In der Stellenausschreibung gendern: Ja oder nein?
ich hatte eine Stelleausschreibung zusammen mit der Personalabteilung gestaltet, habe jetzt einen Vorschlag erhalten und.. na ja.. mehr gendern geht leider nicht mehr. Das Unternehmen wird jetzt auf einmal mit dem Femininum in der dritten Form angesprochen und alles wirkt jetzt recht unnatürlich. Ich kann das natürlich noch ansprechen, da ich heute noch einen sehr langen Termin beim Geschäftsführer habe.
Soll ich bei der Stellenausschreibung gendern? Ja oder nein?
Ich bin ein Mensch, der nicht zwanghaft jeden Trend mitmachen möchte und bin durchaus bereit, dafür von einigen Leuten gehasst zu werden, wenn dem so ist..
Ich habe mich jetzt dagegen entschieden und habe einen guten Mittelweg gefunden.
24 Stimmen
8 Antworten
Primär, du solltest mit dem Chef besprechen, was er sich vorstellt.
und alles wirkt jetzt recht unnatürlich.
Eine Stellenausschreibung sollte klar und präzise sein, das erwartest du ja dann auch von den Schreiben der Bewerber oder nicht?
Zu bedenken gilt auch, eine Jobbeschreibung sollte das Unternehmen neutral zu allen Seiten offen präsentiert werden.
Schließlich wollt ihr alle ansprechen.
Wenn du die Jobbeschreibung aber in allem was nur geht genderst, sei ehrlich du bist arbeitslos, wäre das eine Beschreibung die dich dann sofort überzeugt, wo du arbeiten willst oder wäre das eine Stelle wo du für die Statistik von deinem Sachbearbeiter einfach ne Bewerbung auf gut Glück schickst aber das Interesse genommen zu werden eher 2t rangig wäre?
Außerdem überlege sollten sich vorallem queere Personen angesprochen fühlen, könnt ihr deren Erwartungen erfüllen? Also ist ein nicht gerade kleiner Teil eurer Belegschaft ebenfalls queer? Sprich kommt so eine Person wenn sie aufgenommen wird in ein Umfeld mit Gleichgesinnten?
Wenn nicht müsst ihr das dann bei Bewerbungsgesprächen auch erwähnen.
Schließlich wollt ihr eine Arbeitskraft längerfristig anstellen, nehme ich mal an, da solltet ihr in jedem Fall mit offenen Karten spielen.
Die Arbeitnehmer haben heute Erwartungen in ihren zukünftigen Arbeitgeber, die solltet ihr erfüllen können.
ich habe es entsprechend abgeändert, sodass es den herkömmlichen Konventionen entspricht und sich die Lesbarkeit verbessert.
Ich verstehe dich voll. Wenn der Chef das will, dann mach es einfach, ohne auch iwas zu sagen. Ist ja deren Problem, wenn sich niemand bewirbt. Du machst deine Arbeit so, wie sie dir gesagt wird
Dann einfach dem Chef vorlegen. Wenn er was zu bemängeln hat, wird er schon sagen
man kann auch zusammenfassend erwähnen, dass bei der Bewerberauswahl alle Geschlechter gleich behandelt werden. Außerdem: (m/w/d) in den Titel
ja, das ist ja auch völlig normal, aber die Stellenausschreibung halt nicht.
besser ist wenn man gendert. immerhin spricht man auch junge Leute an. Im Gesamten steht ein Unternehmen auch immer im Wettbewerb. wenn eins dann gendert und das andere nicht, muss man nicht lange überlegen, wo sich die "woken" Leute bewerben.
Ein Trend ist das auch nicht wirklich. viel mehr eine Bewegung. so wie friday for Future.
Nein. 75% der Deutschen lehnen Gendern nach einer repräsentativen Umfrage ab. Ich möchte eher nicht wie Idealist oder Fundamentalist wirken.
die Frage ist aber auch wer gefragt wird. Sieh dich einfach um. was macht die Konkurrenz und wie schauen deren Stellenausschreibungen aus. Überleg dir welche Leute ihr ansprechen wollt.
wir bieten viele Vorteile, die die Konkurrenz einfach nicht bieten kann.
würde eine Woke-Person euch als AG dann nicht vorziehen, weil ihr in der Stellenbeschreibung nicht Gendert?
ich möchte da unparteiisch sein und keinen ausschließen, auch die nicht die sich klar dagegen aussprechen.
Kommt drauf an wo du arbeitest und welche Menschen du ansprechen möchtest. Und natürlich wie das üblicherweise in der Firma gehandhabt wird.
Arbeitest du bei ARD oder ZDF dann musst du es machen, weil da ja alle so drauf sind.
Arbeitest du eher im technischen Umfeld und suchst Akademiker aus nicht-geisteswissenschaftlichen Bereich oder aber Arbeiter, dann schreckst du die eher ab.
Ich (dipl. Informatiker) würde ein solches gegendertes Angebot erst mal beiseite legen. Denn in einer Firma in der das üblich ist würde ich nicht arbeiten wollen.
Du solltest die Stellenbeschreibung so gestalten, dass sich Menschen, die für die Stelle infrage kämen, angesprochen fühlen und sich auf diese bewerben.
Mit Gendern erreichst du da in den meisten Fällen das Gegenteil.
Auch würde ich das "(m/w/d)" weglassen, die Leute wissen intuitiv, wie generische Wortformen funktionieren (auchw enn tatsächlich wenige mit dem begrif etwas anfangen können), außerdem stichst du so etwas heraus.
M/w/d ist gesetzlich vorgeschrieben. Darf man nicht mehr weglassen.
Kannst du mir verlinken, wo das steht? Mir wäre nur bekannt, dass man geschlechtsneutral formulieren muss, aber das sind generische Wortformen bereits per Definition (übrigens auch in so ziemlich jedem Gesetzestext).
Eine Rechtsquelle hätte ich gerne. Entschuldige, dass ich das extra erwähnen muss.
Habe da nachgeguckt. Da steht nichts von "m/w/d", nur, dass man nicht benachteiligen darf, was man aber auch nicht tut wenn man das weglässt.
der Chef sagt es ja nicht. Eher eine Bedienstete der Personalabteilung..