Darf Stallbesitzer nachträglich Geld für Zusatzaufwand verlangen?

5 Antworten

Verträge gelten natürlich auch ohne schriftliche Vereinbarungen, nur ist das alles dann schwieriger mit der Beweisführung, wenn Aussage gegen Aussage steht. Wie jetzt in deinem Fall.

Wenn dir gesagt wurde du musst nicht mehr zahlen, dann gilt das - ob schriftlich oder nicht. Allerdings könntest du dich hier trotzdem kompromissbereit zeigen, denn scheinbar hat der Stallbetreiber ja einiges unternommen, um deinem Pferd eine genesungsgerchte Unterbringung zu ermöglichen und hat unbestritten Mehraufwände deshalb gebabt. Vllt einigt ihr euch auf die Hälfte?

Schimmliges Heu geht natürlich gar nicht aber du schreibst nun keine Details zur Kündigung. Wenn nichts vereinbart wurde, dann gelten die gesetzlichen Kündungsfristen und für eine fristlose Kündigung musst du vorher eine Abmahnung erteilen und dem Stallbetreiber die Gelegenheit geben, nach zu bessern bzw. den Mangel abzustellen. Ist das nicht passiert, dann kann er deine Kündigung ebenso anfechten wie du seine Nachforderung.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Rockl 
Beitragsersteller
 24.09.2024, 20:46

Danke für die Antwort. Ich hätte eh 4 Wochen die Stallmiete komplett weiterbezahlt. Passt halt nicht, wenn die Stallmiete 360€ beträgt und mir für 6 Wochen zusätzlich 1000 € in Rechnung gestellt werden. Die meiste Arbeit hab ich selbst gemacht

Zusatzaufwendungen kann man immer marktgerecht umlegen.

Bei einer Kündigung, verschiebt sich auch der Kalkulationssatz des Mehraufwandes.

Hier kann durchaus sich ein Ansatz auf Entschädigung durch deine Kündigung sich ergeben.

So können sich die Mehraufwendungen über 24 Monate aufgehen, bei einer Kündigung eben nicht.

Es hat natürlich einen bösen Beigeschmack für den Betrieb, wenn man erst die Leistung in Anspruch nimmt, ist das Tier wieder fit zieht man aus.

Auch wenn die Futterqualität nachgelassen hat.

Wobei auch hier gilt, nur weil Einstaller das Heu schlecht beurteilen muss es nicht ungeeignet sein, für so was gibt es die Analyse der LUFA.

Wir legen die Beschaffungskosten umgerechnet auf die Qualitätsanfoderungen um. Denn nicht immer kann man die Qualitätsstufen der Lufa überall erwerben/oder selbst werben.

So haben wir die Lager recht voll, jedoch müssen wir bei Topqualität zukaufen.


Hjalti  24.09.2024, 14:23

Aber nicht, wenn zugesagt wurde dass der Mehraufwand nicht in Rechnung gestellt wird. Was hier ja lt Aussage FS den Sachverhalt darstellt.

StRiW  24.09.2024, 14:24
@Hjalti

Da kommt drauf an welche Annahme beide hatten.

Hjalti  24.09.2024, 14:28
@StRiW

Wenn verneint wurde, sogar mehrmals lt. Aussage FS, dass Zusatzkosten zu bezahlen sind, ist es nicht das Problem des Einstellers, wenn der Stallbetreiber diese trotzdem irgendwo rein kalkuliert, vor allem langfristig.

StRiW  24.09.2024, 15:32
@Hjalti

Oft sind es eher die Andeutungen und Zwischensätze die am Ende zu solchen Rechnungen führen.

Da reicht schon aus, wenn der Stalleigner,

Nein ,ihr müsst nichts bezahlen, dafür bleibt ihr mir ja erhalten sagt! oder ähnliche Äußerungen.

Keine Ahnung ob das rechtens ist oder nicht, aber da du ja ohnehin schon gekündigt hast würde ich nichts bezahlen.

Manche Stallbetreiber haben einfach den Schuss nicht gehört. Wahrscheinlich will er damit den finanziellen Ausfall überbrücken, bis er einen Nachfolger für dich gefunden hat. Oder ist sauer, weil du gehst. Manche schaffen es ja nicht, auf einer professionellen Ebene zu bleiben.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologin, medizin. Fortbildungen, Pferde-Gnadenhof

Ich würde dazu mindestens eine detailierte Aufstellung des angeblich zusätzlichen Aufwandes verlangen. Also Materialkosten und Arbeitszeit.

Wenn schlimm,Gies Heu gefüttert wird, ist das ein Fall fürs Veterinäramt.
Was die Arbeit angeht, kann ich schon verstehen, dass man den „Freundschaftsdienst“ vergütet bekommen will, wenn du nun nach vollendeter Mühe kündigst. Wie das vor Gericht aussehen würde, ist bei Aussage gegen Aussage bei solchen „Handschlaggeschäften“ sehr interpretierbar.
Ab deiner Stelle würde ich einen gütlichen Kompromiss suchen.


StRiW  24.09.2024, 15:51
Wie das vor Gericht aussehen würde, ist bei Aussage gegen Aussage bei solchen „Handschlaggeschäften“ sehr interpretierbar.
Ab deiner Stelle würde ich einen gütlichen Kompromiss suchen.

Je nach Vernetzung, weiß der alte Stalleigner schon warum der Einstaller gekündigt hat.

Es gibt so schnell richtig böses Blut, wäre auch nicht der erste Einstaller, der beim neuen Stall auf taube Ohren trifft, wenn man mal Unterstützung braucht, weil man Angst um "Ausnutzen" hat!

StRiW  24.09.2024, 19:45
@StRiW

Gekränkte Gefühle sind immer gefährlich und gefühltes Ausnutzen verletzt viele bis ins Mark.

Hat schon so manche Freundschaft in Feindschaft verwandelt.