Bellen beim Hund in den Griffbekommen?

KalimaLes  14.09.2024, 11:15

Du meinst der Hund reagiert im Haus, wenn Autos in die Straße fahren oder wenn du mit ihm spazieren bist?

Schambeinspinne 
Beitragsersteller
 14.09.2024, 11:19

Der Hund reagiert NUR auf 2 bestimmte Autos, die er seit Jahren kennt, sobald sie in meiner Straße fahren. Er positioniert dann vor der Wohnungstür, u.dann beginnt das Konzert.

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hey,

Es gibt mehrere Trainingsansätze für dieses Problem:

1. Versuche dich mir deinem Besuch abzusprechen. Warte am Fenster bevor sie in die Nähe kommen, sobald dein Hund checkt das Besuch kommt gibst du ihm sofort ein Leckerlie bevor er bellen anfangen kann. Wenn er es geschluckt hat und er wieder aufsieht, gib ihm sofort wieder eines. Belohne das ruhige schauen. Timing ist da alles.

2. Falls dein Hund ein sicheres Decken, Bett oder Boxentraining hat schicke ihn 5 Minuten bevor der Besuch kommt auf seinen Platz und ins Bleib. Gib ihm zusätzlich eine Kaustange die er gerne mag und er lange kaut. Gib den Hund erst frei, wenn der Besuch im Haus ist.

3. Falls deine Besucher mitmachen, frag sie, ob sie immer wieder am Haus vorbeifahren können, ohne euch zu besuchen. So lernt dein Hund, dass es gar nichts besonderes ist, wenn sie vorbeifahren. Belohne wenn möglich, wie bei Punkt 1:)

Allgemeines für dich und deinen Besuch:

- Lass den Besuch nicht ins Haus solange dein Hund bellt. Sprich das am besten vorher mit den Leuten ab, dass sie sich nicht wundern.

- Bitte deine Gäste ihm nichts zu fressen zu geben und ihn zu ignorieren, bis er zu Ruhe gekommen ist. Ich weiß, dass das mit dem ignorieren schwierig ist, aber zumindest das mit dem fressen sollte umsetzbar sein.

Ich hoffe, dass dir das etwas hilf. Probier einfach, was am besten für euch klappt.

Lg

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Abstellen wirst du das sicherlich nicht mit Pfui und Nein schreien und mit Drohungen,

wenn der Hund weiß, dass diese Personen Essen bringen, dann ist es ja nicht ungewöhnlich, dass er sich freut oder?

Hier müsste man mal wieder das menschliche Gehirn einschalten. 😊

jedesmal wenn dieses Auto kommt, Lenkst du den Hund mit einem besonders tollen Leckerchen ab. du registrierst, dass das Auto kommt Schau aus dem Fenster oder was auch immer) und signalisierst das dem Hund auch „ ja super ich hab’s auch gehört gleich gibt’s Essen😁“

Und dann hältst du ihm etwas vor die Nase was er super gerne mag. Ein Stück Käse oder Fleisch oder was auch immer. Ein Hund der frisst kann nicht bellen.

Versuch, die Konzentration des Hundes bei dir zu halten, in dem du ihn Sitz machen lässt, bevor er das Leckerchen bekommt etc.

Dann ist die erste Aufregung schon mal vorbei. Und dann liegt es natürlich an dir, wie du weiterhin reagieren willst. Wenn es irgendwelche Lieferanten sind, musst du ja irgendwann die Tür aufmachen. Der Hund wird auf seinen Platz geschickt (falls er das beherrscht). Falls es Verwandte oder Bekannte sind, dann kommen die halt rein und liefern das Essen ab. In dem Moment kannst du den Hund ja mit einbinden bei der Begrüßung. Ich würde ihn nicht so lange auf seinem Platz lassen, damit sich die Erwartungshaltung nicht ins unendliche steigert.

Das ist halt situationsbedingt, wie man dann weiter reagiert

Was auf jeden Fall überhaupt nicht sein darf, dass du mit schreist, wenn wenn das Auto kommt und einen Hund, der sich freut, den bestraft man nicht.


Schambeinspinne 
Beitragsersteller
 14.09.2024, 13:02

Danke für deinen Kommentar.

Ich will hier aber mal etwas klarstellen, ich habe mit keinem Satz geschrieben, dass ich meinen Hund anschreie oder gar schlage.

In der beschriebenen Situation ist jeder Gehorsam beim Teufel, der Hund ist wie ausgewechselt, beruhigend auf ihn einzuwirken bringt angesichts der Lautstärke überhauptnichts.

