Hallo!
Im Januar habe ich einen Jungen kennen gelernt. Nach ein paar Wochen haben wir uns dann angefangen zu treffen und das mehrmals die Woche. Wir haben uns super verstanden und Stunden lang durch geredet. Auch an Tagen wo wir uns nicht gesehen haben, haben wir den ganzen Tag telefoniert. Anfang März hat er mich dann gefragt, ob ich seine Freundin sein will und ich war so glücklich, dass ich ja gesagt habe. Wir sind dann auch zusammen nach Hamburg gefahren und haben coole Dinge erlebt. Er hat mir viel von seiner schweren Vergangenheit erzählt und ich habe ihm immer sehr gerne zugehört, andersrum genauso. Aber eine Woche, nach dem wir zusammengekommen sind, hat er angefangen sich sehr komisch zu verhalten. Er hat plötzlich so kalt geschrieben, er hatte weniger Zeit, und wir haben nicht mehr telefoniert. Ich dachte einfach, dass er es bereut hat mit mir zusammen gekommen zu sein. Ich habe echt so damit gestruggled, ihn aber erst nach ein paar Tagen drauf angesprochen. Beim Gespräch hatte mir gesagt, dass er das Gefühl hat wir wären zu schnell zusammen gekommen. Er hätte Angst und weiß nicht, wie er damit umgehen soll, weil ich seine erste Freundin bin. Ich habe versucht, ihm Mut zu machen. Seit dem Gespräch hat sich trotzdem nichts geändert. Ich habe mir aber nichts anmerken lassen und habe einfach versucht zu sein wie immer. Nach ein paar Wochen saßen wir mal im Auto nachts und das Gespräch kam automatisch wieder zum Leben. In dem Gespräch hat er mir gesagt das er nach seiner Psychose 2022 komische Gedanken im Kopf hat die ihm sagen, dass er niemals jemanden lieben kann. Außerdem hat er in der Kindheit Traumata, erlebt die ihm einfach Angst bereitet haben. Er hat eine andere Wahrnehmung und es schwer sich an Menschen ernsthaft zu binden. Auch gegenüber seiner Familie kann er sich schwer öffnen. Da wir jetzt den offiziellen Status haben, dass wir in einer Beziehung sind, hat ihm das sehr viel Druck bereitet, den er in unserer Talking Stage nicht hatte. Er ist sich darüber bewusst, dass er mir nicht das gibt, was ich verdiene aber er kann mir auch nicht versprechen, dass er das in der Zukunft kann. Ich habe ihm gesagt das ich an seinen Ängsten und seinen Gedanken mit ihm arbeiten möchte und auch geduldig sein werde, ohne Erwartungen zu haben. Jetzt ein paar Wochen später hat sich schon wieder nichts geändert und vor zwei Wochen, als wir uns getroffen haben, habe ich angefangen zu weinen und habe ihm gesagt, dass es für mich sehr schwer ist damit umzugehen. Ich kann meinen Freunden und meiner Familie nichts davon erzählen, weil ich Angst habe, dass sie ihn dann mit anderen Augen sehen. Deswegen bin ich so alleine in dieser Sache und weiß nicht weiter. In dieser Nacht haben wir beide zusammen geweint und viel darüber geredet. Jetzt vor paar Tagen hat er plötzlich mit mir Schluss gemacht, weil er meint das ich zu gut für ihn bin. Er habe Angst mich zu verletzen. Und er weiß, dass er nicht in der Lage ist, die beste Beziehung zu führen, weil er eine Blockade hat. Er meint, er ist nicht bereit für eine Beziehung. Am Tag später haben wir uns noch mal getroffen und wieder viel geredet. Wir haben in verschiedenen Zimmern geschlafen, doch nachts kam er zu mir und hat mir gesagt das er es versuchen will, ich aber kein Vertrauen haben soll, dass es klappt, wir aber dann wenigstens wissen, dass wir alles versucht haben. Ich habe zugestimmt doch ich fühle mich irgendwie komisch. Ich mag ihn wirklich sehr doll und bin bereit, seine Ängste und seine Gedanken mit ihm zu bekämpfen. Doch kriege ich jemals das Bare Minimum zurück? Werde ich jemals so behandelt, wie eine Frau in einer Beziehung behandelt werden sollte? Ich stresse ihn nicht und sag ihm nicht wie er mich behandeln soll. Ich weiss auch dass er nichts aus Zwang machen wird. Er fliegt in zwei Tagen in den Urlaub und zeitgleich wenn er wiederkommt, fliege ich in den Urlaub, weshalb wir uns drei Wochen lang nicht sehen werden. Was soll ich jetzt machen?