Hat diese Geschichte Potential?

5 Antworten

Solides Fundament, aber da geht noch mehr.

Du solltest auf alle Fälle noch mehr Energie in die Schilderungen stecken. Beschreibe so bildhaft wir möglich die Szene in der sich die Figuren befinden. Gehe dabei auf alle Sinne ein und vor allem wie die Figuren auf die Eindrücke reagieren. Individuelle Reaktionen helfen den jeweiligen Charakter der Figuren zum Vorschein zu bringen.

Will eine Figur gleich weg laufen? Will die andere zwar laufen, aber stellt sich der Angst? Will jemand nicht als Feigling abgestempelt werden? Will jemand jemand anderen nicht zurück lassen? etc.etc.

Wo spielt die Geschichte? Da alle Figuren englische Namen haben, wäre es sehr unpassend wenn die Geschichte nicht in einem englischsprachigen Land spielen würde. Auf solche Dinge muss man immer achten.

Auf die wörtliche Rede musst du auch noch etwas achten. Kein normaler Mensch spricht so wie Samantha da die Sache mit Mrs. Cooper beschreibt. Achte hier darauf, dass die Art wie sich eine Figur ausdrückt viel über sie aussagt. Über die Art wie sie und das Umfeld in der sie aufgewachsen ist, wo sie aufgewachsen ist und sogar über den Bildungsstatus.
Auch das kannst und solltest du nutzen um den Figuren Individualität zu verleihen.

Mrs. ist ein Titel für verheiratete Frauen. Er wird nicht bei ledigen Frauen verwendet, egal wie alt diese sind. So nebenbei.

Wie gesagt: Solides Fundament. Darauf kannst du aufbauen und dich verbessern. Zum Veröffentlichen ist es noch zu früh, würde ich sagen. Aber du bist auf jeden Fall auf dem richtigen Weg.


Johanna0904 
Beitragsersteller
 26.09.2024, 18:10

Ich danke dir für das Feedback! Das was du sagst stimmt!

Tatsächlich habe ich mir kaum Gedanken um das Land gemacht, da die Geschichte ja größtenteils in einer anderen Dimension stattfindet (Das ist nur ein kurzer Ausschnitt, wo das kaum zum Vorschein kommt).

Ich werde in den nächsten Kapiteln sehr auf deine Anmerkungen achten, und baldmöglichst auch dieses überarbeiten!

Andrastor  26.09.2024, 18:13
@Johanna0904

Mach das. Und stell dich darauf ein viel und oft zu überarbeiten. Die Faustregel ist ein Manuskript nach der Fertigstellung mindestens 3 mal durchzulesen und zu überarbeiten.

Am Besten nachdem man es von Fremden hat lesen und kritisieren lassen, wobei man um vernichtende Kritiken bitten sollte, da man aus diesen am meisten lernt.

Hab ich bei meinen Romanen auch gemacht.

Zeltan  26.09.2024, 22:06
@Johanna0904

Was deine mangelnden Gedanken zum Land angehen, für uns Autoren gilt das Eisbergprinzip. Wir wissen immer sehr viel mehr über die Welt, die Geschichte und die Charaktere als wir am Ende ins fertige Buch schreiben.

Inmitten des feuchten, aber dennoch warmen Nebels saßen die fünf Kinder wie vor einem Geisterschloss.

Ich finde die Formulierung am Anfang etwas unnötig langgezogen. Man könnte zum Beispiel auch einfach feuchtwarm als Adjektiv nutzen oder das "aber dennoch" einfach weglassen.
"Wie vor einem Geisterschloss" ist außerdem keine gute Beschreibung. Ich bin selbst absolut nicht gut darin Gebäude zu beschreiben, aber etwas mehr sollte es schon sein, damit der Leser ein Bild vor Augen hat.

Aus dem Inneren des mächtigen Steingebäudes hörte man die lauten, erbitterten Schreie.

Schreie sind immer laut. Das muss nicht extra erwähnt werden. Das "laut" würde ich also streichen oder durch Wörter wie "schrill" oder Ähnliches ersetzen, das die Atmosphäre unterstützt.

Joey dachte sofort an seine Albträume mit dem Nebel, der zu einem Wasserstrom wurde, und versuchte ihn zu verschlingen.

Bitte kein Komma vor dem "und". Außerdem finde ich die Formulierung hier nicht so gelungen.
"... Nebel, der sich in einen Wasserstrom verwandelte und versuchte/drohte ihn zu verschlingen..." oder Ähnliches fände ich besser um mal ein Gegenbeispiel zu bringen.

