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Von Experte Daniel551980 bestätigt

Doping ist in praktisch jedem Profi-Sport präsent, auch wenn getestet wird. Gerade im Radsport hat Doping eine lange Geschichte.

Das soll nicht heißen, dass die Sportler keine beeindruckenden Leistungen erzielen und alles nur vom Doping kommt. Auch mit Doping muss man unfassbar viel Arbeit ins Training stecken und ein Top-Athlet sein um an die Spitze zu kommen. Man braucht sich aber nichts vormachen, Doping ist im Profisport gang und gäbe.

Aber die Erklärungen, die ich in der Veloshow oft gehört habe von Vogt, Bengsch und Eisel, lassen mich hoffen, dass nicht gedopt wird. Nicht von ihm und nicht von den Anderen. Der Vorwurf, dass Pogi gedopt sei, kommt fast unweigerlich übrigens von Vingegaardfans.

Die Räder sind viel leichter und effizienter als noch vor ein paar Jahren. Das Training ist viel wissenschaftlicher geworden, in den Höhentrainingslagern hängen die Athleten vermutlich ständig an Drähten, wo deren Daten aufgezeichnet werden.

Die Ernährung ist eine ganz Andere, bis auf´s Gramm ausgerechnet. Fabian Wegmann sagte neulich, dass ihm heute klar würde, dass zu seiner Zeit "alles falsch gemacht wurde. "Training, Essen, etc... Eddie Merckx soll vor seinen Rennen gerne ein großes Steak mit Eiern verspeist haben. LOL...

Pogi ist sicher ein überragendes Talent, aber er gehört auch dem reichsten Team an, das sich nicht nur die neuesten legalen Trainungsmethoden leisten kann, sondern auch die besten - höchstbezahlten - Fahrer. Wenn man bedenkt, dass sich sein Team UAE - Ölscheichs !! - sich leisten konnte, das komplette Team nach dem Giro auszutauschen, und es dann gegen Biggest Guns im Sport zu ersetzen, die alle noch frisch waren, dann weiß man schon, dass das schon ein Riesenvorteil ist. Und so konnte er es sich erlauben, in jeder Etappe hinter seinen Kameraden bis zum letzten Augenblick im Windschatten zu fahren, was wohl ein irrer Vorteil ist. Bis zu 40% weniger Anstrengung. Und man sagt, dass jeder seiner Helfer in jedem anderen Team ein Kapitän wäre.

Rennradfahren ist ein Mannschaftssport und das ist so, als wenn man Manchester United mit Schalke 04 vergleichen würde. Allerdings muss man zugeben, dass UAE neben dem Geld es IHM zu verdanken hat, dass es so überlegen ist. Als Pogi dort anfing, was UAE - na ja,.... ein Mittelmaßteam, das ehemalige Lampre.

Zudem hatte Pogi in diesem Jahr das Glück, dass seine unmittelbaren Gegner allesamt irgendwie "behindert" waren. Vingegaard durch seinen Unfall, Remco hatte ebenfalls einen schlimmen Unfall im Baskenland gehabt, Wout van Aert war nur ein Schatten seiner Selbst, Roglic hatte, wie eigentlich immer, "die Fallsucht" gehabt. Wann fällt der eigentlich mal nicht, Sepp Kuss saß mit Corona in Colorado. Pogi hatte kurz vor der Tour auch Corona gehabt, aber wohl nur leicht, aber das hat ihn vor einer weiteren Ansteckung während des Rennens bewahrt.

Man muss also gerade bei Pogi nicht den Dopingverdacht bemühen. Ich finde, dass dann Vingegaard der Hauptverdächtige wäre, wenn man bedenkt, was der hinter sich hatte. Der war Pogi ja nun nicht gerade weit unterlegen, sondern auffallend fast so gut wie Pogi, Und das könnte man weit eher komisch finden.

Kohlenmonoxid steht noch auf keiner Dopingliste.

Aber die Durchschnittsgeschwindigkeiten lassen nicht Gutes vermuten. Armstrong war der beste Beweis, dass Dopingkontrollen unwirksam sind und leicht umgangen werden können.