Als schüchterne Frau Männer kennenlernen?
Ich bin sehr schüchtern bzw habe eine soziale Phobie. Ich brauche auch sehr viel Zeit, um jemanden kennenzulernen. Sex oder auch nur Küssen nach ein paar Treffen käme zum Beispiel für mich nicht in Frage. Auch sonst bin ich im sozialen Umgang sehr schüchtern und gehemmt. Bei Leuten, die ich gut kenne, bin ich aber ganz "normal". Das Problem würde also nur die ersten Wochen bis Monate bestehen.
Hinzu kommt noch, dass ich kaum Kontakte habe und derzeit arbeitslos bin.
Wirkt all das sehr abschreckend auf die Mehrheit der Männer? Oder gibt es viele Männer, die das nicht allzu sehr stören würde?
5 Antworten
Es gibt genug Männer, die das nicht stören würde. Ich hatte mal eine Frau auf einer Party kennengelernt, die mir gut gefiel. Wir tauschten Nummern und haben uns verabredet. Beim Treffen teilte sie mir mit, dass es sie sehr verwunderte, dass ich Interesse an ihr hätte. Sie sei nicht auf Männersuche, weil sie doch arbeitsuchend sei und dass das doch bestimmt schrecklich abschreckend sein muss. Außerdem hätte sie noch das Verhältnis zu ihrem Vater nicht abschließend bearbeitet. Sie betrachtet sich deshalb nicht als "auf dem Markt". Ich fand sie trotzdem attraktiv. Ich hätte sie gern weiter getroffen. Aus der Bekanntschaft wurde nichts weiter, weil sie erst Arbeit finden will und ihr Vater-Thema abschließen will, bevor sie sich weiter mit Männern beschäftigt. Also, an mir als Mann hat es nicht gelegen. Sie wollte nicht.
Vielleicht hilft dir diese Geschichte um deine Frage zu beantworten.
Es dürfte schwierig werden. Du solltest dich zunächst intensiv mit den Themen der Entwicklung sozialer Kompetenzen und des Umgangs mit Menschen allgemein beschäftigen. Das Problem bei der Partnersuche ist, dass meist schon die ersten Minuten den Ausschlag geben ob das Gegenüber Interesse hat. Inoffiziell ist die Entscheidung meist schon nach 5 Minuten gefallen und wenn der andere dann noch länger bleibt dann oftmals nur aus Höflichkeit.
Schüchterne Menschen haben auf dem Kontaktmarkt schlechtere Chancen. Ich kann mich momentan nicht erinnern irgendwann mal mit einer schüchternen Frau einen längeren Kontakt gehabt zu haben. Mehr als ein erstes Treffen wird in der Regel nicht laufen weil das Gegenüber sich nicht bestätigt fühlt.
Es kommt auf dein Alter an. Unter 50 solltest du das auf jeden Fall sehr früh und deutlich kommunizieren, sonst wirkt es sehr desinteressiert.
Vielleicht bist du lockerer, wenn andere dabei sind, die du schon kennst (also auf Geburtstagen, WG-Partys o.ä.)
So blöd es klingt, aber bei mir hat es dazu früher auch oft etwas Alkohol gebraucht. Ich hab dann aber bewusst gekellnert, um das loszuwerden ;)
Ich bin Ende 20. Warum soll das desinteressierter wirken als bei einer 50-Jährigen?
Weil man mit Ende 20 offener für schnellen Sex ist und auch mit anderen Moralvorstellungen groß geworden ist, als die ältere Generation.
In dem Alter ist es schwierig, da solltest du dir keine Illusionen machen. Zudem hast du ja ziemlich wahrscheinlich noch andere Probleme, auf die ich meinen Fokus zuerst legen würde. Einen Menschen, der wirklich Interesse hat (und die notwendige Geduld mitbringt) lernst du sowieso eher unerwartet und beiläufig kennen
Die Frage ist aus meiner Sicht eher, ob du überhaupt einen Mann in dein Leben lassen kannst, oder dich aus Angst nicht doch selbst manipulierst
Da unterschätzt du die ältere Generation aber ziemlich. (Zumindest wenn wir von 50-Jährigen sprechen und nicht von 90-jährigen Nonnen)
Inwiefern sollte ich mich aus Angst selbst manipulieren? Was meinst du damit?
Ich sage nicht, dass über 50-Jährige keine One-Night-Stands haben. Es ist nur wahrscheinlicher, dass die sich beim Kennenlernen Zeit nehmen, als bei jüngeren. Meiner Erfahrung nach hat man in unserem Alter Sex innerhalb der ersten drei Dates. Dazu muss es natürlich einigermaßen passen. Wenn das aber sowieso nicht der Fall wäre, würde man sich ja auch nicht weiter kennenlernen wollen.
Zu der zweiten Frage... naja, wenn man eins und eins zusammenzählt, hast du vermutlich psychische Probleme, weil du in der Kindheit oder frühen Jugend gelernt hast, das man nicht allen Menschen vertrauen kann. Als Schutzfunktion kann sich bei Betroffenen ein selbst-manipulatives Verhalten entwickeln, durch welches andere Menschen durch z.B. widersprüchliche Signale auf Distanz gehalten werden. Das geschieht oft unterbewusst.
Das sind natürlich nur Vermutungen, aber wenn du wiederholt Menschen aus ähnlichen Gründen aus deinem Leben verloren hast oder bei der Arbeit immer wieder ähnliche Probleme hattest, könnte ein Hinweis auf so etwas sein. Oder ... warum bist du so schüchtern? Wovor hast du Angst? Und Warum? Wiederkehrende Muster wären ein Hinweis auf so etwas.
Das würde mich nicht stören. Aber es sind natürlich erst einmal Hürden bis zum ersten Treffen zu überwinden …
Jemanden, der dich ein Bisschen kennen gelernt hat und dich dann nett und interessant findet, wird weder die aktuelle Arbeitslosigkeit, noch die soziale Phobie abschrecken. Letztere ist halt für dich so gar nicht hilfreich dabei, es bis zur ersten Bekanntschaft zu bringen.
Dass du schnelle körperliche Intimitäten ausschließt, nehmen manche als Herausforderung, auf andere wirkt es abschreckend und wieder andere denken sowieso längerfristig und ein paar Monate Wartezeit jucken nicht großartig.
Arbeitslosigkeit könnte solche Männer abschrecken die schon mal von Sozialfällen ausgenutzt wurden. Unterstreiche dann, dass du eher Hilfe zur Stellensuche (auch durch soziale Kontakte) suchst als materielle Unterstützung von einem Mann.
Was genau würde deiner Meinung nach schwierig werden?