Dann fing Samantha an sich zu räuspern, und begann die Geschichte der verbotenen Türe zu erzählen: "Wie gesagt, ist diese Türe genau der Ort, den ihr niemals, ich betone niemals, betreten dürft.

Ziemlich abrupter Wechsel. Warum beschreibst du nicht ein bisschen was die Erinnerung seines Albtraums in Joey auslöst? Läuft es ihm dabei nicht eiskalt den Rücken runter?

Außerdem finde ich Formulierungen wie "XY fing an..." immer schwierig, wenn es sich nur um eine kurze Aktion handelt. Sich zu räuspern ist eine Sache von Sekunden. Man tut es, aber es gibt kein Anfang, Mittelteil, Ende, wenn du verstehst was ich meine.
"Samantha räusperte sich und ..." reicht hier völlig und klingt imo auch besser.
Und wieder ein Komma vor dem "und". Bitte versuch dir das abzugewöhnen. Das ist schlichtweg falsch und macht es schwerer manchen Satz auf Anhieb zu verstehen.
Davon mal abgesehen: Es heißt Tür, nicht Türe. Dialekte sind okay im Dialog, aber bitte nicht im Erzähltext. Das würde mich als Leser wahnsinnig machen.

Vor einigen Jahren haben wir herausgefunden, dass hinter dieser Türe magische Kreaturen hausen, die nicht unbedingt Menschen sind.

"Magische Kreaturen" impliziert doch bereits, dass diese nicht zwingend menschlich sind? Ich würde den letzten Nebensatz streichen.

Es hat angefangen damit, dass wir nachts ein quitschendes Fingernägel-Kratzen an der Holztüre wahrgenommen haben.

Ich frage mich wie das Kratzen an Holz ein Quietschen verursachen soll?

Als Mrs. Coopers dann versucht hat aufzusperren um den Raum zu betreten, hörte sie im düsteren Gang in dieser Wohnung knarrende Schritte, direkt hinter sich.

Auch hier wieder zu viel des Guten und zu umständlich formuliert, was die Stimmung eher kaputtmacht.
Außerdem wird nicht so richtig klar wie das gemeint ist. Versucht sie die Tür aufzusperren oder hat sie es getan? Wo genau befindet sie sich? In dem Gang? Es wurde nie erwähnt, dass sie die besagte Wohnung auch betreten hat oder, dass die besagte Tür überhaupt zu einer Wohnung führt. Hier wäre eine genauere Umgebungsbeschreibung sinnvoll, damit man als Leser auch folgen kann.

Sie drehte sich um, aber da war nichts. Nichts, außer rote, funkelnde Augen, die nur für ein paar Augenblicke erkennbar waren. 

Auch hier könnte man noch an der Formulierung arbeiten.
Beispiel:
"Sie drehte sich um, doch da war nichts. Nichts, außer funkelnd rote Augen, die nur für einen winzigen Augenblick erkennbar waren."

Das erzählt sie zumindest. Mrs. Coopers ist dann mit Furcht und Angst aus dem Raum gestürzt, und hinter ihr wurde die Türe geschlossen. Aber nicht von ihrer Hand - sondern von einer Fremden!"

Furcht und Angst sind Dasselbe. Ich würde allerdings auch eher zu Worten wie "panisch" greifen. Außerdem wird sie wohl eher gerannt sein als gestürzt, oder?
Der letzte Satz wirkt zudem zu gewollt und hat nicht ganz den Effekt, den du damit, denke ich, erzielen wolltest.

Es herrschte eine Totenstille. Joey, Grace und Luke lief es nur so eiskalt den Rücken hinab. Erst eine Frau, die immer schrie, und dann auch noch Gestalten, die direkt in der Schule wohnten.

Fett Markiertes würde ich löschen, um den Text zu straffen. Die markierten Wörter blähen ihn nur unnötig auf.

Ich bin jetzt allerdings erst recht verwirrt. Eben war noch die Rede von einer Wohnung und jetzt befinden wir uns plötzlich in einer Schule? Das braucht wirklich dringend mehr Beschreibung.

Maggy beugte sich nach vorne: "Um ehrlich zu sein waren es knochige und dünne, lange Finger, die Mrs. Coopers in die Hüfte bohrten!"

Zu viele Adjektive auf einem Haufen. Mehr als zwei würde ich niemals hintereinander verwenden, da es dann schon eher den Charakter einer Aufzählung erhält, den man hier definitiv nicht haben möchte.

Den Rest lasse ich mal so stehen.

