Ich brauch Hilfe aber niemand sieht mich meine Freunde hassen mich. ?

2 Antworten

Deine Situation ist echt scheiße. Was dir vielleicht helfen kann bzw. was ich versuchen würde: Den Kontakt zu diesen "Freunden" abbrechen/meiden. Wenn sie so mit dir umgehen, haben sie deine Freundschaft nicht verdient. Und wenn jemand wirklich mit dir befreundet sein will, findest du das so vielleicht auch heraus (muss nicht sein, kann aber).

An deiner Familie kannst du leider nur schwer etwas ändern. Was mir geholfen hat, war meine Gefühle ganz offen zu kommunizieren, wenn möglich, ohne die anderen zu erwähnen oder ihnen irgendwie Schuld zuzuweisen. Dann versuchen sie nur, sich zu verteidigen, und vergessen darauf, dir zuzuhören.

Es wäre sicher hilfreich, wenn du dir psychologische Hilfe suchst. Das ist nicht einfach, ich weiß, aber in deinem Alter ist es zumindest ohne Eltern möglich. Das ist schonmal ein Vorteil. Eine Diagnose, wenn du wirklich eine psychiatrische Erkrankung hast, wäre auf jeden Fall auch eine Erleichterung für dich.

Wenn du Lehrer, Verwandte oder irgendeine andere Person (vorzugsweise erwachsen, muss aber nicht sein) hast, der du vertraust, würde es dir sicher helfen, darüber zu reden.

Ich weiß, dass es verdammt schwer ist, sich in so einer Situation Hilfe zu holen. Aber bedenke: Du bist 14, ich vermute also, nach diesem Schuljahr wechselst du die Schule und nicht alle deine sogenannten Freunde werden auf die selbe Schule gehen wie du. Das heißt, dass du einige von ihnen vielleicht nie wieder sehen wirst. Du musst das ganze nicht mehr ewig aushalten, es ist ein Ende in Sicht - auch wenn es sich noch sehr weit entfernt anfühlt. Du kannst dir ja einen Kalender oder so kaufen/machen, wo du jeden Tag abhakst, wenn du ihn geschafft hast. So siehst du, wie viel Zeit du noch hast und du siehst, was du schon geschafft hast. Trotz Depression und Suizidalität bist du so weit gekommen! (So ein Kalender kann den Nachteil haben, dass man sieht, wie lang es noch dauert, bis das Schuljahr vorbei ist. Ich weiß also nicht, ob das für dich positive oder eher negative Auswirkungen hat).

Denk daran: Suizid ist eine langfristige Lösung für ein zeitlich begrenztes, vermutlich lösbares Problem. Vielleicht findest du eine bessere Lösung.

Ich hoffe, ich konnte dir helfen, und wenn du mit jemandem reden willst, kannst du mir jederzeit schreiben oder eine anonyme Helpline anrufen. Die einzige Nummer, die ich auswendig weiß, ist die 147. Funktioniert aber nur in Österreich, falls du in einem anderen Land wohnst, kann ich dir keine Nummer sagen.

LG und alles Gute!

PS: Was mir persönlich sehr geholfen hat, was aber für manche sehr schwierig ist, ist Glaube. Ich habe das absichtlich ganz zum Schluss geschrieben, wenn du es also nicht lesen willst, kannst du alles überspringen, was jetzt noch kommt.

Jesus sagt im neuen Testament 365 (oder 366, bin mir nicht sicher) mal, dass er uns liebt. Er liebt jeden Menschen, und es ist vollkommen egal, was andere von uns denken, weil wir Kinder Gottes sind und er uns liebt.

Wenn ich nicht vor ca. drei Jahren meinen Glauben neu entdeckt hätte, würde ich heute nicht mehr leben. Ich wäre diese Woche schon mehrmals beinahe vor ein Auto/Zug/Bus/was auch immer gerade vorbeigefahren ist gesprungen. Ich hätte vor zwei, vier und sieben Monaten Medikamente von meiner Arbeit mit nach Hause genommen und es beendet. Ich hätte vor zwei Jahren, als es bei meiner neuen Arbeitsstelle drunter und drüber ging, die Kontrolle über mein Auto abgegeben an die Natur und die Kräfte der Physik. Ich war schon oft kurz davor. Bisher habe ich es geschafft. An schlechten Tagen ist mein Mantra "Ich lebe noch. Besser wirds heute nicht". An etwas besseren Tagen ist es: "Ich lebe noch. Heute wäre ein guter Zeitpunkt, um etwas daraus zu machen. Wer weiß, wie es morgen aussieht". An guten Tagen vergesse ich, dass die schlechten Tage wiederkommen werden. Aber egal, ob es ein guter oder schlechter Tag ist: Gott ist bei mir. Er begleitet mich und er trägt mich, wenn ich selbst nicht mehr weitergehen kann.

Mein Glaube gibt mir einen Sinn im Leben. Egal, was passiert, ich habe immer diesen einen Grund, um nicht aufzugeben: Mehr vom Himmel auf die Erde holen und meinen Glauben nach außen tragen.

Wenn du so weit gelesen hast und eine Frage aufgetaucht ist, freue ich mich sehr, sie zu beantworten, so gut ich kann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Rede mit deinen Eltern, Lehrern, Schulpsychologen...

Solange du niemandem sagst, wie es dir wirklich geht, wird sich auch nichts ändern. Ja, der Schritt ist hart. Und zur Not geh alleine zu deinem Arzt und lass dir zeigen, was für Möglichkeiten du hast.