Er lässt sich in dieser Situation auch nicht ablenken.

"Lenkst du den Hund mit einem besonders tollen Leckerchen ab. du registrierst, dass das Auto kommt Schau aus dem Fenster oder was auch immer) und signalisierst das dem Hund auch „ ja super ich hab’s auch gehört gleich gibt’s Essen😁“

Ich bin der Meinung, dass ich meinen Hund mit dieser Methode noch mehr anstachle, ich werde sie aber ausprobieren, obwohl ich genau weiss, dass er sich in diesem Zustand nicht bestechen lässt. Egal mit was.

Ich werde ihn auf seinen Platz schicken, wie du mir geraten hast, dies scheint mir das erfolgversprechende zu sein.

William1307  14.09.2024, 13:36
@Schambeinspinne

Es hilft meistens, wenn man die Emotionen des Hundes versteht und ruhig und freundlich - aber konsequent darauf reagiert.

du brauchst einfach gute Nerven. Dann lass den Hund mal einen Moment bellen. Er darf sich ja ruhig freuen. Aber du darfst auf das Theater nicht eingehen und muss daran arbeiten, dass der Hund von seinem Erregungs Level wieder runterkommt. Das ist eigentlich eine Grundsatz Übung auch in anderen Situationen. Ein Hund ist ein lebendes Wesen, und er hat Emotionen, die darf er auch haben. Aber er muss lernen, dass er zum Beispiel auf ein bestimmtes Wort wie „Schluss jetzt“ oder „okay“ das weitere Vorgehen dir überlässt.

In deinem Fall soll er die Situation mit den Autos positiv mit DIR verbinden und nicht mit den Besuchern.

Wenn dein Hund auf dich überhaupt nicht mehr reagiert und nur noch auf den Außen Reiz, dann ist das sehr gefährlich. Gerade bei einem Hund dieser Größe.

Stell dir mal vor, was passiert, wenn du draußen eine Situation hast, wo der Hund komplett solches Verhalten zeigt und sich von dir nicht mehr beruhigen lässt. Das wäre eher schlecht. Kann immer mal was passieren - Hund erschreckt sich und regt sich über irgendwas auf in Verbindung mit anderen Hunden oder gar Menschen.

Wenn es nicht anders geht, dann musst du diese Situationen gezielt üben. Und wenn du dann 14 Tage Pizza bestellen musst😁

Schambeinspinne 
Beitragsersteller
 14.09.2024, 15:04
@William1307

Danke für die Antwort. Ich werde aber das Gefühl nicht los, dass ich hier nicht richtig ankomme.

Der 1.Reiz zu Bellen, ist das Motorengeräusch, welches der Hund viel früher hört als ich.

Der 2.Reiz zu bellen, ist das Zuschlagen der Fahrertür vor meinem Haus.

Der 3.Reiz zu bellen ,sind die Schritte auf dem Weg zu meiner Haustür, die er hört oder/und spürt.

Bis ich registriere, dass Besuch kommt, ist er schon in Rage. Beruhigend auf den Hund einzuwirken, hat in dieser Situation noch rein gar nichts gebracht, er lässt sich auch durch Futter nicht ablenken, erst recht nicht beruhigen. Das alles in einer Lautstärke, dass ich noch nicht mal die Klingel höre.

Ich weiss nicht, was andere Hundebesitzer an Worten verwenden, damit ihr Freund von etwas Unerwünschtem ablässt. Bei mir ist das NEIN und PFUI, mit diesen Kommandos fahre ich seit 45 Jahren bestens u. auch mein jetziger Rüde lässt sich damit in allen Situationen beeinflussen bzw. korrigieren, nur eben nicht bei genannten Besuchern.

Da ich auf einem Hügel an einer sehr steilen Straße wohne, werden mich meine Besucher höchstens fragen, ob ich noch ganz knusper bin, wenn ich von ihnen verlange, ihren Wagen in 400 m Entfernung abzustellen.

Netter Ratschlag, leider nicht zu verwirklichen.

Ich werde ihn also mit Zwang und Konsequenz auf sein Sofa verbannen. Dies scheint mir auch die beste u. schnellste Lösung zu sein.

Es klingt als wäre das Bellen routiniert mittlerweile, vor allem wenn es nur bei den zwei Autos ist. Hört das Bellen auf, wenn die Personen das Haus betreten? Dann ist die schnellste Lösung: Sie sollen außerhalb der Sichtweise des Hundes parken.

