Büroarbeiter im Kommunismus?

6 Antworten

Marx schreibt in seiner Kritik des Gothaer Programms:

„In einer höheren Phase der kommunistischen Gesellschaft, nachdem die knechtende Unterordnung der Individuen unter die Teilung der Arbeit, damit auch der Gegensatz geistiger und körperlicher Arbeit verschwunden ist; nachdem die Arbeit nicht nur Mittel zum Leben, sondern selbst das erste Lebensbedürfnis geworden; nachdem mit der allseitigen Entwicklung der Individuen auch ihre Produktivkräfte gewachsen und alle Springquellen des genossenschaftlichen Reichtums voller fließen - erst dann kann der enge bürgerliche Rechtshorizont ganz überschritten werden und die Gesellschaft auf ihre Fahne schreiben: Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen!“
– Karl Marx: Kritik des Gothaer Programms, MEW 19:21

Die DDR war sozialistisch. Sie hatte also eine sozialistische Gesellschaft (Übergangsgesellschaft) und keine kommunistische.

Im Kommunismus ist Bezahlung für Arbeit obsolet. (siehe Zitat oben)

Hallo 🙋‍♂️,

Im Kommunismus, wie er historisch in der DDR umgesetzt wurde, wurden Büroarbeiter oft weniger anerkannt und schlechter bezahlt als Produktionsarbeiter. Das lag an der Ideologie, die vor allem körperliche Arbeit in den Vordergrund stellte. In einem modernen kommunistischen System könnte sich das ändern, wenn Büroarbeit als ebenso wichtig angesehen wird wie andere Arbeitsformen.

Aber was ich immer gern sage:

"Kommunismus ist MÜLL!"

MfG. Kemalist188¹ 🎩

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich habe Geschichte & Politik studiert. 🎓

FrecherKnilch  01.09.2024, 22:08

Die Kader wurden besser bezahlt als die Arbeiter, so wie heute auch.

Bürojob ist eben nicht gleich Bürojob. Außerdem war die DDR sozialistisch, und nicht kommunistisch.

Es gab keine Politkommissare und ähnlichen Mumpitz.

KurtSchuster  01.09.2024, 22:07

Besonders viel scheinst Du in deinem "Studium" aber nicht gelernt zu haben. :-D

Das hatte nicht wirklich was mit dem Büro zu tun. Ich bin mir sicher, dass man im Büro von Stalin gut verdient hat; ebenso in den Büros der Gewerkschaften und Parteien.

In der DDR wurde über den Lohn das Interesse auf Berufe gelenkt, die sonst keiner gern gemacht hätte. Bürojobs sind sauber, dafür muss man keine Werbung machen.

Wer hingegen in Nachtschichten Kohle im Heizwerk schaufelt oder am Trabbifließband Türen einhängt, schwitzt mehr und muss bei Laune gehalten werdne.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Tja, noch zu meiner Schulzeit und auch heute, waren in der kapitalistischen BRD Jobs im Handwerk total verpöhnt. Machste dich kaputt, verdienste nix und bleibst dumm hieß es da immer. Es hieß immer studieren, studieren, studieren. Und wie ist die Situation heute? Bald verdient ein Dachdecker so viel wie jemand der einen Bachelorabschluss hat und im Büro Exceltabellen pflegt.

Es ist einfach generell so, dass in der Gesellschaft bestimmte Jobs mehr Anerkennung haben als andere. Technische, landwirtschaftliche Jobs hatten in der DDR einach ein höheres Ansehen, weil das eben sehr wichtige Jobs für den Staat waren. Damit konnte die Bevölkerung ernährt, Devisen im Ausland verdient und die Existenz der Regierung legitimiert werden.

Kommunismus ist wohl mit die größte Ideologie der Menschheit. Er kann und wird nie funktionieren.

Dass Büroarbeit in der DDR nun speziell schlecht angesehen und bezahlt wurde, darüber ist mir nichts bekannt.

Kann aber gut sein dass es so war, da Bürojobs erst mehr oder weniger mit der Industrialisierung kamen.