Effektiver Altruismus: Nachhaltig kaufen oder spenden?
Hey, ich stehe vor folgender Grundsatzfrage für meinen Konsum und meine alltäglichen Ausgaben und die Art und Weise, wie ich Geld spende bzw. durch meine Ausgaben „Gutes tue“:
Wenn mir insbesondere gute Arbeitsbedingungen in Herkunftsländern wichtig sind, ist es dann wirtschaftlich für die positive Wirkung effektiver, faire Produkte zu einem höheren Preis zu kaufen, oder stattdessen günstigere Produkte zu erwerben und den Restbetrag stattdessen zu investieren und früher oder später direkt zu spenden, damit den ausländischen Arbeitern und Familien auf diese Art geholfen wird?
Bsp.:
a) Schokolade für 1€ (günstig, nicht nachhaltig); Investment von 0,50€ zu 8% Rendite p.a. vor Inflation -> dann Spende irgendwann
b) Schokolade für 1,50€ (nachhaltig, Teil der Kosten fließen in bessere Bezahlung der Arbeitet)
Was ist prinzipiell besser, um einen höheren positiven Beitrag zu leisten?
2 Antworten
Mit einer direkten Spende ändert du meist garnichts. Dann haben die kurzzeitig etwas Geld aber immernoch den gleichen beschissenen Job.
Nachhaltig spenden kannst du in Hilfsprojekte.
Also würde ich B Antworten. Natürlich kommts auf den genauen Hersteller an, darf kein leeres Werbeversprechen sein. Es gibt viel Greenwahing.
Und wie steht es um Großspenden an Hilfsprojekte, die die Selbsthilfe fördern? Zum Beispiel Brunnenbau und Errichtung von Wasser-, Stromleitungen usw.?
Kennst du vertrauenswürdige Hersteller, die besonders zu empfehlen sind? Welchen Logos sollte man am ehesten vertrauen?
Kann man nicht beurteilen, da Lieferketten und Spendenempfänger i.d.R. so intransparent sind, dass man als Konsument gar nicht wirklich nachvollziehen kann, welchen Impact man durch eine bestimmte Kaufhandlung oder Spende hat.
Ich denke jedoch, dass die Spende trotzdem das bessere Mittel ist, da man damit gezielt an bestimmten Problemen arbeiten kann und die Wahrscheinlichkeit ist auch höher, dass das Geld wirklich da ankommt, wo es gebraucht wird.
Klingt nach einem guten Plan. Man kann ja bspw. selbst auch dann in ein ärmeres Land fahren und einfach mal Organisationen vor Ort kennenlernen und denen das Geld geben.
Alternativ kannst du auch mal schauen, ob bestimmte Produkte die du gerne kaufst, auch von Kollektiven angeboten werden. Also, bspw. gibt es einen Kaffee, den ich kaufe, der von einem linken Kollektiv aus Mexico: https://www.cafe-libertad.de/
Aber ist natürlich klar, dass einem dann auch die Message gefallen muss.
Schaue ich mir gerne mal an 👍🏻
Zum ersten Punkt: In das Land zu fahren ist eben ggfs. auch mein Plan, weil es bei Großspenden eben auch Sinn gibt. Deshalb halte ich nichts davon, mehrmals jährlich hier und da eine dreistellige Summe loszuwerden, die dann mit jeweils hohem Verwaltungsaufwand bearbeitet wird und auch nur teilweise ankommt.
Lieber beschäftige ich mich über mehrere Wochen mit einem spezifischen Projekt und fördere es mit 100.000€ aufwärts.
Danke für die schnelle Antwort! Denke ich auch, da bei z.B. Bio-Produkten oft auch ein großer Teil in der Vermarktung oder irgendwo dazwischen hängen bleibt und nicht wirklich viel mehr an die Erzeuger weiter geht.
Spenden finde ich auch immer schwierig, aber deshalb ist mein Ziel, über Jahrzehnte Zehntausende Euros anzusparen und zu investieren, und sie dann gezielt in großer Menge punktuell einzusetzen an einer Stelle, wo ich mich selbst von der Seriösität überzeugen lassen kann oder indem ich stattdessen selbst etwas aufbaue, wie etwa einen Gnadenhof, eine soziale Einrichtung oder eine Stiftung…