Hauptjob mit Nebengewerbe (Selbstständigkeit) Krankenkasse & Steuern?
Hallo Zusammen,
Ich verdiene aktuell 2500€ Brutto in meinem Hauptjob. Ich arbeite 40h die Woche. 1-2x kriege ich noch etwas Provision, da ich ein Fitnessstudio leite und wenn das Ziel erreicht wird gibt es nochmal etwas mehr Geld. Normalerweise bin ich aber abgesehen davon bei 30000€ Brutto im Jahr bei einer 40h Woche.
Ich habe letztes Jahr ein Nebengewerbe gegründet.
Letztes Jahr hatte ich im Hauptjob 44000€ mit Provision + 25000€ Gewinn im Gewerbe.
Bisher hab ich auch noch keine Krankenkasse für mein Nebengewerbe gezahlt.
Nun dieses Jahr habe ich im Durchschnitt (Laut Analyse meines Steuerberaters) ein Durchschnittliches einkommen von 4100€ Brutto im Monat. Also knapp 1600€ über meinem Hauptjob. In meinem Nebengewerbe arbeite ich auch nur 2-5h die Woche. Da ich im Print on Demand Bereich arbeite.
Nun habe ich die Krankenkasse angerufen und erfragt was ich beachten muss. Die haben mir einen Feststellungsbogen zugesandt den ich ausfüllen soll.
Da ich dann vermutlich für 2024 auch Krankenkasse nachzahlen muss hätte ich nur mal eine Frage.
Im Hauptjob wird ja Krankenkasse normal aufgeteilt 50% arbeitgeber und 50% Ich.
Meine Frage wäre:
Wenn ich Beispielsweise 100000€ verdienen würde. Dann bin ich ja bei allem über 58.597€ beim Spitzensteuersatz von 42%. Wenn ich jetzt noch 14% Krankenkasse zahlen muss und dann noch Gewerbesteuer, dann gebe ich ja von meinem Gewinn der über 58597€ liegt über 60% ab? Habe ich da einen Denkfehler oder ist das wirklich so?
Man sagt ja immer die hälfte geht nochmal weg. Allerdings mit Sozialabgaben, Steuern etc. sind ja fast 55-65% von meinen Einnahmen weg.
2 Antworten
Ja, du hast im Grunde keinen Denkfehler. Ab einem zu versteuernden Einkommen von 58.597 € greift der Spitzensteuersatz von 42%, und dazu kommen die Krankenkassenbeiträge aus deinem Nebengewerbe, die du komplett selbst tragen musst. Mit Gewerbesteuer und Sozialabgaben kann die Belastung tatsächlich auf 55-65% ansteigen, besonders für den Teil des Einkommens, der über der Grenze liegt.
Wichtig zu beachten ist, dass der Spitzensteuersatz nur für das Einkommen gilt, das über dieser Grenze liegt, nicht für das gesamte Einkommen. Auch kannst du Krankenkassenbeiträge und andere Ausgaben in der Steuererklärung absetzen, was die Steuerlast etwas mindern kann.
Es ist also komplex, aber ja, ein großer Teil des Einkommens wird durch Steuern und Abgaben belastet, vor allem bei höheren Einkünften.
Okay, da ist mein Denkfehler, die Krankenkassenbeiträge sind steuerlich absetzbar, wodurch die Steuerlast sinkt.
Hallo Paragy517,
Zunächst mal: Herzlichen Glückwunsch zu Deinem großen Erfolg, dass Du es mit 5-7h im Nebenerwerb schaffst, 25 Tsd zu verdienen, das ist ja schon ziemlich gut. 😊👍
Bei der Krankenkasse musst Du tatsächlich zahlen, aber in Summe sollten die Krankenkassenbeiträge von Arbeitsverhältnis + Nebengewerbe nie über den Maximalsatz ~843 EUR / Monat steigen. Ein Millionär zahlt auch nicht mehr als max. diesen Monatsbeitrag.
Alles was Du in die Versicherung einzahlst wird von der Einkommensteuer abgezogen.
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Mit der Gewerbesteuer ist es ähnlich: Fast alles was Du an Gewerbesteuer zahlst, darfst Du Dir in der Einkommensteuer Erklärung Anlage G geltend machen.
https://www.stb-schollmeier.de/gewerbesteuer-anrechnung-auf-die-einkommensteuer-ab-2020
Gewerbesteuermessbetrag x Hebesatz 450 = 4.5 = Gewerbesteuer
Gewerbesteuermessbetrag x Hebesatz 4.0 = Abzugsfähig