
Sobald man das aber einmal drauf hat, ist das kein Problem mehr.
Die Hürde würde ich - wenn man ernsthaftes Interesse hat - nicht als allzu hoch betrachten.

Wenn man an größeren/komplexeren Projekten arbeitet, kommen allerdings ganz andere Schwierigkeiten hinzu.
Neben dem Coden selber auch vieles anderes (Teamarbeit, Deadlines einhalten, neues nötiges Wissen aneignen etc.)

Wenn die anfänglichen Schwierigkeiten die schwersten bleiben, dann ist man beim Programmieren noch nicht allzu weit gekommen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Informatik Studium.

'türlich

Ist vermutlich eine der Berufe mit der höchsten Einstiegs-Hürde, einfach weil so viel irgendwie aufeinander aufbaut.

Einfacher wird es aber nicht. Man sieht zwar nicht mehr überall Fragezeichen, aber professionelle Softwareentwicklung ist schwer und das Programmieren an sich meine ich damit nicht.

Du musst dich halt durchbeißen, bis die ersten Kreise sich schließen.
Spaß bzw. besonders der Antrieb, jedes Detail zu verstehen, kann extrem hilfreich sein.
Deswegen rate ich den "Ich will Softwareentwickler werden, weil man viel Geld verdient"-Leuten auch immer davon ab, das zu lernen. Die werden früher oder später nur verzweifeln und selbst wenn nicht, werden sie nicht wirklich viel Geld verdienen können, denn niemand will einem schlechten Softwareentwickler ein gutes Gehalt zahlen.

Warte ... also die Softwareentwickler Coden nicht nur??

Naja, was denkst Du, wie so ein Programm entwickelt wird? Ein kleiner Konsolen-Taschenrechner ist einfach, was machst Du, wenn das Projekt Monate oder Jahre dauert und mehrere Leute daran arbeiten? Wenn Ihr einfach auf gut Glück los arbeitet, wird das Projekt scheitern, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

So ein Projekt muss geplant werden, es gibt unerwartete Schwierigkeiten, der Kunde will auf dem Laufenden gehalten werden, hat ggf. Änderungswünsche, braucht Support bei kritischen Fehlern und ständig gibt's was, das Du nicht kennst.

Eben das macht die Arbeit als Softwareentwickler aus, Programmieren kann jeder :P

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – C#.NET Senior Softwareentwickler

Drominito 
Beitragsersteller
 01.11.2022, 20:47

Wurde das dann damit gemeint, dass jeder Coden kann. Aber wenn man ein wirklich guter Programmierer sein will, muss man komplexe Fehler lösen und logisch denken.

Und könntest mir noch sagen wie und auch welcher art und weise man Projekte plant, damit ich es auch umsetzen könnte?

Palladin007  02.11.2022, 02:38
@Drominito
Wurde das dann damit gemeint, dass jeder Coden kann. Aber wenn man ein wirklich guter Programmierer sein will, muss man komplexe Fehler lösen und logisch denken.

Komplexe Probleme lösen und logisch denken betrachte ich als Grundvoraussetzung - und nein, das meine ich nicht.
Ich meine, dass der Softwareentwickler langfristig (am besten richtig) vorausplanen kann, während er diese komplexen Probleme löst, natürlich ohne zu wissen, was in Zukunft noch kommt, das wäre zu einfach ^^

Und könntest mir noch sagen wie und auch welcher art und weise man Projekte plant, damit ich es auch umsetzen könnte?

Es gibt nicht die eine Art, die man nachlesen und nachmachen kann.
Es gibt endlos viele Patterns, Prinzipien und Erfahrungswerte von dir oder anderen.
Was Du damit machst und wie Du planst, musst Du selber herausfinden, da tickt jeder ein bisschen anders.

Wenn Du da einsteigen willst, wären die S.O.L.I.D.-Prinzipien der erste und wichtigste Anlaufpunkt und dazu das Buch "Clean Architecture" von Robert C. Martin aka Uncle Bob, in dem unter Anderem genau diese Prinzipien erklärt werden.
Aber unterschätze das nicht, die sind sehr abstrakt, was es schwer macht, sie zu verstehen. Etwas Erfahrung mit größeren Projekten wäre da hilfreich.

Schwere Frage.. Jein?

Wenn du gut Programmierst (Code schreibst), dann gibt's ganz viele andere Themen um die du dich irgendwann kümmern wirst. Code schreiben ist nur ein Teil von Softwareentwicklung. Das sind sozusagen ganz andere "Komplexitätsklassen".

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Informatikstudium

Drominito 
Beitragsersteller
 01.11.2022, 19:40

Warte ... also die Softwareentwickler Coden nicht nur??
Aber außer gemeinsam in der Gruppe nach der Lösung suchen, und Meetings

triopasi  01.11.2022, 19:56
@Drominito

"(In der Gruppe) nach Lösungen suchen" hört sich einfach an. Das Problem ist aber irgendwann nicht mehr "Geht meine for-Schleife bis x oder bis x - 1" sondern "Welches Framework wäre sinnvoll einzusetzen?" oder "Der Kunde will X. Wie bauen wir das ein und können Rückwärtskompatibilität gewährleisten ohne Spaghetti-Code zu schreiben und die Performance negativ zu beeinflussen. (Das ganze natürlich auch noch bis morgen und "production"-Qualität).

Dann kommen eventuell verschiedene Datenbanken dazu, externe Schnittstellen, andere (Cloud-)Dienste. Dann musst du dir Gedanken um die Infrastruktur machen, Containerisierung zum Beispiel. Dann Planung von Aufgaben. Wenn du ganz erfahrene bist musst du dir noch überlegen wie du die Junior-Kollegen nebenbei noch weiterbilden kannst. Und so weiter...

Ja klar. Man muss noch viel lernen und es fehlt einem die Routine. Das mit der Routine ist das tückischste.