Findet ihr man kann/sollte Kinomitarbeitern auch mal trink Geld geben?

6 Antworten

Das habe ich auch schon gemacht an Tagen, wenn dort viel los ist. Sicher das ist ihre Arbeit aber trotzdem sollte man ihnen auch mal einen Grund geben sich darüber zu freuen auch, wenn die Gäste zum Teil unfreundlich werden, weil es länger dauert, weil viel los ist und sie ihre Arbeit trotzdem gut machen.

Können kann man.

Aber nein. Ich finde nicht, dass man sollte.

Nein ich fang doch jetzt nicht jeden an Trinkgeld zu geben, das ist sowieso etwas das es in der Form nicht geben sollte.

Ich finde, dass die Trinkgeldkultur völlig überhand genommen hat!

Begonnen hat es, dass man auch außerhalb der Gastro Trinkgeld gegeben hat, bevor der Mindestlohn eingeführt wurde. Da war es leider in einigen Branchen üblich, dass dort Menschen für ihre Arbeit 5 Euro oder noch weniger pro Stunde bekommen haben, zum Beispiel Friseur*innen oder eben auch in der Gastronomie. Da waren Trinkgelder zwingend notwendig, damit diese Menschen einigermaßen von ihrer Arbeit leben konnten (obwohl etliche trotz Vollzeitjob noch aufstocken mussten, weil es auch mit Trinkgeld nicht reichte...).

Nun haben wir aber seit gut 10 Jahren den Mindestlohn. Inzwischen liegt er bei 12,41 Euro pro Stunde - eine Summe, die damals Menschen in qualifizierten Berufen nach der Ausbildung in einigen Branchen und Regionen erst nach etlichen Jahren im Beruf bekommen haben! Und eine Summe, bei der Vollzeitarbeit eben wirklich mehr einbringt als der Bezug von Bürgergeld.

Hinzu kommt, dass wir uns aktuell auf einem absoluten Arbeitnehmermarkt bewegen. Fachkräfte werden in fast allen Bereichen händeringend gesucht, Stellen bleiben viel länger unbesetzt als früher, Tendenz weiter steigend, weil immer mehr Babyboomer in Rente gehen. Also die absolut optimale Situation, in der Arbeitnehmer*innen eine sehr gute Verhandlungsposition für Gehälter haben! Umso mehr, wenn sie sich gemeinsam in Gewerkschaften organisieren.

Machen aber viel zu viele trotzdem nicht! Stattdessen kommen dann Rufe nach Trinkgeld. Und nein, das sehe ich wirklich nicht ein. Das ist alles einfach insgesamt keine Situation mehr, wo ich als Verbraucherin die Gewinne der Unternehmen auf diese Weise indirekt querfinanzieren müsste. Und ich sehe auch nicht ein, den Arbeitnehmer*innen in diesen Bereichen einen bequemen Weg um den Arbeitskampf herum dadurch zu ermöglichen. Sorry.

Natürlich, die meisten dort minijoben fürs Studium oder Abi, die freuen sich bestimmt