Frage zu homosexualitat?

11 Antworten

Zum einen kann das durch gesellschaftlichen Druck kommen.

Es war halt lange so, dass man nur dieses Heteroleben in seinem Umfeld mitbekommen hat, dass einem zeigte was normal zu sein hat und wie Dinge sein sollten.

In dieser Situation die eigenen Gefühle einzuordnen und in dieses vorgelebte Bild einzupassen, ist halt nicht so einfach.

Man spricht nicht umsonst von einem inneren Coming Out, bei dem man sich erst mal über sich selbst klar werden muss.

Wenn man zum Frühstück immer nur Graubrot mit Butter bekommt und nichts von Brötchen oder Croisants weiß, dann kann man auch schlecht danach fragen. Man muss das erst mal kennen lernen. Und wenn man dann noch mitbekommt, dass man schräg angeguckt wird, wenn man danach fragt, dann überlegt man sich das halt und versucht weiter mit Graubrot und Butter zurecht zu kommen.

Gesellschaftlicher Druck hat nicht unbedingt etwas damit zu tun, dass einem etwas aufgezwungen wird, es kann auch einfach das Bild sein, dass einem vorgelebt wird und den Druck macht man sich dann selbst, weil man ins Bild passen will.

Und dann kann es eben auch durchaus vorkommen, dass man sich zu dem traditionellen Familienleben mit einem Partner des anderen Geschlechts entscheidet. Homosexuellen mangelt es ja nicht zwangsläufig an Familiensinn.

Der andere Grund kann darin liegen, dass Sexualität, wie man bei Kinsey sehen konnte, eher fließende Übergänge hat. Kinsey hat ja seine Skala in 7 Stufen aufgeteilt, aber es ist davon auszugehen, dass es jeweils noch weitere Zwischenstufen gibt, also ist es am wahrscheinlichsten, dass es zwischen reiner Homo- und Heterosexualität noch etliche Zwischenstufen von Bisexualität gibt.

Und sobald diese vorhanden ist, kann man durchaus seine Präferenz ändern.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selbst Homo und schon viel erlebt.

Ich bin keine Ärztin, Therapeutin oder Psychologin.

Meine Vermutung ist, das der Druck ein hetero "normales" leben zu führen von Kind an aufgedrückt wird.

Ob die Menschen nun homosexuell sind oder bisexuell kann ich nicht beurteilen.

Wenn wir von homosexuell, ausgehen wurde ihre Sexualität unterdrückt und sie haben ein Doppelleben geführt um der Gesellschaft gerecht zu werden.

Ob das gut ist?

Oft ist es gesellschaftlicher Druck, in einer "normalen" heterosexuellen Beziehung zu sein, da sucht man sich quasi den Partner aus der das geringere übel ist, ist aber trotzdem nie richtig glücklich. Ich denke auch das, die Gesellschaft einen unterbewusst blockieren kann, das man also gar nicht darüber nachdenken man könnte homosexuell sein und Fantasien oder Anziehung in diese Richtung einfach unterdrückt

Homosexualität war in früheren Jahren gesellschaftlich -und auch vom Gesetz her- derart verpönt/geächtet - wurde man "entdeckt", dann bedeutete es nicht nur das Ende von Karriere und der geachteten Stellung in der Gesellschaft, der Knast oder eine medizinische Zwangsbehandlung war einen sicher

es wurde von jedem erwartet, dass man irgendwann mal heiratet und Kinder hat - alles andere galt als abnorm oder pervers - demzufolge wurden man schon von Kind an in diese Richtung erzogen

irgendwann im Teenageralter stellte man zwar fest, dass man dem anderen Geschlecht gegenüber kein oder wenig Interesse entgegenbrachte, dem eigenen aber immer mehr !!

es muss schon ziemlich deprimierend gewesen sein, zu der Erkenntnis zu kommen, dass man

a) nach der allgemeinen Auffassung nicht normal war bzw. sogar kriminell

b) deshalb alles tun musste, um diesen Eindruck in der Öffentlichkeit nicht zu erregen - Scheinehen waren an der Tagesordnung, in Old Hollywood wurden manchmal Homosexuelle mit Lesben verheiratet - andere zitterten jeden Monat dem Erscheinen der neuen Skandalblättchen entgegen und damit ggfs. ihrem ganz sicher nicht gewünschtem Outing und man soll ja nicht glauben, dass sich solches nur auf Old Hollywood beschränkte: es war überall an der Tagesordnung und zwar in allen Schichten der Gesellschaft - ich meine wirklich alle!

das führte häufig zu Resignation, man suchte sich einen Partner anderen Geschlechts, heiratete irgendwann und hatte Kinder - die nicht gestillte Sehnsucht blieb aber - sie glomm unter der Oberfläche weiter ....

und da gibt und gab es auch noch Menschen mit bisexueller Ausrichtung, denen früher überhaupt nicht klar wurde, was mit ihnen los ist

erst die Sexualforschung hat hier Aufklärung gebracht - das ist aber noch gar nicht so lange her - so war Homosexualität in DE noch lange strafbar und natürlich auch in anderen Ländern, ganz abgesehen von der Verachtung, die einem die so feine Gesellschaft entgegenbrachte - gut, dass diese Zeiten vorbei sind, noch nicht überall aber in immer mehr Ländern

Weil in unserer Gesellschsft die meisten Leute und dadurch auch man selbst annehmen, dass man heterosexuell ist, bis etwas anderes "bewiesen" ist. Die tatsächliche sexuelle Orientierung kommt bei manchen einfach erst ziemlich spät zum Vorschein. So wie z.b. manche erst mit 30 herausfinden, dass sie ADHS haben.

Rückblickend gibt es dann aber meist Indizien, an denen man das schon früher erkennen hätte können, hätte man es nur in Betracht gezogen. Ich hab schon öfter von Homosexuellen gehört, dass sie, als sie das noch nicht wussten, eine Beziehung mit dem anderen Geschlecht probiert haben, aber damit nie wirklich glücklich wurden, den Sex unangenehm fanden etc.

Ich meine sie müssen ja von denen auf angezogen gewesen sein

Da kann auch der gesellschaftliche Druck schuld sein. Z.B. bekommt man durchaus zu hören, dass es nicht normal wäre, mit 20 noch nie einen Partner zu haben. Das führt dazu, dass man auf Zwang einen sucht, eventuell sogar unterbewusst.