Generell würde ich dir empfehlen die Personen zu bitten, weiter weg zu parken und gucken wie der Hund reagiert. Dann siehst du, ob es am Auto, oder an den Personen liegt.

Wieso er bellt ist schwer zu beurteilen, vielleicht ist es Unsicherheit, Aggression, Frustration, Erregung etc. wenn Essen im Spiel ist, also eine Ressource kann es natürlich auch Frustration aufgrund mangelder Impulskontrolle sein. Da ist aber auch die Frage: Hört der Hund auf, wenn die Personen das Haus betreten und verhält sich ruhig, oder wirkt er aufgeregt und geht distanzlos mit den Personen um? Also springt an ihnen hoch, läuft gegen sie, verfolgt sie? Wenn ja, dann ist die naheliegendste Lösung: Kein Essen für den Hund, bis er sich beruhigt. Wenn du ihm oder die Personen Essen gibst, wenn er bellt oder distanzlos ist, denkt der Hund natürlich, dass dieses Verhalten gewünscht ist. Er sollte also nur Essen bekommen, wenn er beispielsweise von selsbt auf seinen Platz geht und euch "in Ruhe lässt". Die Impulskontrolle muss man allerdings mit dem Hund üben, dazu gibt es auch YouTube-Videos.

Wenn dein Hund sich so in sein Bellen reinsteigert ist es eine Möglichkeit, ihn aus der Situation rauszuholen nicht mit Schreien oder Gewalt, sondern mit Ruhe; Er steht an der Türe und bellt, du machst eine Leine an sein Geschirr, führst ihn ruhig zu seinem Platz und lässt ihn abliegen oder machst ihn fest. Dann entfernst du dich ein paar Schritt, wenn der Hund für ein paar Sekunden ruhiger wird belohnst du ihn. Das musst du sehr oft machen, damit das etwas bringt und das wirst du über lange Zeit trainieren müssen.

Die Situation ist aus der Ferne also schwer zu beurteilen, die beste Hilfe wirst du von einem Hundetrainer vor Ort bekommen, der sich die Situation anschauen kann.

Im Übrigen bringen Schläge oder das Drohen von Schlägen nichts, denn der Hund weiß ja garnicht, was er faslch macht.


Schambeinspinne 
Beitragsersteller
 14.09.2024, 12:37

Vielen Dank für die Tipps. Um die Sache etwas zu präzisieren: Mein Hund hört die Pkw's bereits in 300 m Entfernung, von den Fahrern zu verlangen, sie sollen bereits dort parken, wäre etwas zuviel verlangt. Mein Hund kennt die Motorengeräusche, bei den Personen, die mich besuchen handelt es sich um den einzigen Besuch, der das Haus betritt. Bis ich die PKW höre, hat der Hund längst mit dem Bellen begonnen, dieses endet genau an der Stelle, wenn ich auf den Türöffner drücke, dann ist wieder Ruhe.

Im Übrigen klappt es mit den Kommandos NEIN und PFUI in allen Situationen hervorragend. Setzt er beim nächtlichen Konzert von Nachbars Katzen auf der Straße mit seinem Geknurre ein, reicht ein leises NEIN und die Situation ist gegessen.

Meinen Besuch begrüßt er sehr freudig, was natürlich am Mitbringsel liegt.

Versuche, ihn während dem Bellen zu beruhigen, scheiterten bis jetzt, das liegt daran, dass er mich bei der Geräuschkulisse überhaupt nicht mehr hören kann.

Ich habe diesen Rüden vor genau 2 Jahren übernommen, mit 2 Jahren hatte er bereits 5 Vorbesitzer. Er zeigt keinerlei Auffälligkeiten, mit anderen Hunden ist er sehr verträglich, auch wenn es sich um Rüden handelt. Ich glaube, er fühlt sich hier pudelwohl u. wenn er mal übers Ziel hinausschiesst, lässt er sich willig in seine Schranken weissen.

Du hast die Lösung in einem Kommentar von Dir selbst erwähnt. Sobald Du auf den Summer drückst, ist beim Hund Ruhe. Also, wenn der Hund bellt, drücke auf den Summer. Ist er dann ruhig, belohnen ihn mit einem Kauteil, an dem er ein paar Minuten zu tun hat, und schicke ihn damit auf seinen Platz.

Und nein, 300 Meter Fußweg sind für den Besuch nicht zu viel verlangt. Es sind 300 Meter, nicht 3 Kilometer.

Und spare Dir Drohungen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin u. A. Tierphysiotherapeutin u. Tierchiropraktikerin