Immobilienverkauf sinnvoll?
Hallo Zusammen,
wir haben uns im Jahr 2021 eine neu renovierte Eigentumswohnung für 325.000€ gekauft, in die wir selbst eingezogen sind. Vor ein paar Wochen haben wir die Eigentumswohnung für 419.000€ inseriert und habe hierfür auch einen Interessenten gefunden, der die Wohnung für den Preis kaufen würde. Unsere Idee ist es dann, wenn wir die Wohnung verkauft haben, in Miete zu gehen (da wir uns später ein Einfamilienhaus bauen möchten - wir haben uns bereits für einen Grundstück beworben). So ist unser Plan...
Was meint ihr Finanzexperten - meint ihr es macht Sinn, die Immobilie zu verkaufen? Somit hätten wir in 3 Jahren fast 100.000€ Gewinn gemacht.
3 Antworten
Das kann sich lohnen oder auch nicht. Wenn also die Immobilienpreise gleich bleiben oder wieder steigen, dann war es keine gute Idee. Wenn die Immobilien fallen sollten dann war es eine gute Idee. Es sieht aber so aus als wenn die Preise wieder anfangen zu steigen.
Frisch renoviert gibt es, neu renoviert liest man öfter, ist aber dumm, den renoviert kommt von novus=neu.
Neu wiedererneuert ist bescheuert.
Und nach diesem kleinen semantischen und sprachästhetischen Exkurs nun zur Sache:
Grundsätzlich klingt das durchaus vernünftig aber was hier nicht passt, ist der vermeintliche Profit. Für Kauf und Verkauf der Immobilie sind jeweils 8% Transaktionskosten zu veranschlagen, somit liegt der „Profit“ selbst bei einem Verkauf ohne Makler bei 10‘000 Euro weniger, inflationsbereinifr sind real weitere gut 60‘000 weg, an Ende bleibt ein wirklicher Gewinn von etwa 30‘000 übrig, davon sind dann Umzug und eventuell nötige neue Einrichtung noch abzuziehen.
Ergibt anhand der Pläne durchaus Sinn aber den Profit rechnest Du Dir extrem schön.
Da bist Du nicht auf dem Laufenden. 2020 gab es eine Gesetzesänderung.
Hat sich erledigt. Du hast recht. Ist mittlerweile bundeseinheitlich 50:50.
Aber wie kommst du dann auf 8% Transaktionsgebühr?
325.000 * 8 % sind bei mir 26 T€. Beim Verkauf einer Immobilie fallen generell für den Verkäufer keine Kosten an.
Immer wenn ich umgezogen bin hatte ich allerdings andere Kosten (Streichen, Böden, Küche ...).
Euer Plan klingt grundsätzlich nachvollziehbar, aber es gibt ein paar Punkte zu beachten. Zunächst einmal: Wenn ihr die Wohnung selbst bewohnt habt und sie nach dem Verkauf nicht mehr als 10 Jahre in eurem Besitz ist, fällt keine Spekulationssteuer auf den Gewinn an – das ist ein großer Vorteil. Der Gewinn von knapp 100.000€ könnte euch helfen, euer Eigenkapital für den späteren Hausbau zu erhöhen. Allerdings solltet ihr auch die steigenden Mietpreise sowie mögliche Baukostensteigerungen in eure Planung einbeziehen. Wenn ihr sicher seid, dass ihr das Hausprojekt bald starten könnt, könnte der Verkauf Sinn machen. Andernfalls wäre es sinnvoll, die Marktentwicklung weiter zu beobachten. Ein Beratungsgespräch mit einem Finanzberater kann euch bei der Entscheidung helfen.
kurze Anmerkung noch: ich habe mich anscheinend falsch ausgedrückt. Wenn ihr das Objekt selber bewohnt habt, entfällt meines Wissens die Spekulationssteuer bereits nach drei Jahren. Jedoch spielen verschiedenste Faktoren eine Rolle und niemand hier kennt die konkreten Gegebenheiten. Daher ist es tatsächlich ratsam, wenn ihr euch den Rat eines Steuerberater hinzuzieht. Viel Erfolg 🍀
Die Makler- und Notarkosten trägt jedoch in der Regel der Käufer und nicht der Verkäufer.