Ich kann keine Gespräche mehr führen?


01.09.2024, 02:47

Das betrifft inzwischen nicht mehr nur irgendwelche Fremden oder Bekannte, sondern sogar meine Familie. Ich distanziere mich damit von allen Personen, die mir nahe sind und isoliere mich immer mehr.

7 Antworten

Wahrscheinlich Depressionen. Keine Lust mehr was zu sagen, alles ist anstrengend, da zieht man sich lieber zurück, weil einen sowieso alles nicht mehr interessiert und auf die Nerven geht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Kämpfe mich Tag für Tag durch den Wahnsinn des Lebens

Da könnte vieles dahinter stecken. Es gäbe einiges zu hinterfragen, wenn es psychologischer Natur ist. Die genannten "Symptome" wenn man das so nennen kann, könnten auftreten und sich über eine längere Zeit verschlimmern, wenn das Umfeld nicht stimmt. Privat und/oder beruflich. Wenn du dich in ungeeigneter Gesellschaft befindest, wirst du permanent missverstanden (und vielleicht auch umgekehrt), und das ist etwas, das in Isolation treibt. Du hast ständig das Gefühl, das mit dir etwas nicht stimmt, bist innerlich abgetrennt und entfremdet von deiner Umgebung, weil du mit niemandem in Resonanz gehst. Und die letzten knapp 4 1/2 Jahre haben eine gesellschaftsübergreifende Verschiebung bewirkt - Offensichtlich im negativen, und die wirkt sich auf sehr viele Menschen direkt oder indirekt aus. Man geht wahrscheinlich ein Stück weit mit der allgemeinen Stimmung in der Bevölkerung mit, ob man will oder nicht, und die ist schlechter geworden.

Du wirst wahrscheinlich auch von schlechten Nachrichten informiert in den Medien, Radio und Fernsehen. Anschlag hier, Affenpocken da, neue Virusvariante dort, Krieg und Flüchtlingskrise da ... Und dann kommste her und ließt von Pimmelfragen und ist 23 und 12 okay Fragen.

Es gibt eigentlich allen Grund in diesem Zustand zu sein. Es geht wohl um Schadensbegrenzung. Dann bist du allein und hast vermutlich niemand, der dich begleitet, um den Weg durch die Finsternis zu finden.

Findest du es anstrengend zu reden und wärst eigentlich froh, nicht mehr (viel) reden zu müssen?

Nochmal üben... Einfach machen und mit der Zeit wird es. Positive Glaubenssätze angewöhnen.


WeisseFrau 
Beitragsersteller
 01.09.2024, 03:11

Ich versuche es doch, aber mir fällt nie etwas ein.

Es muss wohl was gravierendes passiert sein, was diese enorme Veränderung ausgelöst hat. Etwas traumatisches. Hier kann nur eine Therapie helfen.

Passiert dir das auch in Gesellschaft derer leute, wo dich früher wohl gefühlt hast?


WeisseFrau 
Beitragsersteller
 01.09.2024, 02:51

Ja, sogar bei meinen Eltern oder meiner besten Freundin aus Schulzeiten. Jede Situation ist einfach nur noch unangenehm für mich und damit auch für die anderen.

Etwas gravierendes ist eigentlich nicht passiert, aber vielleicht hängt es mit meiner allgemeinen Unglücklichkeit zusammen.

MissusMe  01.09.2024, 02:59
@WeisseFrau

So eine krasse und schwerwiegende Veränderung muss durch irgendwas ausgelöst worden sein. Wahrscheinlich hast du auch noch ernsthafte Angst, was falsches zu sagen oder zu machen, dein Selbstbewusstsein ist zerstört. Geh bitte zum Arzt. Alles gute für dich

Klingt nach ner ausgeprägten Sozialphobie - die hat dann meistens auch eine Ursache die zu identifizieren ist. Vielleicht ist ein Gespräch mit einem Psychologen (nicht Psychiater) nicht verkehrt.

Wenn du es doch noch allein versuchen willst, wäre es gut, das Problem einer vertrauten Person zu offenbaren um mit ihr dann ein ungezwungenes Gespräch zu üben. Am besten Jemand, der empathisch genug ist, um dich im Gespräch ein wenig herauszulocken.


WeisseFrau 
Beitragsersteller
 01.09.2024, 03:20

Ich habe mich heute meiner Mutter anvertraut und sie kann es einfach nicht nachempfinden. Ansonsten habe ich keine engen Kontakte mehr.

Ich muss echt zum Arzt, aber habe zu viel Angst, mich darum zu kümmern.

FrecherKnilch  01.09.2024, 03:29
@WeisseFrau

Da ich nicht weiß, wie alt du bist, kann ich nicht so richtig einschätzen zu welcher Generation deine Mutter gehört. Jedoch weiß ich von meiner eigenen, und vor allem von weiblichen Bekannten, dass Mütter sehr oft kein Verständnis für psychische Leiden aufbringen - häufiger als Väter. Davon solltest du dich also nicht entmutigen lassen.

Wenn ich fragen darf, seit wann ist das denn so? Du sagst ja, dass es immer schlimmer wird.

Wenn dir der direkte Kontakt mit einem Gesprächspartner zu viel Angst aufbürdet, versuchs doch erstmal in einem Chat?

Vor dem Arztbesuch musst du keine Angst haben. Der macht nämlich gar nichts, außer dir eine Überweisung auszustellen. Den Psychologen musst du dir dann selbst suchen, und weil Termine meist schwer zu bekommen sind, musst du evtl. auf die Terminvergabestelle unter Tel. 117116 zurückgreifen.

Ich vermute, bei einem Psychoanalytiker wärst du am besten aufgehoben, die hören nämlich zuerst einmal nur zu, bzw. wissen auch, wie sie dich ins Gespräch holen.