Habt ihr eine "heile" Familie?

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Meine Eltern sind weder zerstritten, getrennt noch geschieden. Allerdings haben meine Eltern in den Anfangsjahren ihrer Ehe und meine ersten 10 Lebensjahren eine Fernbeziehung mit teilweise mehreren tausend Kilometern Distanz geführt, da mein Vater nicht nur seine Ausbildung beim Auswärtigen Amt gemacht hat, während meine Mutter mich gebar und ihr Rechtspflegerstudium durchzog, sondern auch noch länger für dieses gearbeitet hat.

Nach seiner 2-jährigen Laufbahnausbildung war mein Vater nämlich noch für 8 Jahre im Dienst des AA, ehe er zu einer Bezirksregierung in Wohnortnähe gewechselt ist.

Meine Eltern sind seit ihrer Teenagerzeit zusammen und mittlerweile seit 27 Jahren verheiratet.

Ich weiß bis heute nicht, wie meine Eltern die Fernbeziehung über einen so langen Zeitraum gemeistert haben, auch wenn meine Mutter einmal im Monat mit mir zu meinem Vater geflogen ist.

Mein Vater war damals an den deutschen Auslandsvertretungen in Madrid, Rabat und Tokio, und Ende der 90er/Anfang der 2000er war es noch nicht soweit mit Skype und Facetime.

Besonders Tokio muss aufgrund der großen Zeitverschiebung anstrengend gewesen sein.

Ich bin gut behütet, und doch völlig frei und ohne Einschränkungen aufwachsen. Verbote, Hausarrest, etc. und erst recht Gewalt gab es nie. 

Meine Eltern haben meine Privatsphäre und mein Eigentum respektiert, genau wie mein Vermögen. Ich konnte und durfte mir alles kaufen, was ich wollte, und war meinen Eltern keine Rechenschaft schuldig. 

Egal ob meine Zimmertür offen oder zu war, sie haben immer angeklopft und auf meine Antwort gewartet, die sie dann auch respektiert hatten.

Auch in Bezug auf schulische Leistungen haben sie mir überhaupt kein Druck gemacht. Sie haben mich einfach Kind bzw. Teenager sein lassen.

Obwohl meine Eltern streng katholisch sind, und ich selbst katholisch getauft bin, meine Kommunion und Firmung hatte, spielte Religion in der Erziehung überhaupt keine Rolle. Dass ich mich am Morgen nach meinem 12. Geburtstag vor ihnen als lesbisch geoutet habe, haben meine Eltern akzeptiert, als sei es das normalste der Welt. 

Und für wirtschaftliche Stabilität wurde auch gesorgt, so dass ich mir alle meine Träume erfüllen könnte.

Egal um was ging, ich hatte und habe immer die volle Unterstützung meiner Eltern.

Ich habe ein richtig gutes Verhältnis zu meinen Eltern und bin ihnen für alles dankbar, was sie für mich gemacht haben, sowohl meiner Mutter, die weder ihr Rechtspflegerstudium noch mich vernachlässigte, als auch meinem Vater, der nach insg. 10 Dienstjahren beim Auswärtigen Amt zu einer Bezirksregierung gewechselt ist, nur um meine Teenagerzeit voll miterleben zu können, obwohl das niemand von ihm verlangt hatte.

Meine Eltern lieben sich und ich habe ein sehr schönes Leben


Nein. Meine Kindheit war leider schon sehr früh beendet. Richtig kaputt.

Ich hatte eine Familie, die füreinander immer da war und zusamengehalten hat. Ob nun immer alles Friede Freude Eierkuchen war, das denke ich nicht, aber es ist ja auch normal, dass es Höhen und Tiefen gibt im Leben.

Meine Eltern waren sehr fürsorglich, ich bin behütet aufgewachsen, sie haben mich in allem unterstützt, zumir gehalten, und ich zu ihnen bis zu ihrem Tod.