Bereuen Eltern von schwer kranken Kindern, dass sie sie gezeugt und ihnen dieses Leid angetan haben?
Also, wenn man ehrlich ist und keine gesellschaftlich erwünschte Antwort gibt.
Würdest du es bereuen?
Ja, ich würde mir schlimme Vorwürfe machen, denn ich hätte dieses Leid verursacht.
3 Antworten
Nein. Auch wenn man völlig ehrlich ist.
Die weitgehend meisten auch schwer kranken Menschen lieben ihr Leben und ihr Dasein trotzdem und demnach gibt es da nichts zu bereuen.
Bereuen ist auch nicht das gleiche wie bedauern. Vielleicht bedauern Eltern dass ausgerechnet deren Kinder von Krankheit getroffen sind. Aber bereuen kann man definitionsgemäß nur eigene Entscheidungen.
Wie viele schwer kranken Menschen begehen denn Selbstmord oder wünschen sich assistiertes Sterben? Die Minderheit. Ergo - die meisten sind dennoch lieber am Leben.
Woher weißt du das? Wo gibt es denn günstiges assistiertes Sterben? In den meisten Staaten ist es verboten und in der Schweiz ist es sauteuer.
Ich würde mich eher aufregen, dass ich mich darum kümmern muss. Allerdings kann man ja schon vor der Geburt sehen, ob Tendenzen zu Behinderung da sind, sodass man abtreiben kann.
Behinderung ja, aber nicht alle Krankheiten. Das Kind kann ja auch etwas später erkranken.
Dafür können die Eltern aber nichts - womit sich deine Frage erübrigen würde
Ich habe nicht gefragt, ob sie etwas dafür können, sondern ob sie es bereuen.
Nein, du hast gefragt, ob sie es bereuen ihnen dieses Leid angetan zu haben. Was nicht der Fall wäre, wenn das erst später passiert. Was sollen die Eltern da dafür können?
Die Eltern sind dafür verantwortlich, dass dieses Kind da ist.
Aber nicht für das Leid. Da könnte man ja genauso sagen "Ein Fahrrad hat mich angefahren. Daran sind meine Eltern Schuld, weil die mich auf die Welt gebracht haben!"
- Das ist Unsinn
Schlechter Vergleich mit dem Fahrrad. Außerdem gibt es ja auch Menschen, die es bereuen ihre eigentlich gesunden Kinder bekommen zu haben. Also, wieso soltte es das nicht auch bei Eltern geben, deren Kinder krank sind? Gibt ja auch immer wieder Fälle, wo die Eltern ihr Kind erlösen. Neulich in der Schweiz.
Was wäre denn ein gutes Beispiel? Eltern sind genausowenig schuld, wenn das Kind krank wird.
Manchmal sind sie sogar direkt schuld daran. Manchmal geht es nur darum, dass sie das Kind, welches so ein schlimmes Schicksal hat, in die Welt gesetzt haben. Darf man da nie darüber nachdenken, dass man dem Kind und auch sich selbst viel erspart hätte, wenn es nicht auf die Welt gekommen wäre? Ist das so abwegig? Oder darf man es nur nicht sagen?
Es geht mir ja auch gar nicht um Vergleiche, sondern um die grundsätzliche Frage des Betreuens. Ich kenne auch Menschen, die das Risiko eingehen, eine schwere Erkrankung zu vererben.
Wieso bereuen. Sie haben sich das ja nicht bewußt ausgesucht.
Meistens nicht, das stimmt. Aber ich kenne auch Leute, die ihre schwere Erkrankung weiter vererben, obwohl sie es wissen. Und es gibt auch Menschen, die aufgrund von Alkohol, Drogen oder auch Alter die Gesundheit ihrer zukünftigen Kinder gefährden.
Die meisten schwer kranken Menschen lieben ihr Leben? Das glaube ich nicht. Wenn du nur Schmerzen hast und leidest, liebst du das nicht.