Ich kann keine Verbindungen mehr zu Menschen aufbauen- was zur Hölle ist los?
Ich hatte ein bewegtes Leben. Schwieriges Elternhaus, extreme Armut, Mobbing in der Schule, und als ich endlich entkommen konnte stand ich alleine da, als junger Erwachsener, und hatte nicht nur einen Haufen Defizite, sondern auch keine Ahnung von Nichts.
Ich gerat an die falschen Leute, entwickelte eine Drogensucht, und fand schließlich etwas Trost in meiner ersten großen Liebe, deren Familie mich mit offenen Armen aufnahm. Leider zerschoss ich mir durch Drogen nicht nur das Verhältnis mit meinem Arbeitgeber, sondern wurde schließlich auch schwer psychotisch, benahm mich wie eine Axt im Walde, und rannte schließlich (nachdem meine Partnerin sich getrennt hatte) davon, und lebte für mehrere Jahre als Vagabund ohne festen Wohnsitz...
Natürlich hatte ich mich nicht richtig bei der Krankenkasse abgemeldet, also war ich schwer verschuldet als ich schließlich in die Zivilisation zurückkehrte. Weder meine Familie noch alte Freunde wollten dann noch etwas von mir wissen, auch wenn ich inzwischen wieder normal im Kopf und seit Jahren Drogenabstinent war. Ich habe dann eine neue Partnerin gefunden, mit der ich bereits über 6 Jahre harmonisch zusammenlebe, aber ich scheine unfähig mit irgendwem sonst eine Verbindung knüpfen zu können.
Ich habe mich schon damals immer nur verbrannt wen ich von mir aus auf jemanden zugegangen bin, das wurde immer als seltsam oder verzweifelt bewertet, mit viel Geläster im Nachhinein. Also habe ich mir das abgewöhnt. Inzwischen arbeite ich wieder normal, aber auch dort- selbst bei den Leuten die mir viele Signale der Zuneigung und des Vertrauens geben- kann ich mich nicht überwinden einen Schritt hin zu einer Freundschaft zu wagen.
Tatsächlich erscheinen mir inzwischen die meisten Menschen eher gefährlich, unzuverlässig oder schlicht als eine Art Bürde... Auf der anderen Seite merke ich wie ich Gesellschaft gut gebrauchen könnte, aber ich wüsste weder wer geeignet wäre, noch wo ich überhaupt schauen sollte, oder wo. In den Begegnungsstätten sind mir die Menschen auch alle zu grotesk und vor allem zu jämmerlich-
Ich suche eine Freundschaft auf Augenhöhe, keinen Pflegefall.
Kann sein dass sich das als maximal unsympathisch ließt was ich hier teile,
aber ich kann es auch nicht wirklich ändern. Je mehr Zeit ins Land geht desto leerer wirkt die Welt auf mich, einfach weil es überall nur diese Fassade der Möglichkeiten gibt, und dass ja alles möglich sei ...aber in Wirklichkeit ist es eine Welt voller Glaswände, wo man zwar schauen kann, aber nichts berühren. Irgendwie muss man schon am Rande dazugehören damit man in andere Kreis kommen kann, aber ich bin inzwischen so weit außerhalb des üblichen dass es offenbar keine Brücken mehr gibt.
Ach was habe ich mir überhaupt bei der Frage gedacht.
1 Antwort
Der Weg muss nicht lang und steinig sein, nur weil du so viel in der Vergangenheit erlebt hast. Wenn du z.B. gemeinsam mit einem Therapeuten Zukunftsziele erarbeiten könnt, dann könnt ihr auch den Weg gemeinsam gehen, egal was hinter dir liegt.