Dass mich einiges verwirrt kann natürlich auch daran liegen, dass es nur ein Textauszug aus keine Ahnung welchem Kapitel ist und ich natürlich nicht weiß, ob nicht schon vorher das ein oder Andere näher beschrieben wurde.
An sich machst du das schon ganz gut, vor allem wenn man dein Alter bedenkt. Trotzdem gibt es noch viel Verbesserungspotential für die Zukunft, was aber auch gar nicht schlimm ist.

Wenn du dich mal näher damit beschäftigen möchtest wie du dich noch verbessern kannst, empfehle ich dir folgende Online-Kolumnen, die du kostenlos lesen kannst und ebenfalls von Hobbyautoren verfasst wurden:

Von Wörterschrottplätzen und geistigem Dünnschiss – Ein Schreibratgeber | Kapitel 1 | von Opisthocomus | Prosa > Kolumnen | FanFiktion.de

Schreibwerkstatt | Kapitel 1 | von AngelinaSchaedler | Prosa > Kolumnen | FanFiktion.de

Schreibwerkstatt - Spiegelnudeln 🍜 - Wattpad

Wo die herkommen gibt es natürlich noch viele mehr. Zudem gibt es viele Blogs im Internet, die kostenlos Schreibtipps zur Verfügung stellen und beispielsweise Dinge wie die verschiedenen Erzählperspektiven oder auch "show, don't tell" anschaulich erklären. Das eigene Wissen darum zu erweitern kann enorm hilfreich bei der eigenen Entwicklung sein, aber auch anfangs überfordern. Daher sollte man nicht zu viel von sich selbst erwarten. Vieles muss auch erst gelernt werden und das braucht Übung, nicht nur theoretisches Wissen.

Ich denke den besten Tipp hat Andrastor dir bereits gegeben: Überarbeite deine Texte mehrfach, bevor du sie veröffentlichst. Diamanten müssen schließlich auch erst geschliffen und poliert werden, bevor sie glänzen können.
Alles Weitere kommt mit mehr Erfahrung und Reife.

Liebe Grüße

Ich finde den satzbau an einigen stellen nicht unbedingt gut aber sonst ist es duraus interessant. Ich würde zu gerne sehen was hinter den verbotenen türen lauert nur darauf wartend, dass jemand so unvorsichtig ist sie zu öffnen :)

Ich denke wenn du die spannung wie bei dem ausschnitt beibehalten kannst dann ist das ok 😊

Auf welcher App hast du es den veröffentlicht wenn ich fragen darf? Wenn es storyban ist schaue ich mal rein :)


Johanna0904 
Beitragsersteller
 26.09.2024, 18:00

Hey 👋

Ja genau, auf Storyban ist sie zu finden 🤗 Das ist eines von den neueren Kapiteln (wenn nicht das neuste).

Vielen Dank für deine Meinung, sie hilft mir sehr! 🥰

Heydu ich finde es schon sehr stark, krass wie detailliert du beschreibst für dein Alter ^^ bin halt gar kein Fantasy Fan aber mach mal so weiter 🤝


Johanna0904 
Beitragsersteller
 26.09.2024, 18:15

Vielen Dank für deine positive Bewertung 💗

Ja, ich verstehe, dass man kein Fantasy Fan sein muss 😂 Mir persönlich fällt es am leichtesten so zu schreiben 😃

Du bist wirklich erst 13? Das kann ich kaum glauben! Denn du formulierst wirklich gut. Nur an einer Stelle hätte ich den Satz ein wenig anders gestellt.

Dann fing Samantha an sich zu räuspern...

Ich will dir da keine Vorgaben machen oder zeigen, dass ich das besser kann. Das bekommst du ganz sicher allein besser hin.

Insgesamt bin ich beeindruckt.


Johanna0904 
Beitragsersteller
 26.09.2024, 18:02

Vielen lieben Dank für dein Feedback! Du hast Recht! Ich werde auf jeden Fall die Stelle überarbeiten! 🤗 Ja, ich bin im April 13 geworden, aber erzähle schon Geschichten, seit ich fünf bin 😂☺️

Fuchssprung  26.09.2024, 18:06
@Johanna0904

Wenn du deine Sachen überarbeitest, dann solltest du sie dir vorlesen lassen. Es gibt Programme, die man herunterladen kann andere, bei denen man kurze Abschnitte online vorlesen lassen kann. Wenn du hörst, was du geschrieben hast, ist das etwas ganz anderes, als wenn du es liest. Dir fallen ganz andere Fehler oder Formulierungen auf.