Angst vor therapie?

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Weiß einfach nicht wie ich meine Probleme ausdrücken soll, und auch das ich sie überhaupt aussprechen muss, es ist furchtbar. 

Das wird noch gar nicht alles im ersten Gespräch erforderlich sein.

Dass es dir nicht gut geht und dass es einen Grund gibt, weshalb du gekommen bist, weiß der Therapeut auch so.

Ihr müsst euch erstmal beschnuppern und ein bisschen kennenlernen. Schauen, ob die Chemie stimmt und ob du dich dieser Person gegenüber öffnen kannst / könntest.

Du darfst auch sagen, dass es dir schwer fällt darüber zu sprechen. Manche reden drauf los, weil sie etwas unbedingt loswerden wollen....andere brauchen etwas länger, um über die eigene Gefühlswelt zu sprechen.

Suizidgedanken sind Gedanken. Gedanken sind noch nicht sooo gefährlich als dass man in die Klinik müsste.

Anders ist es, wenn du bereits beschlossen hast, dir etwas anzutun, dir bereits Sachen dafür besorgt hast und konkrete Pläne hast.

Dann müsste man dich vor dir selber beschützen.

Du kannst dich vorbereiten, in dem du dir Notizen machst.

Stichpunktartig...was dir auf dem Herzen liegt oder was dich bekümmert und umtreibt, dich unglücklich gemacht hat.

Der Therapeut wird dir sicher auch Fragen stellen. Du wirst da keinen *Vortrag* halten müssen.

Außerdem wissen die Therapeuten auch, dass man am Anfang erstmal befangen ist...und warm werden muss.

Gehe da mal unbesorgt hin...und lasse dich da einfach drauf ein. 🤗

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lebenserfahrung

user0107656 
Beitragsersteller
 22.09.2024, 19:36

Vielen Dank, du hast mir sehr geholfen🥹

Du brauchst keine Angst vor der Therapiestunde zu haben! Suizidalität kann bei vielen oder fast allen psychischen Erkrankungen auftreten und für viele sind diese Gedanken ihr täglicher Begleiter. Deswegen brauchst du keine Bedenken haben dies dem Therapeuten zu sagen, da er damit umgehen kann und es einzuschätzen weiß, da er es letztlich auch immer wieder machen muss. Das ist ungefähr das Gleiche wie wenn zu einem Hausarzt gesagt wird, man hat irgendwo Schmerzen oder irgendwas tut weh.

In der ersten Einheit wird außerdem noch viel Organisatorisches besprochen und deine Krankheitsgeschichte erfragt, ebenso wahrscheinlich deine Biografie. Recht viel werdet ihr also sowieso noch nicht arbeiten können, ihr müsst euch ja auch erstmal kennenlernen. Für eine Therapie braucht man eine gute Basis miteinander.

Daher ist es umso wichtiger auf Fragen wahrheitsgemäß zu antworten, für ihn ist es lediglich ein Vertrauensbeweis und er merkt, dass du die Therapie ernst nimmst. Außerdem ist es auch für dich leichter wenn du merkst, dass nichts schlimmes passiert. Es schafft Vertrauen! Außerdem ist es für dich auch einfacher, weil du dir so nicht merken musst wo du gelogen hast ;)

Also alles easy! Trau dich, es geht um dich und dein Leben. Sei aufrichtig dir selbst gegenüber. Ich wünsche dir viel Erfolg in der Therapie!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Traumazentrierte Fachberatung nach DeGPT, Akutpsychiatrie

user0107656 
Beitragsersteller
 21.09.2024, 21:15

Danke❤️

Falls es auch das erste Gespräch überhaupt ist, wird erstmal gefragt warum du hier bist und auch was deine Ziele sind also was du dir von der Therapie erhoffst.

Ich persönlich finde erstgespräch schlimm, weil ich da nie weiß was ich darauf antworten soll. Im Grunde aber musst du da nur kurz schildern was deine Probleme sind und wobei du Hilfe benötigst. Beispiel Essstörung da könnte man dann sagen, dass man Probleme hat mit dem essen und dann auch eventuell warum man diese Probleme hat und dass man gerne es schaffen würde da herauszukommen und desswegen hier ist um daran zu arbeiten.

Ein Erstgespräch kann auch mal nur 15-30 Minuten gehen, aber eine normale Therapiestunde geht meistens um die 50 Minuten.

Bei dem Thema Suizid wäre es natürlich am besten einfach offen darüber zu sprechen, damit man dir auch am besten helfen kann. Eingewiesen word man erst wenn dann wirklich die Gefahr besteht, dass du dir etwas antun könntest. Also wenn du von Suizidgedanken oder auch eventuell Selbstverletzendesverhalten sprichst, dann wirst du nicht gleich eingewiesen. Wenn du aber zum Beispiel sehr starke Gedanken äußerst, welche auch so rüber kommen als könntest du dir in naher Zukunft etwas antun oder wenn du auch von konkreten Plänen sprechen würdest wie und wann du es machen würdest, dann wird da wahrscheinlich auch schnell gehandelt und du wirst erstmal in eine Klinik geschickt, aber selbst dort hättest du erstmal noch ein Gespräch in dem abgeschätzt wird ob du dir wirklich etwas antun könntest oder ob es "nur" Gedanken sind und dies auch bleiben.

Aber wie gesagt da solltest du einfach offen damit umgehen du wirst nicht einfach so direkt eingewiesen. Du brauchst vor dem Gespräch im Grunde auch keine Angst haben. Wenn es dir dabei nicht gut geht kannst du theoretisch auch jederzeit sagen, dass du jetzt gehen möchtest. Um dich auch vorzubereiten kannst du eventuell auch ein paar Dinge aufschreiben um nichts wichtiges zu vergessen falls du auch gerne von dir aus etwas erwähnen wollen würdest. Auch so kannst du dir einfach mal aufschreiben was so im groben deine Probleme sind und was so deine Ziele sind, welche du durch diese Therapie erreichen möchtest. Den Zettel kannst du dann auch mitnehmen und beim Notfall benutzen entweder ablesen oder zur Not auch einfach den Zettel deinem Therapeuten zum lesen geben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe eine Depression und eine Soziale Phobie.

user0107656 
Beitragsersteller
 22.09.2024, 19:38

Dankeschön🫶🏻

i.d.R. geht so eine Sitzung 50 Minuten. Wenn du dich darauf vorbereiten willst, mach dir ruhig Notizen und nimm sie mit in die Therapiesitzung. Deine TherapeutIn wird's dir wahrscheinlich sogar danken. Die ersten Sitzungen sind ohnehin zunächst ein beidseitiges Kennenlernen.